Allergietest

Um Allergien auszuschließen, ist eine genaue Diagnose erforderlich, d. h. die Identifizierung eines bestimmten Allergens oder einer Gruppe von Allergieauslösern. Ein Allergietest ist eine spezifische Diagnosemethode, die nach der Erhebung von Informationen über mögliche Allergene und einer allgemeinen Anamnese angewendet wird.

Ein Allergietest kann je nach vermuteter Antigengruppe, Alter und Gesundheitszustand des Patienten auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Allergietests können Hauttests sein, die wiederum in quantitative und qualitative, direkte und indirekte Tests unterteilt werden. Auch provokative Tests werden durchgeführt. Das Testprinzip ist einfach: Der verdächtige Reizstoff wird dem Patienten auf verschiedene Weise zugeführt, anschließend werden alle Nuancen der allergischen Reaktion beurteilt. Alle Tests werden während der Remissionsphase, 2,5–3 Wochen nach der letzten Exazerbation, durchgeführt.

Wie gefährlich ist ein Allergietest?

Wie bei jeder diagnostischen Methode werden Tests ausschließlich in Speziallabors unter Aufsicht von Spezialisten durchgeführt. Natürlich ist eine allergische Reaktion nicht nur möglich, sondern meist auch unvermeidlich, da die Tests darauf abzielen, sie zu provozieren. Komplikationen oder andere Beschwerden sind jedoch nicht zu befürchten, da bei allen Verfahren nur eine minimale Allergeneinführung erforderlich ist und Ärzte und Medikamente immer in der Nähe sind.

Ein Allergietest ist ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden Untersuchung eines Allergikers. Es sollte berücksichtigt werden, dass fast alle Testarten ein therapeutisches „Fenster“ von 7-10 Tagen erfordern, da die Einnahme von Antihistaminika, Kortikosteroiden oder Beruhigungsmitteln das diagnostische Bild von Allergietests verzerren kann.

Welche Antigene lassen sich mit einem Allergietest nachweisen?

Allergene Stoffe, die eine aggressive Reaktion des Immunsystems auslösen können, werden in folgende Kategorien eingeteilt:

1. Lebensmittel – das ist eine riesige Produktliste, die fast alle Lebensmittelbestandteile umfasst. Am häufigsten entwickeln sich Nahrungsmittelallergien gegen Kuhmilcheiweiß bei Kindern unter zwei Jahren, bei Erwachsenen wird die Reaktion auf Nahrungsmittel höchstwahrscheinlich durch eine falsche Allergie verursacht, d. h. eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Substanzen ohne Einbeziehung des Immunsystems.
2. Bei Kontaktstoffen handelt es sich meist um chemische Substanzen, die bei direktem Kontakt mit der Haut Allergien auslösen.
3. Infektiös – Bakterien, Parasiten, Viren und andere Mikroorganismen, die die zugrunde liegende entzündliche Erkrankung und dann Allergien verursachen.
4. Inhalation – Tierhaare, Pollen von Blumen, Pflanzen, Bäumen.

Klassifizierung und Arten von Allergietests

Hauttests helfen, die Empfindlichkeit gegenüber einem Allergen und die Intensität einer allergischen Reaktion genauer zu bestimmen. Ein Hautallergietest wird durchgeführt, indem eine kleine Dosis des Allergens in die Haut des Patienten eingebracht wird.

• Qualitativer Hautallergietest: Mit der qualitativen Methode lässt sich feststellen, ob eine Empfindlichkeit gegenüber dem verabreichten Arzneimittel vorliegt.

Direkttest, bei dem das Antigen äußerlich durch Tropfen oder Auftragen sowie mit einem Skarifikator (Kratzer) oder einer Nadel (Stich) aufgetragen wird. Die Reaktion gilt als positiv, wenn sich Blasen, Rötungen oder leichte Schwellungen auf der Haut bilden. Die Reaktion sollte nach 15–20 Minuten auftreten, kann sich aber auch etwas später entwickeln – nach mehreren Stunden oder sogar Tagen.

• Bei einem indirekten Allergietest wird zunächst das Blutserum des Allergikers und anschließend das Allergen selbst subkutan injiziert. Diese Methode ist recht aufwendig, da sie nicht nur die Übereinstimmung der Blutgruppe von Testperson und Allergiker voraussetzt, sondern auch eine mehrtägige, kontinuierliche Überwachung des Patienten erfordert.
• Mit einem quantitativen Hautallergietest können Sie den Grad der Empfindlichkeit gegenüber einem Allergen klären. In der Allergologie wird diese Methode Allergometrie oder Titration genannt. Bei einem quantitativen Test wird die kleinste Dosis eines Allergens ermittelt, auf die der Körper des Patienten empfindlich reagiert.

Ein Allergieprovokationstest ist zur Klärung der Diagnose erforderlich, wenn Hauttests widersprüchliche Informationen liefern, die nicht mit den anamnestischen Daten übereinstimmen. Allergene werden in das Organ oder Gewebe des Patienten eingebracht, genauer gesagt in den Bereich, der am stärksten auf die vermutete provokative Substanz reagiert. Die häufigsten Arten von Provokationstests sind:

• Bindehaut- oder Augenallergietest, bei dem eine allergische Substanz in den unteren Bindehautsack getropft wird. Die Reaktion, die nach 15–20 Minuten auftritt, äußert sich in vermehrtem Tränenfluss, Rötung und starkem Juckreiz.
• Ein Nasenallergietest, der den Erreger von Heuschnupfen und allergischer Rhinitis wirksam identifiziert. Die Kontrollflüssigkeit wird in ein Nasenloch getropft, das Antigen in das andere. Bei einer positiven Reaktion auf das Allergen treten Anzeichen von Kurzatmigkeit, Atembeschwerden und Juckreiz im Nasenloch auf.
• Ein Kälte- oder Hitzeallergietest hilft, die Untertypen einer eher seltenen Allergie – Kälte, Hitze, die auch als Temperatururtikaria bezeichnet werden – zu klären.
• Ein Inhalationsallergietest ist sehr effektiv bei der Diagnose von Asthma bronchiale mit allergischer Ätiologie. Während des Tests erhält der Patient eine Aerosolform des Allergens zum Einatmen und das Lungenvolumen wird gemessen. Sinkt es um 15 Prozent oder mehr, gilt die Reaktion auf das Allergen als positiv.
• Eliminationstest, der als einer der einfachsten diagnostischen Tests gilt. „Verdächtige“ Produkte werden schrittweise aus dem Speiseplan des Allergikers entfernt und der Gesundheitszustand des Patienten sowie das Vorhandensein oder Fehlen einer allergischen Reaktion überwacht. Darüber hinaus können Hausstaub, Haare und Tierhaare eliminiert werden, diese Option erfordert jedoch stationäre Bedingungen.
• Ein Allergie-Expositionstest wird bei idiopathischen Allergieformen durchgeführt, also bei solchen, deren Ursache noch nicht geklärt ist. Dem Patienten wird bewusst die Möglichkeit gegeben, mit den mutmaßlichen Auslösern Kontakt aufzunehmen. Anders als zu Hause wird der Allergiker dabei jedoch von Ärzten überwacht.
• Der Leukozytopenie-Test sowie der Thrombozytopenie-Allergietest sind erforderlich, um den wahren Auslöser der Reaktion aus einer Gruppe von Medikamenten zu bestimmen. Diese Testoptionen eignen sich auch, um die mögliche Ursache einer falschen Allergie, Eigenart oder genauer gesagt einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln zu identifizieren.

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