Septische Retinitis

Septische Zustände, die nach der Geburt bei Patientinnen mit Endokarditis, zerebrospinaler Meningitis, Lungenentzündung usw. beobachtet werden, werden oft durch eine Retinitis kompliziert.

Das ophthalmoskopische Bild bei septischer Retinitis ist unspezifisch und unterscheidet sich von dem bei Retinitis anderer Ätiologie nur in der Schwere des Prozesses, d. h. in der Anzahl und Größe der exsudativen Herde in der Netzhaut.

Das typischste Bild des Augenhintergrundes bei metastasierter Retinitis bei Patienten mit Septikämie: Über dem Augenhintergrund treten weiße Exsudationsherde unterschiedlicher Größe mit zahlreichen Blutungen auf, die Venen sind erweitert und gewunden, die Papille ist hyperämisch, ihre Ränder sind unscharf, das Sehvermögen ist deutlich eingeschränkt. Sehr selten kommt es zu einer umgekehrten Entwicklung des Prozesses, wonach atrophische Herde verbleiben. Häufiger tritt in der Nähe des Fokus eine Trübung des Glaskörpers auf, die sich dann auf den gesamten Glaskörper ausbreitet, wodurch sich eine typische Endophthalmitis und dann eine Panophthalmitis entwickelt.

Bekannt ist eine weitere Form der septischen Retinitis, bei der die Veränderungen auf einer Entzündung um die Gefäße beruhen – die Perivaskulitis. Ophthalmoskopie zeigt Gefäßbegleitmanschetten, die histologisch entzündliche Zellinfiltrate in den Gefäßwänden darstellen. Zwischen den Gefäßen in der Netzhaut sind gelblich-weiße, scharf abgegrenzte Herde sichtbar; Blutungen können beobachtet werden.

Eine intensive Behandlung der Grunderkrankung ist angezeigt. Breitbandantibiotika, Dexazon und Mydriatika werden subkonjunktival verabreicht.

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