Allergische Rhinitis - Ursachen und Pathogenese

Ursachen der allergischen Rhinitis

Auslöser für die Entwicklung einer allergischen Rhinitis sind vor allem Allergene in der Luft. Die häufigsten „Haushaltsallergene“ sind: Ausscheidungen von Hausstaubmilben, Speichel und Hautschuppen von Tieren, Insekten und Pflanzenallergene. Zu den wichtigsten „äußeren“ Allergenen zählen Pflanzenpollen und Schimmelpilze.

Darüber hinaus gibt es die berufsbedingte allergische Rhinitis, die meist mit einer Schädigung der unteren Atemwege einhergeht und in den Zuständigkeitsbereich der Arbeitspathologen fällt.

Neben Allergenen in der Luft kann die Krankheit durch die Einnahme von Acetylsalicylsäure und anderen nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten verursacht werden. In diesem Fall wird Rhinitis als Bestandteil der „Aspirin-Triade“ angesehen.

Die Rolle der Vererbung bei der Entstehung einer atopischen Allergie ist allgemein anerkannt. Dies belegen Stammbaumdaten, Zwillingsbeobachtungen, statistische Untersuchungen der Bevölkerung verschiedener Länder sowie immungenetische und molekularzytogenetische Methoden.

Pathogenese der allergischen Rhinitis

Allergene, die mit Luft in die Nasenhöhle gelangen, setzen sich teilweise auf dem Flimmerepithel ab und sensibilisieren den Körper bei lokalem Kontakt. Beim Wiedereintritt in die sensibilisierte Schleimhaut kommt es zu einer IgE-abhängigen allergischen Reaktion. Allergische Rhinitis ist durch eine entzündliche Infiltration der Nasenschleimhaut durch verschiedene Zellen gekennzeichnet.

Bei Patienten mit anhaltender allergischer Rhinitis variiert der Kontakt mit Allergenen im Jahresverlauf und kann zu bestimmten Zeiten sehr gering sein. Selbst ohne Symptome kann bei diesen Patienten jedoch eine Entzündung der Nasenschleimhaut nachgewiesen werden: die sogenannte „minimale anhaltende Entzündung“. Die Symptome einer anhaltenden Rhinitis gelten als Folge eines komplexen Zusammenspiels von Allergieauslösern und einer anhaltenden Entzündungsreaktion.

Unspezifische nasale Hyperreaktivität ist eines der Hauptmerkmale der allergischen Rhinitis. Sie ist durch eine verstärkte Reaktion auf nicht-allergische Reizstoffe gekennzeichnet, die Niesen, verstopfte Nase und/oder Rhinorrhoe verursachen. Vor diesem Hintergrund führt die Einwirkung von Allergenen auf die Nasenschleimhaut zu ausgeprägteren klinischen Manifestationen der Rhinitis. Nasale Hyperreaktivität gilt als wichtiger Faktor, dessen Vorhandensein bei der Diagnose und Behandlung der allergischen Rhinitis stets berücksichtigt werden sollte. Die Untersuchung der Mechanismen der Krankheitsentstehung schafft die Grundlage für eine rationale Behandlung, die die Beeinflussung der komplexen Entzündungsreaktion und nicht nur der Allergiesymptome beinhaltet.

Zusammenhang mit Asthma bronchiale

Studien bestätigen einen direkten Zusammenhang zwischen allergischer Rhinitis und Asthma bronchiale: Allergische Entzündungen der Nasen- und Bronchialschleimhaut spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese dieser Erkrankungen. Gleichzeitig sind dieselben Zellen und Mediatoren an der Bildung des Entzündungsherdes in der Nasen- und Bronchialschleimhaut beteiligt. Ein Provokationstest mit einem bestimmten Allergen führt bei Patienten mit allergischer Rhinitis zu einer asthmatischen Reaktion, an der Zellen und entzündungsfördernde Mediatoren in der Nasenschleimhaut beteiligt sind. Provokationstests an der Nasenschleimhaut wiederum verursachen Entzündungen in den Bronchien.

Diese Erkenntnisse stützen das Konzept des „einzelnen Atemwegs“, das eine enge Beziehung zwischen allergischer Rhinitis und Asthma aufzeigt und nahelegt, dass die Entzündungsreaktion durch miteinander verbundene Mechanismen aufrechterhalten und verstärkt werden kann.

In diesem Zusammenhang sollten Patienten mit anhaltender allergischer Rhinitis auf Asthma bronchiale untersucht werden. Bei Patienten mit Asthma bronchiale sollte wiederum auf die Diagnose einer allergischen Rhinitis geachtet werden. Die Behandlung sollte darauf abzielen, die Pathologie sowohl der oberen als auch der unteren Atemwege zu beseitigen.

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