Gluten hat das Potenzial, die Haarqualität zu verbessern

Glutenpeptide haben sich als hervorragendes Mittel zur Glättung von Haarspitzenschäden – sogenanntem Spliss – erwiesen.

Menschliches Haar (wie auch Nagelplatten) besteht aus einer Vielzahl von Proteinsubstanzen – Keratinen. Keratinmoleküle sind durch spezifische Disulfidketten verbunden, die jeweils eine chemische Verbindung von Schwefelatomen darstellen, die in der Zusammensetzung von Cystein vorkommen.

Elastizität und Spannkraft des Haares hängen von der Anzahl solcher Disulfidketten ab. Durch verschiedene äußere Einflüsse (Frost, Wind, Föhnen, Färben) werden diese Ketten geschädigt, was sich in Spliss bemerkbar macht.

Es scheint, als wäre die Lösung einfach – die Haarstruktur wird durch die Wiederherstellung der chemischen Proteinverbindung normalisiert. In Wirklichkeit stellte sich jedoch alles als komplizierter heraus. Viele Jahre lang gelang es den Entwicklern von Haarwasch- und Pflegeprodukten nicht, die notwendige effektive Haarwiederherstellung zu erreichen. Warum ist das so? Der Punkt ist, dass sowohl Aminosäuren und kurze Peptide als auch lange Proteine eine bestimmte elektrische Ladung aufweisen, die vom Säuregehalt abhängt.

Um Schäden an der Haarspitze zu glätten, werden tierische und pflanzliche Proteine und Peptide benötigt. Sie müssen direkt in die Lücke eingebracht werden, woraufhin der Schwefel in den Keratinmolekülen mit dem neuen Schwefel kombiniert wird. Eine der Voraussetzungen ist, dass Keratine und verbindende Peptide neutral geladen sein müssen. Es ist sehr schwierig, einen solchen Säuregehalt zu erreichen, daher sind fast alle speziell entwickelten Kosmetikprodukte unwirksam.

Spezialisten der Jiangnan-Universität konnten eine Methode entwickeln, mit der sich Spliss glätten lässt. Gluten (Gluten) – eine Proteingruppe, die in Getreidekörnern vorkommt – wurde zu einer Art „Klebstoff“.

Wissenschaftler spalteten aus Weizenkörnern extrahiertes Gluten in eine Reihe kurzer Peptide und kombinierten diese mit einer chemischen Komponente, wodurch sie die isoelektrischen Punkte von Keratin und Peptiden einander näher brachten. Die Spezialisten fügten die resultierende Substanz einem Waschmittel hinzu, behandelten ihr Haar damit und kämmten trockenes und nasses Haar intensiv. Das Ergebnis des Experiments war deutlich: Die Haarspitzen wurden glatter und gesünder. Nach zusätzlicher Haardiagnostik waren die Wissenschaftler überzeugt, dass sich die Schäden an den Spitzen verbunden und ausgeglichen hatten.

Skeptiker behaupten, die Studie sei möglicherweise ungenau. Schließlich sagt die Beschreibung nichts über den Haartyp aus, an dem die Experimente durchgeführt wurden, ob es fettig oder trocken, gefärbt oder naturbelassen war usw. Tatsächlich könnte der Erfolg dieser Methode weitgehend von anderen, nicht berücksichtigten Faktoren abhängen.

Der Ansatz zur Lösung des schmerzhaften Problems wurde jedoch als richtig erkannt: Vielleicht muss die neue Methode zur Bekämpfung von Spliss einfach verbessert werden.

Einzelheiten zur Forschung der Wissenschaftler werden auf den Seiten von Royal Society Open Science beschrieben.

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