Welche Gefahren birgt der Schlafentzug bei Jugendlichen?

Um tagsüber normal zu funktionieren, braucht jeder erholsamen Schlaf. Für Jugendliche bedeutet das, dass sie jede Nacht etwa neun Stunden schlafen müssen. Die Praxis zeigt jedoch, dass dies in der Realität weit von der Wahrheit entfernt ist – Jugendliche schlafen viel weniger, als sie sollten. Dies führt zu Unaufmerksamkeit im Unterricht, Zerstreutheit, Gedächtnislücken, allgemeiner Schwächung des Körpers und häufigen Erkältungen. Laut der National Survey Foundation schläft nur etwa ein Fünftel der Jugendlichen (20 %) jede Nacht so viel, wie es für ihr Alter erforderlich wäre.

Die innere Uhr von Teenagern

Die Pubertät ist immer der Übeltäter, wenn es um Schlaf geht. Die innere Uhr des Körpers, offiziell circadianer Rhythmus genannt, verändert sich mit fortschreitender Pubertät. Melatonin, das mit dem Schlaf verbundene Gehirnhormon, wird bei Jugendlichen spät abends ausgeschüttet. Während ein jüngeres Kind also problemlos recht früh einschlafen kann, sind Teenager noch nicht müde und brauchen einige Stunden später eine erholsame Nachtruhe, länger als nötig – schließlich müssen sie gegen sieben Uhr morgens für die Schule oder das Gymnasium aufstehen. So kommt es, dass ein Teenager nachts lange nicht einschlafen kann und morgens nicht aufwachen kann, sondern aufgrund eines strengen sozialen Zeitplans dazu gezwungen ist.

Dies wird zu einem ernsthaften Problem für Jugendliche mit viel akademischer Arbeit, die den Körper vor dem Hintergrund chronischen Schlafmangels noch mehr erschöpft. Um zu verhindern, dass das Kind zu spät zur Schule kommt, lohnt es sich, es eine Stunde früher als gewöhnlich zu wecken, damit das Aufwachen nicht überstürzt und damit stressig für es ist. Es ist aber auch notwendig, darauf zu achten, dass der Teenager pünktlich ins Bett geht.

Die Auswirkungen von Schlafmangel auf den Körper von Teenagern

Schlafmangel bei Jugendlichen kann schwerwiegende Folgen haben. Das Kind kann in der Schule Konzentrationsschwierigkeiten haben und im Unterricht einnicken, was den Lehrer natürlich verwirrt. Dies kann zu verminderter Produktivität bei der Arbeit und in der Schule führen. Leider ist dies ein weit verbreitetes Problem bei Jugendlichen. In extremen Fällen kann Schlafmangel zu unmotivierter Aggression, Wut oder Depressionen führen (was wiederum zu weiteren Schlafproblemen führen kann).

Schlafmangel kann Teenager auch anfälliger für Akne und andere Hautprobleme machen. Die für schlaflose Kinder typische Konzentrationsschwäche und langsame Reaktionszeit können sehr gefährliche Folgen haben. Manchmal sind Schlafprobleme bei Teenagern Symptome von Krankheiten oder anderen Beschwerden, wie zum Beispiel Nebenwirkungen von Medikamenten, Schlafapnoe, Anämie oder Mononukleose. In diesem Fall ist ein Besuch beim Kinderarzt und Psychologen mit den Eltern und dem Teenager notwendig.

Was können Eltern tun, damit ihr Teenager ausreichend Schlaf bekommt?

Im Umgang mit Teenagern können Eltern ausreichend Schlaf zu einer Priorität in ihrem Tagesablauf machen. Zunächst ist es notwendig, einen Schlafplan und die Aufstehzeiten des Teenagers zu entwickeln. Es ist sehr wichtig, diesen Plan auch am Wochenende einzuhalten. Wenn das Kind nachts nicht schläft und dann bis Samstag- oder Sonntagnachmittag im Bett liegt, wird es sehr schwierig sein, seinen inneren Biorhythmus wieder zu ändern. Dann wird es für den Teenager fast unmöglich sein, am Montag zu einer normalen Zeit einzuschlafen und frühmorgens aufzuwachen.

Damit Ihr Kind rechtzeitig einschlafen und aufwachen kann, müssen Sie die Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf schaffen. Sorgen Sie für gedämpftes Licht im Kinderzimmer und schalten Sie den Computerbildschirm vor dem Schlafengehen aus. Schalten Sie externe Geräusche aus. Sorgen Sie außerdem dafür, dass das Zimmer Ihres Teenagers warm genug ist.

Vermeiden Sie helles Licht und Sonne in der ersten Tageshälfte, damit Ihr Kind entspannt aufwachen kann. Wenn Ihr Kind müde ist und nach dem Mittagessen ein Nickerchen machen möchte, beschränken Sie den Mittagsschlaf auf 30 Minuten. Längeres Schlafen kann das Einschlafen erschweren. Vermeiden Sie nächtliche Hausaufgaben und lernen Sie nicht die ganze Nacht.

Halten Sie Ihren Teenager zwei Stunden vor dem Schlafengehen von längerem Fernsehen, Computerspielen und anderen stimulierenden Aktivitäten fern. Die folgende Tatsache spricht Bände über die Gefahren elektronischer Medien im Jugendzimmer. 2006 stellte die National Survey Foundation fest, dass Kinder mit vier oder mehr elektronischen Geräten in ihren Schlafzimmern chronisch unter Schlafmangel litten. Achten Sie darauf, dass Ihr Teenager nach dem Schlafengehen keine anderen Aktivitäten ausführt und sich auf das Einschlafen konzentriert. Jugendliche sollten nach 16 Uhr außerdem auf Schokolade und koffeinhaltige Getränke verzichten. Das hilft ihnen, besser einzuschlafen.

Schlafprobleme bei Teenagern können gelöst werden. Sowohl Eltern als auch Teenager selbst müssen sich nur in den Prozess einbringen.