Ein Medikament wurde erfolgreich gegen alle Hirnerkrankungen getestet

Wissenschaftlern der Northwestern University in Chicago ist es gelungen, ein Medikament zu entwickeln, das zur Behandlung von Alzheimer, Parkinson und Multipler Sklerose eingesetzt werden kann, schreibt The Telegraph.

Eine neue Klasse oraler Medikamente (MW151 und MW189 wurden bereits von den Wissenschaftlern patentiert) soll das Gehirn vor den zerstörerischen Auswirkungen von Entzündungen schützen. Ergebnisse aus frühen klinischen Studien liegen noch nicht vor, aber Tierversuche haben gezeigt, dass die Behandlung gegen eine Reihe von Hirnerkrankungen wirksam sein könnte, darunter Motoneuronerkrankungen und Komplikationen traumatischer Hirnverletzungen.

Diese Medikamente wirken, indem sie die Produktion großer Mengen von Zytokinen verhindern (sie töten Nervenzellen ab und schädigen Verbindungen im Gehirn). Wissenschaftler stellen fest, dass Mäuse, die genetisch auf Alzheimer programmiert waren, nach der Einnahme des Medikaments ab einem Alter von sechs Monaten nicht an Alzheimer erkrankten (während dieser Zeit steigt die Zytokinkonzentration an). Ihrer Ansicht nach bedeutet dies beim Menschen, dass das Medikament eingenommen werden sollte, sobald die ersten Symptome, beispielsweise Gedächtnisverlust, auftreten.

Als die Nagetiere elf Monate alt waren, analysierten die Experten ihre Gehirne. Es zeigte sich, dass die Zytokinwerte bei den Mäusen, die das Medikament erhalten hatten, im Vergleich zu den Nagetieren, die das Medikament nicht erhielten, normal waren. Sie wiesen übermäßig hohe Zytokinwerte und eine Verschlechterung der Gehirnfunktion auf.

„Das Medikament schützt vor Schäden, die mit Lern- und Gedächtnisstörungen einhergehen. Die Einnahme vor dem Auftreten von Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung im Spätstadium kann zur Behandlung der Krankheit beitragen“, sagte die Co-Autorin der Studie, Dr. Linda Van Eldik, Leiterin des Sanders-Brown Center on Aging an der University of Kentucky.