Das erste Kind mit DNA von drei Eltern wurde in der Ukraine geboren

In der Ukraine wurde ein ungewöhnliches Neugeborenes geboren – und das Ungewöhnliche an ihm ist, dass er das genetische Material von drei Eltern gleichzeitig besitzt.

Dabei verwendeten die Spezialisten eine Methode, um eine befruchtete Eizelle in eine Spenderzelle zu transportieren – diese Information lieferte V. Zukin, Medizinstudent und Leiter der Reproduktionsklinik Nadiya.

Kurz zuvor, im September letzten Jahres, berichtete die Zeitschrift New Scientis, dass in Mexiko erstmals ein Baby mit DNA von drei Elternteilen geboren wurde. Die Geschichte dieses Babys ist folgende: Ein jordanisches Paar konnte aufgrund einer seltenen genetischen Erkrankung lange Zeit kein Kind zeugen. Amerikanische Spezialisten äußerten den Wunsch, ihnen zu helfen. Die Wissenschaftler verwendeten Befruchtungstechniken mit dem genetischen Material einer anderen Person – eines Spenders. Dieser Fall unterscheidet sich jedoch von dem in der Ukraine.

„Anfang Januar kam ein lang ersehntes Baby zur Welt – ein Mädchen, das inzwischen aus der Entbindungsstation entlassen wurde. Warum ist dieses Kind so einzigartig? Tatsache ist, dass in diesem Fall eine bereits befruchtete Eizelle transportiert wurde. In Mexiko wurden unbefruchtete Eizellen verwendet“, erklärte Zukin die Situation.

Darüber hinaus kommentierte der Medizinstudent den Fall wie folgt. Nach der Befruchtung der Eizelle bilden sich darin zwei Kerne – der der Frau und der des Mannes. Reproduktionsmediziner entnahmen diese Kerne aus der Eizelle der Mutter und übertrugen sie in die Spendereizelle, aus der zuvor auf die gleiche Weise zwei Kerne entnommen wurden. Warum war diese Methode notwendig? Eine seltene genetische Erkrankung verhinderte eine Schwangerschaft und ermöglichte ihr erst so die Mutterschaft.

Dieses Verfahren erwies sich als wirksam, da die veränderten Gene, die die Krankheit verursachten, in der ursprünglichen mütterlichen Eizelle verblieben und die Gene in den übertragenen Kernen nicht beschädigt wurden. Somit waren die in die Spendereizelle übertragenen Kerne völlig gesund.

„Als Ergebnis unserer Arbeit haben wir ein Baby mit Kern-DNA des biologischen Vaters und der biologischen Mutter sowie zytoplasmatischer Spender-DNA erhalten.“

Dieser Fall wurde von ukrainischen und deutschen Laboren aufgezeichnet und verifiziert.

Die Mutter des Neugeborenen ist eine 34-jährige Frau, die anderthalb Jahrzehnte lang nicht schwanger werden konnte, auch nicht mit Methoden der künstlichen Befruchtung.

Das Kind kam durch eine natürliche Geburt zur Welt und die Schwangerschaft selbst verlief ohne Auffälligkeiten.

Dieses technologische Prinzip kann auch bei Patienten mit einer gestörten Embryonalentwicklung eingesetzt werden. Dadurch können Frauen, die ein hohes Risiko haben, ein Baby mit mitochondrialen Erkrankungen zur Welt zu bringen, Mütter werden. Solche Erkrankungen werden bei Kindern mit schweren geistigen Behinderungen, psychischen Störungen und anderen Erkrankungen diagnostiziert.

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