Die Schmerzen durch die Injektionen

Fast jeder Mensch in einer modernen, entwickelten Zivilisation weiß aus eigener Erfahrung, was Schmerzen durch Injektionen bedeuten. Es ist kein Geheimnis, dass eine Injektion eine schmerzhafte Manipulation ist. Manchmal bleiben solche schmerzhaften Empfindungen jedoch nicht nur lange nach dem Eingriff bestehen, sondern können sich auch verstärken und in größeren Körperbereichen rund um die Injektionsstelle auftreten.

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Warum treten nach Injektionen Schmerzen auf?

Schmerzen durch Injektionen können folgende Ursachen haben:

• Abszess (so nennt man einen eitrigen Entzündungsprozess in Weichteilen, der zur Bildung eines mit Eiter gefüllten Hohlraums führt). Abszesse entstehen aufgrund unzureichender Einhaltung der Sterilitätsregeln bei der Injektion.
• Eine allergische Reaktion auf die Injektion selbst kann ebenfalls langfristige und besonders akute Schmerzen verursachen. Darüber hinaus deuten auch andere Indikatoren auf eine allergische Reaktion hin: Urtikaria, akute Konjunktivitis, akute Rhinitis, Quincke-Ödem, anaphylaktischer Schock. Eine Person kann allergisch auf die Verabreichung verschiedener Medikamente in Form einer Injektion reagieren. Alle beschriebenen Symptome treten am häufigsten innerhalb einer halben Stunde nach der Injektion auf.
• Hämatom bei intravenöser Injektion. Wird die Punktion bei intravenöser Injektion falsch durchgeführt und beide Venenwände punktiert, gelangt Blut ins Gewebe, wodurch sich ein deutlich sichtbarer dunkelvioletter Fleck unter der Haut bildet. Dies ist ein Hämatom. Tritt ein Hämatom auf, muss die verletzte Stelle mit alkoholgetränktem Wattebausch abgedrückt und nach einiger Zeit eine leicht wärmende Kompresse aufgelegt werden. Anschließend sollte die Venenpunktion mit der anderen Hand wiederholt werden, bis das Hämatom vollständig verheilt ist.
• Ein Infiltrat ist eine Komplikation, die nach einer Injektion auftritt und die häufigste Ursache für Schmerzen bei Injektionen ist. Ein Infiltrat kann durch die Verwendung einer stumpfen Nadel oder durch die Verwendung einer kurzen Nadel, die für subkutane oder intradermale Injektionen vorgesehen ist, für eine intramuskuläre Injektion entstehen. Auch häufige Injektionen an derselben oder einer falsch gewählten Stelle können starke Schmerzen und das Auftreten eines Infiltrats verursachen.
• Arzneimittelembolie. Dieser komplexe Begriff bezeichnet eine ebenso komplexe Erkrankung, die tödlich enden kann. Kurioserweise kann auch eine Injektion eine solche auslösen. Dies geschieht, wenn eine Pflegekraft Öllösungen intramuskulär oder subkutan injiziert und die Nadel ein Gefäß trifft. Bei einem solchen Fehler gelangt Öl in die Arterie und verstopft diese. Die Folge ist eine Nekrose des umliegenden Gewebes aufgrund einer Ernährungsstörung. Wenn der Schmerz durch die Injektion nicht nachlässt, sondern sich im Gegenteil verstärkt, eine auffällige Rötung oder Blaufärbung mit violettem Schimmer sowie ein Anstieg der allgemeinen und lokalen Körpertemperatur auftreten, kann eine Nekrose vermutet werden. Im schlimmsten Fall gelangt das Öl, einmal in der Vene, schnell mit dem Blutfluss in die Lungengefäße. Die Folge ist eine Lungenembolie, die sich durch starken Husten, Erstickungsanfälle, erhöhtes Druckgefühl in der Brust und Zyanose (Blaufärbung der oberen Körperhälfte) äußert.
• Gewebenekrosen können verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören eine versehentlich unter die Haut gespritzte große Menge eines Reizstoffs oder eine fehlgeschlagene intravenöse Injektion. Dies geschieht, wenn bei der Injektion beide Venenwände punktiert werden oder die Nadel keine der Venenwände durchsticht. Ist das Medikament in den subkutanen Raum gelangt, müssen umgehend Maßnahmen zur Lokalisierung ergriffen werden.
• Schäden an Nervenstämmen verursachen auch Schmerzen durch Injektionen. Dieser Zustand kann für einen Menschen kaum wahrnehmbar sein, aber auch eine große Gefahr für seine Gesundheit darstellen. Er tritt unter dem Einfluss vieler Faktoren auf: falsche Wahl der Injektionsstelle, Verstopfung des Gefäßes, das den Nerv versorgt, wenn sich das Medikamentendepot in unmittelbarer Nähe des Nervs befindet. Eine solche Komplikation kann sowohl bei intravenösen als auch bei intramuskulären Injektionen auftreten und führt manchmal zu einer Neuritis und manchmal zu einer vollständigen Lähmung der Gliedmaßen.
• Nadelbruch. Dieser Vorfall trat früher häufig bei der Verwendung alter, bereits abgenutzter Nadeln auf. Heute ist dieser Bruchfaktor praktisch nicht mehr vorhanden, da alle Injektionen mit Einwegnadeln und -spritzen durchgeführt werden. Auch eine starke Kontraktion der Gesäßmuskulatur während einer intramuskulären Injektion kann einen Nadelbruch provozieren. Dies kann passieren, wenn der Patient nicht entspannt genug ist, kein Vorgespräch mit ihm stattfindet oder die Injektion im Stehen erfolgt.
• Eine Thrombophlebitis kann auch eine Komplikation unsachgemäßer Injektionen sein. Werden intravenöse Injektionen häufig an derselben Stelle oder mit einer stumpfen Nadel verabreicht, kann sich die Vene entzünden und ein Thrombus darin bilden. Wenn sich entlang der Vene ein Infiltrat gebildet hat, die Injektionsstelle stark schmerzt und eine Hyperämie der Haut vorliegt, besteht allen Grund, eine Thrombophlebitis zu vermuten.

Wer ist schuld und was ist zu tun?

Natürlich ist in allen Fällen von Komplikationen, die Schmerzen durch Injektionen verursachen, außer bei allergischen Reaktionen, inkompetentes Krankenhauspersonal schuld. Unerfahrene oder schlichtweg verantwortungslose Pflegekräfte kommen leider immer häufiger vor. Dementsprechend kann sich niemand davor schützen, buchstäblich in die falschen Hände zu geraten.

Wenn Sie jedoch bereits unangenehme Erfahrungen mit schmerzhaften und minderwertigen Injektionen gemacht haben, haben Sie das Recht, sich bei der Oberschwester, dem behandelnden Arzt oder dem Abteilungsleiter des Krankenhauses zu beschweren. Sie können auch jederzeit eine andere Krankenschwester bitten, Ihnen die benötigte Injektion zu verabreichen.