Vitamin B12 im Blut

Referenzwerte (Norm) für die Konzentration von Vitamin B ₁₂ im Blutserum: bei Neugeborenen – 160–1300 pg/ml, bei Erwachsenen – 200–835 pg/ml (Durchschnittswerte 300–400 pg/ml).

Vitamin B ₁₂ (Cyanocobalamin) ist für die normale Reifung der roten Blutkörperchen notwendig. Es fungiert als Coenzym bei der Synthese von Nukleinsäuren (DNA und RNA) und Methionin aus Homocystein. Methionin ist für die Umwandlung von Folsäure in Folinsäure notwendig, die den normoblastischen Typ der Hämatopoese gewährleistet. Darüber hinaus gewährleistet Vitamin B ₁₂ die Synthese von Lipoproteinen im Myelingewebe und Glutathion. Daher _{geht ein Vitamin-B 12-Mangel mit der Entwicklung von megaloblastischer Anämie, Neutropenie und neurologischen Störungen (Funikuläre Myelose) einher. Eine Immunschwäche mit Vitamin-B12-} Mangel ist mit der Bildung hypersegmentierter Neutrophilen verbunden, die durch eine verminderte Aktivität des sauerstoffabhängigen bakteriziden Mechanismus gekennzeichnet sind, der für die Zerstörung intrazellulärer Bakterien und Viren notwendig ist.

Zu den Vitaminen B12 _gehören mehrere Cobalamine, die ausschließlich in tierischen Produkten vorkommen. Ein alimentärer Vitamin-B12-Mangel _ist selten. Vitamin B12 _wird im distalen Ileum resorbiert. Dies ist nur möglich, nachdem das Vitamin einen Komplex mit dem Intrinsic Factor gebildet hat, einem im Magen abgesonderten Glykoprotein. Das spezifische Trägerprotein Transcobalamin II transportiert Cobalamine ins Blutplasma. Die Resorption des Vitamins hängt normalerweise von folgenden Faktoren ab: Sekretion des Intrinsic Factors im Magen, Integrität der Schleimhaut des distalen Ileums und Vorhandensein von Transcobalamin II im Plasma in ausreichender Menge. Vitamin B12 _ist für das Wachstum bestimmter Darmbakterien notwendig, die die Resorption dieses Vitamins verhindern, indem sie mit den Darmzellen darum konkurrieren. Deshalb kann die Resorption von Vitamin B12 _auch durch die Darmflora beeinflusst werden.