Hypernatriämie bei Neugeborenen

Hypernatriämie liegt bei einer Serumnatriumkonzentration über 150 mEq/l vor, die meist mit Dehydratation einhergeht. Symptome sind Lethargie und Krampfanfälle. Die Behandlung der Hypernatriämie erfolgt durch vorsichtige Flüssigkeitszufuhr mit 0,45%iger Natriumchloridlösung.

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Was verursacht Hypernatriämie bei Neugeborenen?

Hypernatriämie liegt vor, wenn der Wasserverlust den Natriumverlust übersteigt (hypernatriämische Dehydratation), wenn die Natriumaufnahme den Natriumverlust übersteigt (Salzvergiftung) oder beides. Die häufigsten Ursachen für einen Wasserverlust, der den Natriumverlust übersteigt, sind Durchfall, Erbrechen oder hohes Fieber. Sie kann auch aufgrund von Fütterungsproblemen in den ersten Lebenstagen auftreten und bei Säuglingen mit sehr geringem Geburtsgewicht (OHMT) in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche vorkommen. Bei Säuglingen mit OHMT erhöht der unmerkliche Wasserverlust durch die unreife, wasserdurchlässige Hornschicht in Kombination mit einer unreifen Nierenfunktion und einer verringerten Fähigkeit, Urin zu konzentrieren, den freien Wasserverlust. Der unmerkliche Wasserverlust über die Haut wird auch durch die Einwirkung eines Wärmestrahlers und durch Phototherapie stark erhöht. Unter solchen Bedingungen benötigen Säuglinge mit sehr geringem Geburtsgewicht in den ersten Tagen möglicherweise bis zu 250 ml/(kg x Tag) Wasser intravenös. Danach entwickelt sich die Hornschicht und der unmerkliche Wasserverlust nimmt ab.

Eine übermäßige Salzaufnahme ist meist auf die Zugabe von zu viel Salz bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung oder auf die Verabreichung hyperosmolarer Lösungen zurückzuführen. Frisch gefrorenes Plasma und Albumin enthalten Natrium und können bei wiederholter Verabreichung an sehr frühgeborene Säuglinge eine Hypernatriämie verursachen.

Symptome einer Hypernatriämie bei Neugeborenen

Zu den Symptomen einer Hypernatriämie zählen Lethargie, Unruhe, Hyperreflexie, Muskelhypertonie und Krampfanfälle. Zu den schwerwiegendsten Komplikationen zählen intrakranielle Blutungen, Sinusvenenthrombosen und akute Nierentubulusnekrose.

Die Diagnose einer Hypernatriämie wird aufgrund von Symptomen und Beschwerden vermutet und durch die Messung der Serumnatriumkonzentration bestätigt. Weitere Laborveränderungen können erhöhte Harnstoffstickstoffwerte im Blut, mäßig erhöhte Glukosewerte und, bei niedrigem Kaliumspiegel, verminderte Serumkalziumwerte umfassen.

Behandlung von Hypernatriämie bei Neugeborenen

Die Behandlung erfolgt mit intravenöser Glucose/0,3–0,45%iger Natriumchloridlösung in Mengen, die dem Flüssigkeitsdefizit entsprechen, über 2–3 Tage, um einen raschen Abfall der Serumosmolalität zu vermeiden, der einen schnellen Wassereinstrom in die Zellen und potenziell ein Hirnödem verursachen könnte. Ziel der Behandlung ist eine Senkung des Serumnatriumspiegels um ca. 10 mEq/Tag. Körpergewicht, Serumelektrolyte sowie Urinvolumen und spezifisches Gewicht sollten regelmäßig kontrolliert werden, um eine Anpassung des Flüssigkeitsvolumens zu ermöglichen. Erhaltungslösungen sollten gleichzeitig verabreicht werden.

Eine schwere Hypernatriämie (Natriumspiegel über 200 mEq/l), die durch eine Salzvergiftung verursacht wird, sollte mit einer Peritonealdialyse behandelt werden, insbesondere wenn die Vergiftung zu einem schnellen Anstieg des Natriumspiegels im Serum führt.

Wie wird Hypernatriämie bei Neugeborenen verhindert?

Zur Vorbeugung muss auf das Volumen und die Zusammensetzung ungewöhnlicher Flüssigkeitsverluste sowie auf die zur Aufrechterhaltung der Homöostase verwendeten Lösungen geachtet werden. Neugeborene und Säuglinge, die ihren Durst nicht ausreichend mitteilen können und Flüssigkeitsersatz benötigen, haben das größte Risiko einer Dehydratation. Die Zusammensetzung der Nahrung, falls verdünnte Nahrung verwendet wird (z. B. einige Säuglingsnahrungen oder konzentrierte Nahrung für die Sondenernährung), erfordert besondere Aufmerksamkeit, insbesondere bei hohem Dehydratationsrisiko, wie z. B. bei Durchfall, geringer Flüssigkeitsaufnahme, Erbrechen oder hohem Fieber.