In den USA werden Raubschwestern im Austausch für Nierentransplantationen aus dem Gefängnis entlassen

Der Gouverneur von Mississippi hat die Freilassung der Schwestern Gladys und Jamie Scott unterzeichnet, die wegen bewaffneter Raubüberfälle eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Voraussetzung für ihre vorzeitige Entlassung ist, dass eine der beiden Gefangenen sich bereit erklärt, der anderen eine Niere zu spenden. Gladys und Jamie Scott wurden 1994 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall der Schwestern erlangte durch die aktive Arbeit von Schwarzenrechtsorganisationen große Bekanntheit, die die gegen die Frauen verhängte Strafe für unangemessen oder übertrieben hielten. Wie Mississippis Gouverneurin Haley Barbour erklärte, ist der Grund für die vorzeitige Entlassung einer der beiden Gefangenen ihre schwere Erkrankung. Die 38-jährige Jamie Scott leidet an chronischem Nierenversagen und benötigt regelmäßige Hämodialyse. Voraussetzung für die Freilassung der 36-jährigen Gladys Scott ist ihre Bereitschaft, ihrer Schwester eine Niere zu spenden. Sollte Gladys die Spende verweigern, könnte die Freilassung aufgehoben werden. In der Erklärung der Gouverneurin hieß es außerdem, dass die anhaltende Inhaftierung von Jamie Scott, die medizinische Versorgung benötigt, mit hohen Kosten für den Staatshaushalt verbunden sei. Den Ermittlungen zufolge halfen die Scott-Schwestern einer Bande von Straßenräubern, indem sie zufällige Passanten in einen Hinterhalt lockten, wo bewaffnete Komplizen auf sie warteten. Den Kriminellen gelang es, zwei schwarze Männer auszurauben und ihnen insgesamt elf Dollar zu erbeuten. Die verurteilten Frauen selbst gaben an, die gegen sie erhobenen Aussagen seien unter Druck erzwungen worden.

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