Herpes an den Lippen erhöht das Risiko, an Alzheimer zu erkranken

Fieberbläschen, die durch das Herpesvirus Typ 1 verursacht werden, erhöhen das Risiko, in Zukunft an Alzheimer zu erkranken – zu diesem Schluss kam eine Gruppe von Spezialisten einer Schweizer Universität. Bei einer Infektion mit dem Herpesvirus wird eine Person zum Dauerträger. Unter günstigen Bedingungen (verminderte Immunität usw.) verschlimmert sich die Krankheit regelmäßig, was zu unangenehmen, schmerzhaften Geschwüren auf den Lippen führt.

Etwa 90 % der Bevölkerung sind Träger des Virus, nur ein Viertel leidet unter häufigen Lippenherpes. Bei der Alzheimer-Krankheit spielt die schwache Immunität im Alter eine große Rolle, wodurch das Virus leichter ins Gehirn eindringen und einen pathologischen Prozess auslösen kann, der Gehirnzellen und Nervenverbindungen zerstört. Infolge dieser Virusaktivität nehmen die kognitiven Funktionen älterer Menschen ab.

Bei einem gesunden Menschen produziert der Körper eine geringe Menge des Proteins Amyloid, das zur Bildung von Ablagerungen und zur Entstehung der Alzheimer-Krankheit beiträgt.

Die Entdeckung der Schweizer Spezialisten dürfte dazu beitragen, ein Heilmittel für Alzheimer zu entwickeln, insbesondere mit antiviralen Wirkstoffen. In einigen Jahren planen die Spezialisten, klinische Studien zur präventiven Therapie der Alzheimer-Krankheit zu starten.

Mittlerweile ist der Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem Vorhandensein des Virus im Körper durch Beobachtungen bei mehr als dreitausend Patienten bestätigt, bei denen sich durch die Infektion das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verdoppelte.

Darüber hinaus analysierten die Experten Gewebeproben von Alzheimer-Patienten und aus der Kontrollgruppe. Demnach litten Träger des Virus doppelt so häufig unter einer Abnahme der geistigen Fähigkeiten.

Die Alzheimer-Krankheit ist durch einen allmählichen Verlust des Gedächtnisses, der Sprache, der Fähigkeit zum logischen Denken usw. gekennzeichnet. Mit Fortschreiten der Krankheit ist die Person nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen, benötigt ständige Aufsicht und die Kommunikation mit solchen Menschen ist manchmal äußerst schwierig.

Es ist bekannt, dass Menschen mit psychischen Störungen sich leichter an alte Ereignisse erinnern und alltägliche Dinge völlig vergessen können. Über Erinnerungen kann man mit solchen Patienten kommunizieren.

Dies wurde durch die Forschung von Dr. Anne-Marie Quinn bestätigt, die fünf Wochen lang die Reaktionen von Patienten mit eingeschränkten geistigen Fähigkeiten beobachtete. Allen Teilnehmern wurden alte Fotos eines britischen Parks gezeigt. Alle Patienten begannen beim Betrachten der Fotos aktiv über ihre Vergangenheit zu sprechen. Einige erinnerten sich an Fähigkeiten, die sie zwar beherrschten, aber lange nicht mehr in der Praxis angewendet hatten.

Wie sich herausstellt, sind Erinnerungen an ein früheres Leben für Menschen äußerst wichtig, insbesondere wenn die geistige Aktivität nachlässt. Experten sind sich außerdem sicher, dass es bei Demenz Erinnerungen sind, die einem Menschen helfen, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden.

Menschen mit Alzheimer erinnern sich nicht an alltägliche Dinge, aber die Gefühle, die mit einem bestimmten Ereignis in ihrem Leben verbunden sind, bleiben lange bestehen. Wie eine Studie zeigte, erinnern sich Menschen mit Alzheimer möglicherweise nicht an Besuche von Verwandten, aber die Freude über deren Ankunft bleibt ihnen lange in Erinnerung.

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