Abdomen: Topographische Anatomie

Der Bauch ist der Körperteil zwischen Brustkorb und Becken. Die obere Grenze des Bauches verläuft von der Basis des Schwertfortsatzes entlang der Rippenbögen bis zum 12. Brustwirbel. Von lateral werden die Grenzen des Bauches durch die hintere Achsellinie vom Rippenbogen oben bis zum Beckenkamm unten bestimmt. Die untere Grenze des Bauches wird rechts und links durch den vorderen Abschnitt des Beckenkamms und eine Linie gebildet, die bedingt in Höhe der Leistenfalten von der Spina iliaca anterior superior bis zum Schambeinhöcker gezogen wird. Dies sind die äußeren Grenzen des Bauches. Sie fallen nicht mit den Grenzen der Bauchhöhle zusammen, die sich oben (kranial) bis zur Zwerchfellkuppel (Höhe der 4. Rippe) erstreckt und unten den Boden der Beckenhöhle erreicht.

Um die Lage der Organe in der Bauchhöhle, ihre Topographie und Projektion auf die äußeren Schichten genauer zu bestimmen, wird der Bauch durch zwei horizontale Linien in drei Stockwerke unterteilt. Eine Linie verläuft zwischen den Knorpeln der 10. Rippe – die Interkostallinie (Linea bicostarum). Die andere Linie verbindet die oberen vorderen Beckenstacheln – die Interspinallinie (Linea bispinatum). Oberhalb der Interkostallinie befindet sich somit das Obergeschoss – das Epigastrium (Epigastrium). Zwischen den Interkostal- und Interspinallinien befindet sich das mittlere Stockwerk – der Bauch (Mesogastrium) und unterhalb der Interspinallinie das Hypogastrium (Hypogdstrium). Zusätzlich wird jedes der angegebenen Stockwerke durch zwei vertikale Linien, die entlang der seitlichen Ränder des Musculus rectus abdominis vom Rippenbogen bis zum Schambein gezogen werden, in drei separate Bereiche unterteilt. Dementsprechend wird das Epigastrium in den rechten und linken hypochondrischen Bereich (regiones hypochondricae dextra et sinistra) und den epigastrischen Bereich (regio epigastrica) unterteilt. Der Bauch ist in die rechte und linke Seitenregion (regiones laterales dextra et sinistra) unterteilt, zwischen denen sich die Nabelregion (regio umbilicalis) befindet. Das Hypogastrium wird in den rechten und linken Leistenbereich (Regiones inguinales dextra et sinistra) und den Schambereich (Regio pubica) unterteilt.

Die inneren Organe der Bauchhöhle werden auf die vordere Bauchwand projiziert. Magen, Zwölffingerdarm, linker Leberlappen und Pankreas werden in die eigentliche Epigastralregion projiziert. Das rechte Hypochondrium entspricht dem rechten Leberlappen mit der Gallenblase, dem oberen Pol der rechten Niere und der rechten Nebenniere sowie der rechten (hepatischen) Kolonflexur. Milz, Magenfundus, linke (Milz-) Kolonflexur, oberer Pol der linken Niere und der linken Nebenniere sowie der Pankreasschwanz werden in das linke Hypochondrium projiziert.

In der Nabelregion befinden sich die große Magenkurvatur, der untere horizontale und aufsteigende Teil des Zwölffingerdarms, die Schlingen des mesenterialen Dünndarmabschnitts, das Querkolon, der Nierenhilus und die Harnleiter. In der rechten Seitenregion befinden sich Teile der Dünndarmschlingen (Ileum), das aufsteigende Kolon und der untere Pol der rechten Niere. In der linken Seitenregion befinden sich Teile der Dünndarmschlingen (Jejunum), das absteigende Kolon und der untere Pol der linken Niere.

In der Schamregion liegen die Harnblase (gefüllt) und die unteren Abschnitte der Harnleiter, die Gebärmutter mit den Eileitern (bei Frauen) sowie ein Teil der Dünndarmschlingen. In der rechten Leistenregion liegen der Endabschnitt des Dünndarms (Ileum), der Blinddarm, der Wurmfortsatz und der rechte Harnleiter; in der linken Leistenregion ein Teil der Dünndarmschlingen, das Sigma und der linke Harnleiter.

Die Haut im Bauchdeckenbereich ist dünn und faltet sich leicht. Das Haar bei Männern (im Schambereich) steigt in einem schmalen Streifen bis zum Nabel und manchmal bis zur Vorderseite des Brustbeins an. Bei Frauen ist das Haar nur im Schambereich vorhanden, der obere Haaransatz ist horizontal. Das Unterhautgewebe ist im unteren Teil der Bauchdecke stärker entwickelt.

Die Vorder- und Seitenwände der Bauchhöhle werden von drei paarigen breiten Bauchmuskeln, ihren Sehnenfortsätzen und dem geraden Bauchmuskel mit seinen Faszien gebildet. Die Muskeln und Faszien der Bauchwände bilden die Bauchpresse, die die Eingeweide vor äußeren Einflüssen schützt, Druck auf sie ausübt und sie in einer bestimmten Position hält und auch an den Bewegungen der Wirbelsäule und der Rippen beteiligt ist. Die hintere Wand der Bauchhöhle umfasst die Lendenwirbelsäule sowie die paarigen großen Lenden- und quadratischen Lendenmuskeln. Die untere Wand wird von den Beckenknochen, Muskeln und Faszien des Beckenbodens gebildet - dem Beckenboden- und dem Urogenitaldiaphragma.

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