Autismus kann verhindert werden

In einer neuen Studie haben Experten einen Zusammenhang zwischen der Immunreaktion einer Maus auf Virusinfektionen und der Entwicklung von Autismus bei ihren Nachkommen festgestellt. Autismus wurde erstmals 1943 beschrieben, doch bis heute ist die Krankheit für Wissenschaftler ein Rätsel. In den USA ist jedes 68. Kind davon betroffen, die genauen Ursachen sind jedoch unbekannt.

Eine neue Studie hat neue Erkenntnisse zur Immunreaktion geliefert und bestimmte Immunzellen identifiziert, die einige der mit Autismus verbundenen Aktionen auslösen.

Das Forschungsteam von Dr. Dan Litman untersuchte die spezifische Immunreaktion, die auftritt, wenn ein Virus in den Körper eindringt. Die Forscher konzentrierten sich auf das Th17-Molekül, das Zytotoxine (Signalproteine) freisetzt, die die Immunreaktion auf Mikroben im Körper verstärken. Steigt der Zytotoxinspiegel zu stark, treten Autoimmunerkrankungen auf, bei denen das Immunsystem beginnt, gegen den eigenen Körper zu arbeiten. Th17 kann rheumatoide Arthritis, Asthma und Schuppenflechte auslösen und laut Wissenschaftlern auch Autismus verursachen.

In ihren Experimenten konnten die Wissenschaftler feststellen, dass die Aktivierung der Zytokinproduktion für die Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten im Embryo von großer Bedeutung ist.

Im Laufe ihrer Arbeit stellten die Spezialisten fest, dass die Nagetiere, deren Zytoxinspiegel während der Schwangerschaft erhöht waren, später bei ihren Nachkommen Anzeichen von Autismus zeigten (kleine Mäuse konnten lebende Mäuse nicht von Spielzeugmäusen unterscheiden). Eine Autopsie zeigte, dass die Mäuse deutliche Anzeichen der Krankheit im Gehirn aufwiesen – die für Geräusche und Berührungen zuständigen Bereiche waren dezentralisiert.

Die Experten beschlossen daraufhin, die Produktion von Zellgiften bei trächtigen Weibchen zu blockieren. Dadurch zeigten sich bei den neugeborenen Mäusen keine Anzeichen der Krankheit. Dies deutet eindeutig darauf hin, dass Zellgifte eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Autismus spielen. Um die genauen Krankheitsmechanismen zu klären, bedarf es jedoch weiterer Forschung. Wissenschaftler hoffen, durch die Blockierung gefährlicher Zellen die normale Gehirnstruktur von Kindern wiederherzustellen und so das Autismusrisiko zu senken.

Autismus ist eine Störung, die auftritt, wenn sich das Gehirn nicht richtig entwickelt. Die Krankheit ist durch einen ausgeprägten Mangel an sozialer Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet. Autistische Menschen wiederholen oft dieselben Handlungen und haben eingeschränkte Interessen.

Die Krankheit wird meist in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes diagnostiziert und gilt als äußerst schwerwiegend, da sie durch vielfältige Mutationen gekennzeichnet ist. Autisten haben keinen Kontakt zu anderen Menschen, Kinder mit dieser Erkrankung entwickeln sich meist nicht richtig, physiologische Abweichungen werden jedoch nicht immer festgestellt. Bis vor kurzem waren die Ursachen von Autismus unklar, Patienten litten an Erkrankungen in verschiedenen Hirnarealen. Eine neue Studie gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass Wissenschaftler eine Behandlungsmethode für diese Erkrankung finden.

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