Spaziergänge an der frischen Luft verhindern die Entwicklung von Kurzsichtigkeit

Je mehr Zeit ein Kind oder Teenager im Freien verbringt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Kurzsichtigkeit entwickelt oder fortschreitet.

Kurzsichtigkeit (auch Myopie genannt) ist eine Sehstörung, bei der das Bild aufgrund der erhöhten Brechkraft des Auges und der damit verbundenen übermäßigen Fokussierung nicht auf die Netzhaut, sondern vor die Netzhaut fällt. In diesem Fall sieht man in der Nähe gut, in der Ferne jedoch schlecht. Der Hauptrisikofaktor für Kurzsichtigkeit bei Kindern ist die Sehschwäche beider Elternteile. Werden nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen, schreitet die Krankheit fort, was zu irreversiblen Veränderungen des Auges und erheblichem Sehverlust führen kann.

Wissenschaftler der Universität Cambridge (Großbritannien) überprüften 23 Studien und führten eine Metaanalyse der Ergebnisse von sieben gleichzeitig durchgeführten Studien durch. Unter Berücksichtigung unabhängiger Variablen stellten sie fest, dass jede zusätzliche Stunde im Freien pro Woche die Wahrscheinlichkeit von Myopie bei Kindern um 2 % senkt.

Daten aus drei prospektiven Kohortenstudien lieferten Schätzungen des Myopierisikos in Abhängigkeit von der im Freien verbrachten Zeit. Darüber hinaus ergaben drei Studien (zwei prospektive Kohortenstudien und eine randomisierte Kontrollstudie), dass eine Verlängerung der Dauer von Outdoor-Aktivitäten das Fortschreiten der Myopie signifikant verringerte.

Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass regelmäßige, längere Aktivitäten im Freien eine einfache Möglichkeit sein könnten, die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung und des Fortschreitens von Myopie bei Kindern und Jugendlichen zu verringern, so das Fazit der Forscher.

Die Zahl der Menschen, die an Kurzsichtigkeit leiden, hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Brillenträger sind aus unserer Zeit nicht mehr wegzudenken; weltweit tragen etwa eine Milliarde Menschen eine Brille.