Kuhmilchproteinallergie

Eine Allergie gegen Kuheiweiß ist eine häufige Reaktion des Körpers auf die Aufnahme eines fremden, unbekannten Proteins. Dementsprechend tritt eine Allergie gegen Kuheiweiß am häufigsten bei Kindern unter einem Jahr auf.

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Was ist im Kuhprotein enthalten?

Kuhmilch enthält mehr als 20 verschiedene Proteinkomponenten, von denen nur 4 allergische Reaktionen auslösen und 3 am aggressivsten sind – Beta-Lactoglobulin, Casein und Alpha-Lactalbumin.

Jedes dieser Proteine besteht wiederum aus mehreren Fraktionen. So enthält Casein, das unter allen Proteinen eine führende Position einnimmt (in Milch macht es fast 80 % aus), 5 Fraktionen. Die bedeutendsten davon sind Alpha-S-Casein und Alpha-Casein. Da Casein kein artspezifisches Protein ist, d. h., es kommt nicht nur in Milch vor. Bei einer Allergie dagegen kann es zu einer Kreuzallergie mit verschiedenen Käsesorten kommen, in denen es ebenfalls vorkommt. Als nächstes auf der Liste der Allergieauslöser steht Beta-Lactoglobulin, das etwa 10 % der Gesamtmenge der Proteinkomponenten in der Milch ausmacht. Milchprodukte enthalten viel weniger Alpha-Lactalbumin, nur 2 %, aber selbst eine so geringe Menge kann eine allergische Reaktion hervorrufen. Außerdem ist dieses Protein, wie Casein, nicht spezifisch, es kommt auch in Rindfleisch vor. Lipoproteine, die in Milch und Butter vorkommen, lösen selten Allergien aus.

Eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß kann sich nicht nur auf den sichtbaren „Täter“ – die Milch – ausbreiten, sondern auch durch Kondensmilch und all jene leckeren Produkte ausgelöst werden, die zumindest einen minimalen Anteil an Milchbestandteilen enthalten (Milchschokolade, Weißbrot, Eiscreme). Wenn eine Person nur gegen Käse allergisch ist und normal auf Milch reagiert, wird die Reaktion höchstwahrscheinlich durch Schimmelpilze verursacht, die Teil des Käses sind.

Warum entsteht eine Kuheiweißallergie?

Ursachen einer Kuhmilcheiweißallergie bei Erwachsenen können folgende sein:

• Genetische Veranlagung.
• Ein Überschuss an spezifischem Immunglobulin, das für die Immunantwort auf Antigene (IgE) verantwortlich ist.
• Mangel an spezifischen Enzymen, die die Peptidkette von Milchproteinen abbauen können. Es wird angenommen, dass mit zunehmendem Alter Renin, das Milchproteine verarbeiten kann, aus dem Körper verschwindet. Diese Version wird jedoch von Ernährungswissenschaftlern immer noch in Frage gestellt, da die Funktion von Renin erfolgreich von Pepsin übernommen wird.
• Eine anhaltende Allergie gegen nicht milchhaltige Nahrungsmittel, die den Hintergrund für die Entstehung einer Reaktion auf Kuhprotein bildet.

Ursachen einer Kuhmilchallergie bei Kindern:

• Frühes Abstillen, Unterbrechung des Stillens.
• Unzureichende Entwicklung und Schutz des Verdauungstrakts des Babys.
• Verstoß gegen die Ernährungsweise der stillenden Mutter: Wenn die Mutter eine Allergie gegen Kuheiweiß hat, leidet auch das Baby darunter.
• Minderwertige Milchnahrungen, die Muttermilch ersetzen.
• Zu frühe Einführung von Beikost.

Wer ist allergisch gegen Kuhprotein?

Eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß tritt am häufigsten bei Kleinkindern auf, wenn sie nach mehreren Monaten der Ernährung mit normaler Muttermilch ihre erste Beikost in Form einer ungewohnten Milchnahrung erhalten. Anzeichen einer Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilcheiweiß äußern sich vor allem in Dyspepsie und Erbrechen, gefolgt von Hautausschlägen. Schon der Verzicht auf Milchprodukte aus der Ernährung des Babys bringt spürbare Ergebnisse – die besorgniserregenden Allergiesymptome verschwinden. Ab einem Jahr vertragen Kinder Milchprodukte besser, da ihr Verdauungssystem (Enzymsystem) bereits fast vollständig ausgebildet und bereit für die Aufnahme solcher Produkte ist.

Erwachsene leiden relativ selten an einer Milchunverträglichkeit. Eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß deutet eher auf eine Funktionsstörung des Enzymsystems hin. Enzyme können Milcheiweiß nicht spalten, sodass es in unverarbeiteter Form vom Körper schlecht vertragen und abgestoßen wird. Auch Erwachsene leiden an einer Laktoseintoleranz, allerdings handelt es sich dabei um eine völlig andere Störung, die nichts mit einer Eiweißallergie zu tun hat.

Symptome einer Kuhmilcheiweißallergie

Am häufigsten tritt eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß vom sogenannten Soforttyp auf und äußert sich in verschiedenen Funktionsstörungen. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind die ersten Anzeichen einer Milchunverträglichkeit, gefolgt von Hautreaktionen in Form eines diffusen Ausschlags am ganzen Körper. Allergische Rhinitis und Asthmaanfälle sind eher selten. Symptome einer Allergie gegen Kuhmilcheiweiß können außerdem nur Verdauungsstörungen ohne Dermatitis, Urtikaria oder Ödeme sein. Am alarmierendsten und manchmal bedrohlichsten sind die sich schnell entwickelnden und aufeinanderfolgenden Anzeichen. Dies kann zu einem Quincke-Ödem und sogar einem anaphylaktischen Schock führen. Solche Symptome sind besonders gefährlich für Babys und ältere Menschen.

Behandlung einer Kuhproteinallergie

Um eine Allergie gegen Kuhprotein zu neutralisieren, reicht es aus, das auslösende Produkt aus der Ernährung des Babys auszuschließen und die Mischungen auf hochwertigere, hydrolysierte umzustellen. Bei Erwachsenen besteht die Behandlungsmethode auch darin, provozierende Milchprodukte vom Speiseplan zu streichen (auszuschließen); wenn die Symptome deutlich ausgeprägt sind, können Sie Folgendes tun:

• Nehmen Sie ein rezeptfreies Antihistaminikum.
• Nehmen Sie Sorbentien – Aktivkohle, Enterosgel.
• Befolgen Sie grundsätzlich eine hypoallergene Diät, das heißt, verzichten Sie nicht nur auf Milch, sondern auch auf Zitrusfrüchte, Nüsse, Pilze, Honig, Käse und Rindfleisch.

Bei bedrohlichen Symptomen bei Erwachsenen und insbesondere bei Kindern sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um einem Quincke-Ödem vorzubeugen.

Bei Auftreten einer Allergie gegen Kuheiweiß müssen folgende Produkte aus dem Speiseplan gestrichen werden:

• Hart- und Weichkäse.
• Fermentierte Milchprodukte, auch fettarme.
• Rindfleisch.
• Mit Milch oder Molke zubereitete Backwaren.
• Butter.
• Vollmilchschokolade.
• Eiscreme.

Eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß wird oft mit einem anderen Syndrom verwechselt - der Laktoseintoleranz, die sich dadurch auszeichnet, dass der Körper keine Kohlenhydrate in der Milch wahrnimmt, aber keine Proteine. Am häufigsten ist eine Laktoseintoleranz typisch für erwachsene Allergiker, und eine allergische Reaktion auf Kuhmilcheiweiß ist immer noch ein typisches Problem im Kindesalter, das mit Hilfe einer richtig ausgewählten Ernährung allmählich neutralisiert wird.