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Leben nach dreißig Jahren auf Eis: In den USA wurde ein Kind aus einem 30 Jahre lang eingefrorenen Embryo geboren
Zuletzt überprüft: 03.08.2025
Vor einigen Tagen wurde in Ohio, USA, ein Junge geboren, der den neuen Rekord für die längste Lagerungszeit eines Embryos vor seiner erfolgreichen Geburt hält. Der 1994 gezeugte und eingefrorene Embryo lag 30 Jahre und 158 Tage (11.148 Tage) in einer Kryobank, bevor er in die Gebärmutter einer Adoptivmutter übertragen wurde und ihr ein lang ersehntes Kind schenkte.
Wie ist das passiert?
— 1994 unterzog sich Linda Archard in einer Klinik in Oregon einer künstlichen Befruchtung und erhielt vier Embryonen. Nach der Geburt ihrer Tochter und der anschließenden Scheidung konnte sie die übrigen Embryonen nicht mehr verwenden. Als sie über das Schicksal ihrer „kleinen Hoffnungen“ nachdachte, erfuhr Linda vom Snowflakes-Programm bei Nightlight Christian Adoptions, bei dem Spender ihre Embryonen an andere Familien „adoptieren“ können.
— Lindsay und Tim Pierce, ein Paar aus Ohio, kämpften mit Unfruchtbarkeit und wandten sich an Rejoice Fertility, eine Privatklinik in Tennessee, die sich auf die Konservierung selbst ältester Proben spezialisiert hat. Trotz bürokratischer und logistischer Schwierigkeiten wurden Embryonen von Oregon nach Tennessee geschickt. Einer der drei übertragenen Embryonen überlebte das Auftauen und konnte eingepflanzt werden.
Ergebnis und Protokoll:
Dr. John David Gordon, der den Vorgang überwachte, bestätigte, dass die 11.148 Tage Lagerung einen neuen Weltrekord darstellten. Der bisherige Rekordhalter waren die Kinder Lydia und Timothy Ridgeway, die aus Embryonen geboren wurden, die 10.905 Tage im Gefrierschrank aufbewahrt wurden.
Warum ist das wichtig?
– Hoffnung für Familien: Dieser Fall gibt Paaren Hoffnung, die auf natürlichem Wege kein Kind zeugen konnten, und denen, deren Embryonen in Kryobanken „vergessen“ wurden.
Ethische und rechtliche Fragen: In den USA lagern derzeit rund 1,5 Millionen Embryonen, von denen viele aufgrund der Ungewissheit über ihr künftiges Schicksal in der Schwebe sind. Gegner der Embryoentsorgung aus religiösen Gründen fordern die Entwicklung von Alternativen, einschließlich der Spende.
– Ein Aufruf zum Nachdenken: Dr. Gordon sagt, die Geschichten von der „Wiederbelebung nach einem langen Schlaf“ seien beeindruckend, werfen aber auch die Frage auf: Warum werden so viele Embryonen jahrzehntelang in Kryobehältern gelassen?
Worte der Teilnehmer:
- Linda Archard (Spenderin): „Ich war davon überzeugt, dass diese drei kleinen Hoffnungen eine Chance im Leben verdienten, genau wie meine Tochter.“
- Lindsay und Tim Pearce (Eltern): „Wir wollten keinen Rekord brechen – wir wollten einfach nur Eltern sein.“
Jetzt, da der Junge geboren ist, hoffen beide Familien, sich kennenzulernen. Linda sagte: „Sie haben mir die ersten Bilder geschickt und ich träume davon, sie eines Tages in echt zu sehen.“