Östrogenpflaster bringt den Sexualtrieb von Frauen zurück

Statistiken zeigen, dass Frauen mit dem Herannahen der Wechseljahre nicht nur unter zahlreichen unangenehmen Symptomen leiden, sondern auch unter einer zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber Sex.

Neue wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass dieses Problem durch die Verwendung eines Östrogenpflasters behoben werden kann.

Professor Hugh Taylor (Yale University) ist überzeugt, dass das Pflaster eine hervorragende Alternative zur oralen Hormonersatztherapie darstellt und nicht nur das Wohlbefinden einer Frau verbessern, sondern auch die Libido wiederherstellen kann.

„Unsere Forschung zielt darauf ab, ein wichtiges, aber sehr intimes Problem vieler Familien zu lösen. Es ist kein Geheimnis, dass die Qualität und das Verlangen nach Sex bei Frauen mittleren Alters oft nachlassen. Viele warten sogar bewusst darauf, da sie davon ausgehen, dass ein solcher Rückgang des sexuellen Verlangens unvermeidlich ist“, erklärt Jennifer Wu, Fachärztin für Gynäkologie am Lenox Hill Hospital in New York.

Viele Gynäkologen unterschätzen schlicht die Wirkung des Östrogenpflasters. Aus diesem Grund begann Professor Taylor seine Forschung, an der fast 700 Frauen teilnahmen, die in den letzten 2-3 Jahren in die Wechseljahre gekommen waren.

Der jüngste Teilnehmer des Experiments war 42 Jahre alt, der älteste 58 Jahre.

Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen eingeteilt: Um die verlorene sexuelle Aktivität wiederherzustellen, wurden den Frauen, je nach Gruppe, Östrogenpillen, ein Östrogenpflaster oder eine „Scheinpille“ angeboten.

Die Studie dauerte vier Jahre. Vor und nach dem Experiment wurden alle Teilnehmerinnen getestet. Dabei zeigten sie Veränderungen in ihrem sexuellen Verlangen und ihrer Aktivität. Auch das Gefühl der Befriedigung und das Auftreten unangenehmer Empfindungen während oder nach dem Geschlechtsverkehr wurden untersucht.

Basierend auf den Ergebnissen der Studie stellten die Experten fest, dass beide mit Östrogenen behandelten Gruppen eine signifikante Steigerung der sexuellen Aktivität und eine Verbesserung der Qualität der sexuellen Beziehungen aufwiesen, was von der dritten Gruppe, deren Teilnehmerinnen „Placebos“ einnahmen, nicht gesagt werden kann.

Tatsächlich verbessert eine künstliche Erhöhung des Östrogenspiegels in der Zeit, in der der Östrogenspiegel sinkt, die Lebensqualität einer Frau deutlich. Wissenschaftler konnten jedoch nachweisen, dass nicht nur die Zufuhr der notwendigen Hormone, sondern auch die Art ihrer Verabreichung einen Effekt hat. So stellten Frauen während der Studie fest, dass nach der Anwendung des Pflasters die Scheidentrockenheit verschwand und beim Geschlechtsverkehr praktisch keine Schmerzen auftraten.

„Tablettenförmige Medikamente mit Östrogenen hatten eine weniger ausgeprägte Wirkung – die Wirkung auf die Libido war nicht so ausgeprägt. Man kann jedoch nicht sagen, dass das Experiment absolut „sauber“ war: Alle Teilnehmerinnen gehörten ausschließlich weißer Hautfarbe an, verfügten über eine höhere Bildung und ein hohes soziales Niveau.“ Daher ist eine wiederholte, umfassendere Studie nicht ausgeschlossen.

Natürlich sind die Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen des Experiments insofern umstritten, als die Östrogenbehandlung mindestens zwei Seiten hat: Neben der Wiederherstellung des Sexuallebens steigt das Risiko einer Frau, an Tumoren und Schlaganfällen zu erkranken. Daher kann man der Forschung nicht blind vertrauen: Im Einzelfall muss man einen Arzt konsultieren.

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