Die Ärzte können beschädigte Haut-, Knochen- oder Knorpelbereiche "hinzufügen".

Australische Wissenschaftler haben kürzlich ein völlig einzigartiges Gerät entwickelt, mit dem die Behandlung geschädigter Gewebe, darunter Knochen, Muskeln, Knorpel, Haut und innere Organe, ein völlig neues Niveau erreicht. Die Einzigartigkeit der neuen Erfindung besteht darin, dass sie den geschädigten Bereich buchstäblich „fertigzeichnen“ kann. Das Gerät hat die Form eines gewöhnlichen Stifts und ist mit menschlichen Stammzellen sowie Wachstumsfaktoren „gefüllt“. Dank dieser Technik erfolgt der Heilungsprozess nicht nur der Haut, sondern auch der Muskeln, Knorpel, Knochen und aller inneren Organe deutlich schneller.

Die Entwicklergruppe nannte ihre neue Erfindung BioPen (Bio-Pen). Dank eines solchen „Stifts“, so behaupteten sie selbst, könne man auf die mehrwöchige Entnahme von geschädigtem Gewebe und die anschließende Züchtung neuer Zellen zum Ersatz geschädigter Bereiche in einem spezialisierten Labor verzichten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Behandlung komplexer Wunden mehrere Tage dauern wird. Das Funktionsprinzip eines solchen „Stifts“ ähnelt dem eines 3D-Druckers – die Zellkultur wird in ein spezielles Biopolymer aus einem speziellen Algenextrakt eingeschlossen. Für zusätzlichen Schutz wird darüber ein spezielles Gel aufgetragen.

Das Gerät verfügt außerdem über eine spezielle UV-Quelle mit geringer Leistung, die den Inhalt nach dem Sprühen aushärten lässt. Dadurch werden die auf das geschädigte Gewebe aufgetragenen Stammzellen zuverlässig geschützt. Der Chirurg füllt den beschädigten Bereich mit spezieller „Tinte“ und erzeugt so eine dreidimensionale Struktur an der Verletzungsstelle. Sobald die Zellen in der Wunde sind, beginnen sie aktiv zu wachsen und wandeln sich selbstständig in das benötigte Gewebe um – Muskeln, Knorpel, Knochen und sogar Nerven. Danach laufen die Regenerationsprozesse des geschädigten Gewebes beschleunigt ab, selbst schwere Wunden und Verletzungen heilen schnell und ohne schwerwiegende Folgen.

Die Spezialisten erklärten, dass ihre Erfindung durchaus in der Lage sei, nicht nur Stammzellen und Zellwachstumsfaktoren, sondern auch andere Mittel zu versprühen, die die Regeneration geschädigter Organe und Gewebe beschleunigen. Der entwickelte Prototyp wurde derzeit an ein Krankenhaus in Melbourne (St. Vincent's Hospital) übergeben, wo eine Gruppe von Spezialisten unter der Leitung von Professor Peter Cheung weiter an der Verbesserung des Zellmaterials und der Optimierung des Geräts für klinische Studien arbeiten wird, die die Wissenschaftler in Kürze durchführen wollen.

Professor Cheung, Leiter der Orthopädie am St. Vincent's Hospital in Melbourne, wo weiterhin an der einzigartigen Erfindung gearbeitet wird, sagte, die Behandlung wäre ideal für schwere Verletzungen mit umfangreichen Gewebeschäden, wie etwa Sportverletzungen, Autounfälle und mehr.