Genetische Studie weist auf neurologische Mechanismen hinter chronischem Husten hin

Eine neue genetische Studie hat neurologische Mechanismen als Hauptursachen für chronischen Husten identifiziert. Die Ergebnisse erweitern unser biologisches Verständnis der Erkrankung erheblich und eröffnen neue Behandlungsansätze.

Chronischer Husten wird im Allgemeinen als Husten definiert, der länger als acht Wochen anhält und etwa einen von zehn Erwachsenen in Großbritannien betrifft. In vielen Fällen lässt sich die genaue Ursache nicht feststellen, und wirksame Behandlungsmöglichkeiten sind derzeit begrenzt.

Chronischer Husten kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und führt häufig zu Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen und emotionalem Stress. Für viele Menschen wird er zu einer schwächenden Erkrankung, die das tägliche Leben und soziale Kontakte beeinträchtigt.

Nun hat ein Team der Universität Leicester zusammen mit Forschern der Universität Kopenhagen und der Queen Mary University of London die erste Studie dieser Art zur Untersuchung der Genetik des chronischen Hustens durchgeführt.

Ihre Ergebnisse wurden im European Respiratory Journal veröffentlicht.

An der Studie nahmen fast 30.000 Menschen mit chronischem Husten teil, die aus verschiedenen öffentlichen Gesundheitsressourcen stammten, darunter der UK Biobank, der EXCEED Study, der Copenhagen Hospital Biobank, Genes & Health und dem eMERGE Network.

In der bislang größten und vielfältigsten genetischen Studie zum Thema chronischer Husten haben Wissenschaftler Gene identifiziert, die mit neuronalen Signal- und Sinnesbahnen in Verbindung stehen, was auf eine neurologische Grundlage der Erkrankung hindeutet.

Diese Erkenntnisse erweitern unser Verständnis der Hustenreflexüberempfindlichkeit als einem vom Nervensystem vermittelten Prozess und eröffnen Möglichkeiten für die Entwicklung neuer zielgerichteter Therapien.

Darüber hinaus ergab die Studie gemeinsame genetische Zusammenhänge zwischen chronischem Husten und chronischen Schmerzen, was darauf schließen lässt, dass sie gemeinsame neurologische Mechanismen aufweisen. Diese Erkenntnisse bieten eine vielversprechende Grundlage für zukünftige Forschung und könnten zur Entwicklung wirksamer Behandlungsstrategien für beide Erkrankungen beitragen.

Dr. Keiesha Cowley von der Genetic Epidemiology Group der University of Leicester, die die Studie leitete, sagte:
„Wir freuen uns, die erste groß angelegte genetische Studie zum chronischen Husten veröffentlichen zu können. Obwohl es sich um eine häufige Erkrankung handelt, waren ihre genetischen Grundlagen bisher nur unzureichend erforscht.

Unsere Studie stellt einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der biologischen Mechanismen dar, die dieser Erkrankung zugrunde liegen, und wir hoffen, dass sie zur Entwicklung neuer Medikamente beitragen wird. Wir sind allen Teilnehmern der verschiedenen Studien, die diese wichtige Arbeit ermöglicht haben, äußerst dankbar.“

Die leitende Forscherin der EXCEED-Studie, Dr. Catherine John von der Universität Leicester, fügte hinzu:
„Wir freuen uns, dass EXCEED zu dieser Studie beitragen konnte, die die ersten genetischen Daten zu chronischem Husten liefert und so die Entwicklung zukünftiger Behandlungsmethoden ermöglicht.“

Dr. Chiara Batini, die die Studie an der Universität Leicester leitete, fügte hinzu:
„Wir sind allen Teilnehmern und Kollegen dieser multidisziplinären Studie zutiefst dankbar. Der Beitrag der Kliniker war von unschätzbarem Wert, da er dazu beitrug, den richtigen Kontext für die Kombination der verschiedenen Manifestationen von chronischem Husten zu schaffen und die statistische Aussagekraft unserer genetischen Analyse zu erhöhen. Die von allen Partnern bereitgestellten Daten ermöglichten uns die Durchführung der bisher größten und vielfältigsten Studie.“