Hitzeschlag bei einem Kind

Ein Hitzschlag bei einem Kind ist ein Zustand, der sich als Folge einer ausgeprägten Störung der Wärmeübertragungsprozesse aufgrund ungünstiger Umweltbedingungen (hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit) entwickelt und durch eine extreme Überhitzung des Körpers mit Funktionsstörungen des Zentralnervensystems, des Herz-Kreislauf-Systems und ausgeprägten Wasser-Elektrolyt-Störungen gekennzeichnet ist.

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Epidemiologie des Hitzschlags bei Kindern

Kinder mit Erkrankungen des ZNS sowie solche, die ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Erkrankung des endokrinen Systems oder andere Leiden erlitten haben, die durch eine Störung der Thermoregulationsmechanismen gekennzeichnet sind, sind anfälliger für einen Hitzschlag.

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Wie entsteht ein Hitzschlag bei Kindern?

Je nach Entstehungsmechanismus werden mehrere pathogenetische Formen des Hitzschlags unterschieden.

Pathogenetische Varianten des Hitzschlags:

• Die Wassermangelvariante entsteht, wenn das Kind nicht genügend Flüssigkeit bekommt.
• Die hyponatriämische Variante tritt auf, wenn ein stark schwitzendes Kind unter Salzmangel ausreichend frisches Wasser erhält. Anzeichen einer ZNS-Schädigung werden durch ein zunehmendes hypotones Hirnödem verursacht.

Hyperthermie führt zu Funktionsstörungen aller Organe und Systeme. Das Herzzeitvolumen nimmt ab, Tachykardie und Hypotonie entwickeln sich, die Gewebedurchblutung nimmt stark ab. Hypovolämie, eine Abnahme des zirkulierenden Blutvolumens und Nierenschäden führen zur Entwicklung von Oligurie oder Anurie und akuter Tubulusnekrose. Nierenschäden können durch die Entwicklung einer akuten Rhabdomyolyse verschlimmert werden.

Symptome eines Hitzschlags bei einem Kind

Das klinische Bild hängt von der pathogenetischen Variante des Hitzschlags ab.

Wassermangelvariante des Hitzschlags

Das klinische Bild ist geprägt von starkem Durst. Das Kind wird lethargisch, in manchen Fällen kommt es zu Delirium und Halluzinationen.

Hyponatriämische Variante des Hitzschlags

Ein frühes klinisches Anzeichen dieser Krankheitsform sind schmerzhafte Muskelkrämpfe in den Gliedmaßen. Es besteht kein Durst. Später wird das Kind unruhig, reizbar, klagt über Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Später entwickelt sich eine Bewusstseinsdepression (bis hin zum Koma), es besteht das Risiko einer Depression der Atmung und der Herz-Kreislauf-Aktivität.

Differentialdiagnostische Maßnahmen

Die Diagnose eines Hitzschlags bei einem Kind ist in der Regel unkompliziert. Da sich jedoch möglicherweise nicht sofort, sondern erst 4–6 Stunden nach dem Aufenthalt des Kindes in ungünstigen Bedingungen eine ernste Erkrankung entwickelt, ist eine anamnestische Erhebung erforderlich. Dabei werden die Dauer des Temperaturanstiegs, die Flüssigkeitsaufnahme, die Diurese, das Vorhandensein prädisponierender Faktoren und Begleiterkrankungen ermittelt.

Bei der Erstuntersuchung des Patienten müssen zunächst der Bewusstseinsgrad, die Wirksamkeit der Spontanatmung und die hämodynamischen Parameter beurteilt werden. Jegliche Störungen der Vitalfunktionen sind Indikationen für eine dringende Krankenhauseinweisung des Kindes auf der Intensivstation.

Wassermangelvariante des Hitzschlags

Schwitzen und Diurese nehmen ab, die Schleimhäute trocknen aus. Die Körpertemperatur steigt schnell an. Diese Form des Hitzschlags ist durch Zittern der Extremitäten gekennzeichnet, später können Krämpfe auftreten.

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Hyponatriämische Variante

Das Schwitzen wird nicht beeinträchtigt und die Körpertemperatur kann leicht erhöht sein.

Behandlung von Hitzschlag bei Kindern

Bei erhöhter Körpertemperatur kommen physikalische Kühlmethoden zum Einsatz (das Kind wird ausgezogen, Eisbeutel werden auf Kopf, Nacken und Leistengegend aufgelegt, die Haut wird angefeuchtet und mit einem Ventilator geblasen).

Hitzschlag durch Wassermangel

Wenn der Patient bei Bewusstsein ist, geben Sie ihm reichlich leicht gesalzene Flüssigkeit. Die Infusionstherapie wird im Rahmen der Behandlung einer hypertonen Dehydratation durchgeführt.

Grundprinzipien der Behandlung:

• Die initiale Infusion umfasst überwiegend isotonische oder hypotonische Kochsalzlösungen.
• Da bei diesem Hitzschlagmechanismus die Plasmaosmolarität stark ansteigt, sollte die Verabreichung kolloidaler Lösungen vermieden werden.
• Bis zur Normalisierung des Blutplasmaglukosespiegels muss auf die Verabreichung von Glukoselösungen verzichtet werden.
• Das gesamte Infusionsvolumen kann 50–60 ml/(kg x Tag) und mehr betragen.
• Bei Krampfanfällen wird eine antikonvulsive Therapie, vorzugsweise mit Benzodiazepinen, verordnet.

Hyponatriämischer Hitzschlag

Bei isoliertem Natriummangel sollte eine Infusion von 0,9%iger und hypertoner Natriumchloridlösung mit einer Rate von 2 g Trockenrückstand pro 1 kg Körpergewicht pro Tag unter Kontrolle der Serumnatriumkonzentration durchgeführt werden. Die Infusionstherapie wird bis zur klinischen Besserung durchgeführt (Wiederherstellung des Bewusstseins, Verringerung der Hyperthermie, Normalisierung von Blutdruck und Diurese).

Bei Störungen der Atemwege, der Hämodynamik und der neurologischen Symptome wird eine Sauerstofftherapie und, falls angezeigt, eine künstliche Beatmung verordnet.