Einfacher Lernprozess mit dem Helm

In einem US-Forschungszentrum gelang es Spezialisten, Informationen in das menschliche Gehirn zu „laden“ und so den Lernprozess zu beschleunigen. Die Forscher erklärten, die Experimente seien erfolgreich gewesen und die Technologie könnte in einigen Jahren für jedermann verfügbar sein.

In ihrer Arbeit entschieden sich die Wissenschaftler, eine bestimmte Art von Wissen zum „Herunterladen“ zu nutzen, nämlich die Fähigkeit, ein Flugzeug zu fliegen. Zunächst erhielten sie Daten aus den Gehirnen von sechs Berufspiloten, die zum Zeitpunkt der „Aufzeichnung“ einen Flugsimulator flogen.

Anschließend erhielten die Freiwilligen, die weder zuvor gelernt hatten noch überhaupt Flugzeuge fliegen konnten, ein spezielles Gerät – einen Helm mit Elektroden, über die ihr Gehirn stimuliert wurde. Bemerkenswert ist, dass die Freiwilligen in zwei Gruppen aufgeteilt wurden – die erste Gruppe erhielt tatsächlich eine Gehirnstimulation, die zweite Gruppe erhielt lediglich die Information, dass die Stimulation mithilfe eines Helms erfolgen würde.

Durch Stimulation wollten die Wissenschaftler sicherstellen, dass die Teilnehmer über genau dieselben Kenntnisse und Fähigkeiten verfügten wie Berufspiloten – mit einer Ausnahme: Die Probanden absolvierten keine umfassende Ausbildung und sammelten keine praktische Erfahrung im Fliegen von Flugzeugen.

Die Teilnehmer mussten ein Flugzeug in einem Simulator landen und die Gruppe, deren Gehirne tatsächlich stimuliert wurden, konnte das Flugzeug um 33 % besser fliegen als diejenigen, deren Gehirne nicht stimuliert wurden.

Wissenschaftler erklärten, dass während des Lernprozesses neuronale Verbindungen im Gehirn aufgebaut und gestärkt werden (Neuroplastizität). Mit anderen Worten: Das Gehirn verändert sich auf physischer Ebene – bestimmte Bereiche verändern sich, sobald neues Wissen aufgenommen wird. Der Leiter der Forschungsgruppe, Matthew Phillips, merkte an, dass der Helm lediglich dabei hilft, neue Informationen schneller zu verarbeiten. Das bedeutet, dass man zwar lernen muss, dies aber deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt.

Das Gehirn ist ein einzigartiges Organ des menschlichen Körpers, dessen Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind. Wissenschaftler arbeiten aktiv an diesem Bereich, und ein weiteres Forschungsprojekt hat ergeben, dass Erfahrung die Funktionsweise des Gehirns verändert. Wissenschaftler haben festgestellt, dass unser Gehirn, oder besser gesagt bestimmte Bereiche, auf Objekte, denen ein Mensch zuvor begegnet ist, etwas anders reagiert.

Die Arbeit wurde von Forschern aus Kanada durchgeführt, die mithilfe von Experimenten herausfanden, welche Reaktion im Gehirn in einer vertrauten Situation oder mit einem vertrauten Objekt auftritt. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass sich bei einer wiederholten Kollision mit einem bestimmten Objekt die Arbeit der neuronalen Schaltkreise im Gehirn veränderte, die an der Erkennung von Objekten beteiligt sind.

Diese Entdeckung brachte die Wissenschaftler zu der Annahme, dass es im Gehirn einen speziellen Bereich gibt, in dem alle Erinnerungen gespeichert sind, sowie Bereiche, die für das Wiedererkennen zuständig sind.

Informationen werden bekanntlich über die Sinnesorgane an das Gehirn übermittelt. Sobald ein Signal vom Gehirn empfangen wird, werden die für die Erkennung zuständigen Bereiche aktiviert. Empfängt das Gehirn ein bekanntes Signal, verändert sich die Funktionsweise der neuronalen Schaltkreise. Die Wissenschaftler bestätigten damit ihre Annahme und stellten zudem fest, dass die durchgeführte Arbeit zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Alzheimer und Schizophrenie beitragen wird.