Metastasierende Tumore des Auges

Metastasierte Tumoren bei Kindern

Neuroblastom

Das Neuroblastom ist einer der häufigsten bösartigen Tumoren bei Kindern. Es entsteht aus primitiven Neuroblasten des sympathischen Rumpfes, meist im Bauchraum, seltener im Brustkorb und Becken. Das Neuroblastom betrifft meist Kleinkinder und ist zum Zeitpunkt der Diagnose in der Regel bereits generalisiert, sodass die Prognose äußerst schlecht ist. Metastasen in der Orbita können bilateral sein, plötzlich auftreten und schnell wachsen, was sich durch Exophthalmus, das Vorhandensein von Gewebe in den oberen Teilen der Orbita und Ekchymose der Augenlider äußert.

Granulozytäres Sarkom (Chlorom)

Granulozytisches Sarkom – dieser lokalisierte Tumor wird durch maligne Zellen myeloiden Ursprungs repräsentiert. Der Tumor kann eine charakteristische grüne Farbe aufweisen, weshalb er früher Chlorom genannt wurde. Das granulozytische Sarkom kann ein Symptom der myeloischen Leukämie sein oder dieser vorausgehen. Die ersten Manifestationen treten im Alter von etwa 7 Jahren in Form eines sich rasch entwickelnden, manchmal bilateralen Exophthalmus auf, der oft mit Ekchymose und Augenlidödemen einhergeht. Wenn eine Orbitabeteiligung einer systemischen Leukämie vorausgeht, ist die Diagnose schwierig.

Langerhans-Zell-Histiozytose (Granulomatose)

Es handelt sich um eine seltene, wenig verstandene Multisystemerkrankung, die durch einen destruktiven Entzündungsprozess mit primärer Knochenbeteiligung gekennzeichnet ist. Weichteilbeteiligung ist seltener, jedoch treten kutane und viszerale Läsionen auf. Bei Patienten mit isolierten Läsionen (eosinophiles Granulom) verläuft die Erkrankung meist gutartig und spricht gut auf die Behandlung an. Die orbitale Beteiligung kann ein- oder beidseitig sein, mit Osteolyse und Weichteilbeteiligung, am häufigsten im superotemporalen Quadranten.

Metastasierte Tumoren bei Erwachsenen

Bei Erwachsenen sind Orbitalmetastasen seltener als Aderhautmetastasen. Beginnen die Symptome in der Augenhöhle, ist der Augenarzt der erste Arzt, den der Patient aufsucht. Metastasenquellen sind (in absteigender Reihenfolge): Brustdrüse, Bronchien, Prostata, Hautmelanom, Magen-Darm-Trakt und Nieren.

Symptome

• Das häufigste Symptom ist eine Masse in der vorderen Augenhöhle, die eine Verschiebung des Auges oder einen Exophthalmus verursacht.
• Infiltration des Orbitagewebes, gekennzeichnet durch Ptosis, Diplopie, ausgeprägte Verdichtung der periorbitalen Haut und des Orbitagewebes, was zu Schwierigkeiten bei der Neupositionierung führt.
• Enophthalmus bei szirrhösen Tumoren.
• Chronischer Entzündungsprozess in der Augenhöhle.
• Bei einer Lokalisation an der Augenhöhlenspitze ist vor allem die Funktion der Hirnnerven (II, III, IV, V, VI) beeinträchtigt und der Exophthalmus schwach ausgeprägt.

Diagnose

• Zur histologischen Sicherung wird eine CT-gesteuerte Feinnadelbiopsie durchgeführt. Ist diese nicht aussagekräftig, wird eine offene Biopsie durchgeführt.
• Hormonuntersuchungen an Gewebeproben können zur Entwicklung einer spezifischen Hormontherapie für hormonabhängige Tumoren genutzt werden.

Das Ziel der Behandlung besteht darin, das Sehvermögen zu erhalten und die Schmerzen zu lindern, da die meisten Patienten innerhalb eines Jahres sterben.

Die Strahlentherapie ist die Behandlung der Wahl. Manchmal, wenn andere Methoden wirkungslos sind und die Symptome unerträglich sind, ist eine Orbitaexenteration angezeigt.

Orbitale Invasion von Sinustumoren

Bösartige Tumoren der Nasennebenhöhlen können in sehr seltenen Fällen in die Augenhöhle hineinwachsen, was selbst bei frühzeitiger Diagnose eine schlechte Prognose bedeutet. Daher ist es wichtig, dass der Arzt die otoraryngologischen und ophthalmologischen Symptome dieser Erkrankungen kennt.

Oberkieferkrebs ist der am häufigsten in die Augenhöhle einfallende Nasennebenhöhlentumor.

• HNO-Symptome: Gesichtsschmerzen, Kongestion und Schwellung. Gesichtsschwellung bei fortgeschrittenem Karzinom der Kieferhöhle, Nasenbluten und Nasenausfluss;
• Ophthalmologische Symptome: Aufwärtsverlagerung des Auges, Diplopie und Epiphora.

Siebbeinkrebs kann das Auge nach außen verlagern.

Der Nasopharynxkrebs dringt durch die Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle ein. Ein Exophthalmus tritt erst spät auf.