Hautpflege für die Hände

In den letzten Jahren hat sich die moderne Kosmetik zunehmend der Korrektur altersbedingter Hautveränderungen an den Händen zugewandt. Tatsächlich verrät dieser Bereich oft das Alter einer Person, trotz eines gründlichen und umfassenden Ansatzes zur Korrektur altersbedingter Veränderungen der Gesichtshaut. Hände sind besonders anfällig für altersbedingte Veränderungen und eine Reihe von Dermatosen, sowohl aufgrund der ständigen Einwirkung äußerer aggressiver Umweltfaktoren als auch aufgrund bestimmter anatomischer und physiologischer Merkmale der Hautstruktur.

Dermatokosmetologischer Ansatz für die Haut der Hände

Zu den anatomischen und physiologischen Merkmalen der Hände zählen die Strukturmerkmale der Epidermis, Dermis, des Unterhautfettgewebes und des darunterliegenden Gewebes. Die Struktur der Haut auf der dorsalen und palmaren Oberfläche unterscheidet sich grundlegend.

Der Handrücken ist mit sogenannter „dünner“ Haut bedeckt, die sich durch eine Dicke von 1–2 mm sowie das Vorhandensein von Haaren und Talgdrüsen auszeichnet. Die Epidermis ist durch eine geringe Anzahl von Zellreihen gekennzeichnet. So beträgt die Anzahl der Zellreihen in der Dornschicht 3–4, während sie in anderen Hautbereichen zwischen 3 und 8–15 liegt. Auch die Dicke des Stratum corneum ist gering. Es gibt Vellushaare und kleine lobuläre Talgdrüsen. Diese strukturellen Merkmale führen zu einer spürbaren Ausdünnung der Haut an den Händen im Zuge der altersbedingten Veränderungen sowie zu einer hohen Tendenz der Haut zur Trockenheit bei Einwirkung äußerer Reize. Trockene Haut an den Händen, rissige Hautausschläge sowie medikamenteninduzierte Cheilitis sind auch vor dem Hintergrund einer Aknetherapie mit Isotretinoin möglich. Xerose der Haut ist mit einer Delipidierung der Hautoberfläche und einer starken Verletzung ihrer Barriereeigenschaften verbunden. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, als Basispflege ständig feuchtigkeitsspendende und nährende Produkte zu verwenden, darunter vor allem filmbildende Substanzen (Vaseline, Paraffin, Silikone, natürliche Öle, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind, Wachs, Lanolin, einige Fettalkohole usw.).

Melanozyten in der Epidermis sind selten und befinden sich bei Menschen mit heller Haut nur in der Basalschicht. Deshalb können selbst Verbrennungen zweiten Grades anhaltende Depigmentierungsherde sein, die mit der Zerstörung von Pigmentzellen einhergehen. Diese Tatsache sollte bei Peelings der Handhaut (mittel und tief) immer berücksichtigt werden.

Die Dermis und das Unterhautfettgewebe im Bereich der Handrücken sind schwach entwickelt. Studien bestätigen signifikante Veränderungen des Volumens, der Qualität und der Verteilung des Fettgewebes mit zunehmendem Alter. Bekanntlich gehören zu den altersbedingten Veränderungen des Fettgewebes dessen physiologischer Atrophie, die im Gesicht und an den Händen am stärksten ausgeprägt ist. Deshalb werden oberflächliche Hautvenen und Muskelsehnen auf den Handrücken mit zunehmendem Alter deutlicher sichtbar. Besonders ausgeprägt sind diese Veränderungen bei Frauen in der Perimenopause.

Aufgrund der geringen Dicke der Dermis und des Unterhautfettgewebes ist bei der Durchführung von Mesotherapie-Techniken an der angegebenen Stelle äußerste Vorsicht geboten: Es besteht ein hohes Risiko einer Schädigung der Synovialscheiden auf dem Handrücken.

Die Haut der Handflächen wird als "dick" eingestuft, hat eine Dicke von mehr als 5 mm; die gleiche Haut bedeckt die Fußsohlen. Es zeichnet sich durch eine dickere Epidermis und ihr Stratum corneum als an anderen Körperteilen, das Fehlen von Haaren und Talgdrüsen sowie eine relativ dünne Dermis und Hypodermis aus. Die Epidermis hat auch eine glänzende Schicht (Stratus iucidum). Die große Dicke des Stratum corneum und das Fehlen von Talgdrüsen verursachen stereotype klinische Manifestationen vieler Dermatosen in dieser Lokalisation: Sie können von Keratose begleitet sein, dem Auftreten von Rissen aufgrund einer Verletzung der Hautelastizität. Dies ist möglich bei chronischem Ekzem, Neurodermitis, allergischer Dermatitis, Palmoplantarpsoriasis, klimakterischer Palmoplantarkeratose (Haxthausen-Syndrom) und anderen Erkrankungen. In manchen Fällen wird die Diagnose nicht nur durch den Nachweis charakteristischer primärer Ausschläge auf anderen Hautbereichen, sondern auch durch eine histologische Untersuchung bestätigt. Die Papillarschicht der Dermis bestimmt das Muster der Rillen und Furchen auf der Hautoberfläche, das an den Handflächen und Fußsohlen am stärksten ausgeprägt ist. Das Muster der Haut ist streng individuell und genetisch bedingt; auf dieser Grundlage wurde in der Forensik die Methode des Fingerabdrucks entwickelt. In der traditionellen und nicht-traditionellen Medizin ist die Dermatoglyphenmethode beliebt (beispielsweise ist das charakteristische Hautmuster auf den Handflächen beim Down-Syndrom bekannt). In der dermatologischen Praxis können Ärzte bei Patienten mit atopischer Dermatitis, chronischer allergischer Dermatitis, chronischem Ekzem und anderen Dermatosen sehr ausgeprägte Rillen auf der Handfläche feststellen.

