Veränderungen der Nagelform: Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung

Die häufigsten Variationen in der Form der Nagelplatten sind Koilonychie und konvexe Uhrglasnägel.

Koilonychie ist eine besondere Form der Onychodystrophie, die sich durch konkave Nägel äußert. Eine geringe Dicke oder Ausdünnung der Nagelplatte ist eine häufige Ursache für alle Koilonychien. Koilonychie tritt bei Neugeborenen, Kindern im ersten Lebensjahr und bei Personen mit kongenitaler ektodermaler Dysplasie auf. Die Dicke der Nagelplatte wird durch chronischen Eisenmangel, Hämochromatose und langfristige Infektionskrankheiten beeinflusst. Eine Ausdünnung tritt bei systematischer chemischer Einwirkung des Nagels auf (Kontakt mit Chemikalien in der Produktion und im Haushalt, Verwendung von dekorativen Beschichtungen und Nagellackentfernern mit hohem Acetongehalt, langfristiges Tragen künstlicher Nägel usw.). Koilonychie ist ein charakteristisches Symptom für Lichen ruber planus, in geringerem Maße auch für Psoriasis und Onychomykose.

Die Uhrglas-Nageldystrophie, die häufig an den Nagelplatten beider Hände oder an allen Nagelplatten auftritt, wird meist durch chronische Lungen- und Bronchialerkrankungen verursacht. Der Entstehungsmechanismus ist mit Veränderungen der Mikrozirkulation im Nagelbettbereich verbunden. Die Uhrglas-Nageldystrophie ist ein Symptom von Erkrankungen wie Bronchiektasien, chronischer Lungenentzündung, Lungenemphysem, Lungentuberkulose, bronchogenem Lungenkrebs, Pneumocystis-Pneumonie, die lange Zeit durch medikamentöse Behandlung kompensiert werden kann, usw. Die Uhrglas-Nageldystrophie geht oft mit einer Hypertrophie des Gewebes der Endphalangen der Finger und der Bildung sogenannter Trommelschlägelfinger einher. Die Entwicklung des angegebenen Symptomkomplexes kann jedoch neben Erkrankungen der Atemwege auch durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (kompensierte und subkompensierte Herzfehler, gutartige Tumoren der Vorhöfe und Ventrikel, die zu hämodynamischen Störungen führen), des Magen-Darm-Trakts (Leberzirrhose, chronische aktive Hepatitis, Morbus Crohn, unspezifische Colitis ulcerosa, Darmkrebs usw.) und des endokrinen Systems (Autoimmunthyreoiditis) verursacht werden. Bei asymmetrischen Nagelschäden an nur einer Extremität sollte eine Osteochondrose diagnostiziert werden. Eine Kompression des Gefäß-Nerven-Bündels ist auch bei Wirbelsäulentraumata, Schäden am Plexus brachialis, Aorten- oder Subclavia-Aneurysmen sowie bei vergrößerten Lymphknoten (Tuberkulose der intrathorakalen Lymphknoten, Krebs, Metastasen) und infolge von Adhäsionsvorgängen wahrscheinlich.

Eine „Uhrglas“-Läsion einer Nagelplatte kann durch gutartige oder bösartige Tumoren im Nagelbettbereich verursacht werden (Schleimhautzyste der Sehnenscheide, Glomustumor, Angioleiomyom, Basalzellkarzinom usw.). Kosmetikerinnen und Pediküre-Spezialisten raten davon ab, spezielle Klammern an der Nagelplatte anzubringen, um deren Oberfläche zu glätten, ohne zuvor die Ursachen von „Uhrglas“-Onychodystrophien zu analysieren, da bei diesen Erkrankungen eine frühzeitige Diagnose und rechtzeitige Behandlung wichtig sind.

Es gibt noch weitere Varianten von Nagelformveränderungen. Eingewachsene Nägel sowie die unsachgemäße Entfernung eines Nagels oder eines Nagelteils im Rahmen einer plastischen Operation können die Nagelform sowohl an Händen als auch an Füßen deutlich verändern. Auch eine eigentümliche Formveränderung, die üblicherweise als Schlägernagel bezeichnet wird, ist möglich. Bei dieser Variante der Onychodystrophie ist die Nagelplatte stark verkürzt und verbreitert. In der Regel sind die ersten Finger symmetrisch betroffen, und familiär gehäufte Fälle sind keine Seltenheit. Diese Erkrankung beruht auf einer angeborenen Verkürzung der Endphalanx der Finger. Diese Onychodystrophie kann bei der distalen Form der Psoriasis-Polyarthritis als erworbene Variante eines Schlägernagels auftreten. Bei dieser Erkrankung ist die Verkürzung der Phalanx auf die Schwere der Gelenkschädigung und Osteoporose zurückzuführen.

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