Der Geruch von Lebensmitteln lässt den Körper altern

Experten warnen, dass der Geruch von Essen zu beschleunigten Alterungsprozessen im Körper führen kann; zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler aus Südkorea.

Geruchs- und Geschmackssinn sind miteinander verbunden und entstehen wie andere Sinne durch die Aktivierung sensorischer Neuronen.

Frühere Studien haben gezeigt, dass sensorische Neuronen auch an Alterungsprozessen bei Tieren beteiligt sind. Es gibt jedoch nicht genügend Daten darüber, inwieweit Geschmacks- und Geruchssinn mit der Alterungsgeschwindigkeit zusammenhängen. Wissenschaftler konnten lediglich feststellen, dass bei einer Schädigung sensorischer Neuronen das Protein FOXO aktiviert wird, das die Alterung des Körpers verlangsamt.

Diese Tatsache veranlasste Wissenschaftler, mehrere Experimente mit Fadenwürmern (Nematoden) durchzuführen, um den Grund für diesen Zusammenhang herauszufinden. Bereits im ersten Experiment fanden Wissenschaftler heraus, dass Geschmack und Aroma von Nahrung die Würmer zur Produktion von Insulin-6 anregen, einem Hormon, das die Aktivität des FOXO-Proteins reduziert und somit die Ursache für beschleunigte Alterung sein könnte. Weitere Experimente zeigten, dass eine ähnliche Reaktion bei künstlicher Aktivierung sensorischer Neuronen, nämlich Geschmacks- und Geruchsnerven, durch spezielle Strahlung auftrat (den Fadenwürmern wurde kein Futter gegeben).

Die Forscher vermuteten, dass die erzielten Ergebnisse nicht nur für Spulwürmer, sondern auch für den Menschen relevant seien. Um dies zu bestätigen, seien jedoch weitere Untersuchungen erforderlich. Die südkoreanischen Spezialisten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer der renommiertesten wissenschaftlichen Publikationen.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Fadenwürmer Wissenschaftlern dabei helfen, die Mechanismen des Alterns zu erforschen. So nutzten Forscher an einer öffentlichen Universität in den USA beispielsweise Spulwürmer, um Substanzen zu identifizieren, die zur Entwicklung wirksamer Anti-Aging-Medikamente genutzt werden könnten.

Wissenschaftler haben den bestehenden Zusammenhang zwischen emotionalem Stress und beschleunigter Alterung des Körpers untersucht. Als Ergebnis von Experimenten an Fadenwürmern und der Untersuchung des Gesundheitszustands einer Gruppe von Menschen haben Spezialisten Gene identifiziert, die in gewissem Maße die Lebenserwartung steuern. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass emotionaler Stress und plötzliche Stimmungsschwankungen mit der Arbeit einiger Gene verbunden sind, die die Lebenserwartung im Allgemeinen beeinflussen. Die Hauptrolle in diesem Prozess spielt jedoch laut Experten das ANK3-Gen.

Die Experten führten Experimente mit herkömmlichen und genetisch veränderten Fadenwürmern durch und untersuchten außerdem den Gesundheitszustand von psychisch gesunden Menschen sowie von Menschen mit psychischen Problemen, darunter auch suizidgefährdete Menschen.

Infolgedessen können Stress und einige psychische Erkrankungen bestimmte Gene, darunter ANK3, aktivieren, was ebenfalls zu beschleunigten Alterungsprozessen und vorzeitigem Tod führen kann. Eine hohe Aktivität des ANK3-Gens wurde bei Menschen mit einer erblichen Veranlagung zur vorzeitigen Alterung beobachtet.

Experten zufolge ist es möglich, ein Medikament zu entwickeln, das die Funktion der Gene normalisiert und dem Körper hilft, sich vor den schädlichen Auswirkungen von Stress zu schützen. Wissenschaftler stellten fest, dass die Zusammensetzung Vitamin D, östrogenähnliche Verbindungen und andere Wirkstoffe enthalten könnte.

[ 1 ], [ 2 ], [ 3 ]