An den Handflächen befinden sich zahlreiche ekkrine Schweißdrüsen, die an der Thermoregulation beteiligt sind. Dieser Bereich ist aufgrund der lokalen Hyperhidrose und Dyshidrose klinisch relevant.

Zu den externen aggressiven Umweltfaktoren zählen meteorologische Einflüsse. Bei starkem Frost zeigt sich beispielsweise eine Xerose der Haut an den Händen, auch rissige oder xerotische Ekzeme können sich entwickeln. Diese Veränderungen sind sowohl im Kindesalter als auch bei Erwachsenen typisch (die sogenannte „Hühnerhaut“). Einer der wichtigen externen Faktoren ist die Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig ist auf der Haut der Hände, wie auf jedem offenen Hautbereich, der Symptomkomplex der Lichtalterung deutlich sichtbar: ein raues, betontes Hautmuster, eine Kombination aus oberflächlichen und tiefen Fältchen, Trockenheit und Lentigo. Bei übermäßiger UV-Bestrahlung sowie der Einwirkung ionisierender und nichtionisierender Strahlungsquellen (normalerweise Berufskrankheiten) können auf der Haut der Hände verschiedene Neubildungen festgestellt werden: aktinische Keratose, Basaliom, Plattenepithelkarzinom, Melanom. Bei kutanen Formen des Lupus erythematodes, der späten kutanen Porphyrie und Photoreaktionen – durch ultraviolette Strahlung hervorgerufene Dermatosen – können die Hände in den Prozess involviert sein.

Eine wichtige Rolle spielt der Kontakt der Haut der Hände mit verschiedenen chemischen Substanzen im Alltag und bei der Arbeit, sowohl obligatorisch als auch optional.

Besonderheiten der Handhautpflege zu Hause und in einer Kosmetikeinrichtung

Angesichts der ständigen Einwirkung aggressiver Umweltfaktoren sowie der anatomischen und physiologischen Eigenschaften der Hände wird eine schonende Behandlung und sorgfältige Pflege empfohlen. Bei niedrigen Temperaturen und Sonneneinstrahlung ist das Tragen von Handschuhen erforderlich. Bei allergischen Hauterkrankungen sollte das Material der Handschuhe berücksichtigt werden: Baumwollstoffe und Viskose sind vorzuziehen, Wolle und Kunstfasern werden nicht empfohlen. Handschutz zu Hause und bei der Arbeit ist wichtig. Bei der Auswahl von Schutzhandschuhen sollte auch berücksichtigt werden, dass das beliebteste Material – Latex – als Allergen wirken kann.

Zur sanften Pflege gehört das Waschen mit Produkten, die den pH-Wert der Hautoberfläche nicht verändern (Synthetik), sowie aktive Feuchtigkeits- und Nährstoffversorgung. Im Schönheitssalon werden feuchtigkeitsspendende und pflegende Masken, Massagen, Paraffinanwendungen und Mesotherapie empfohlen. Zur Verbesserung der Mikrozirkulation in den distalen Teilen der Hände, beispielsweise bei Onychodystrophien, wird eine supravaskuläre Laserbestrahlung sowie Darsonval, UHF an den paravertebralen Bereichen der Halswirbelsäule verordnet.

Verschiedene Methoden der chirurgischen Korrektur, die sich heutzutage ständig weiterentwickeln und verbessern (z. B. Lipofilling), zielen darauf ab, das Aussehen des Handrückens durch die Auffüllung des Mangels an Unterhautfettgewebe zu verändern.

Im Sommer ist ein wirksamer Lichtschutz angezeigt. Bei solaren Lentigines können äußerlich anzuwendende Mittel mit Hydroxysäuren, Azelainsäure und Retinoiden verwendet werden. Sie können zu Hause in Form von Cremes und Lösungen sowie in Kosmetikinstituten (Peelings) angewendet werden. Zu den Hardwaremethoden zählen Mikrodermabrasion und LHE-Therapie.

Modernes Wissen über die Besonderheiten der Hautstruktur der Hände kann einer Kosmetikerin bei der Auswahl bestimmter Methoden zur Vorbeugung und Korrektur altersbedingter Hautveränderungen in dieser anatomischen Lokalisation helfen. Es ist notwendig, die Bedeutung einer korrekten Diagnostik des analytischen Ansatzes für die identifizierten Veränderungen und einer komplexen Korrektur noch einmal hervorzuheben.