Internet-Sucht ist die Krankheit der Zukunft

Von den 20 befragten ukrainischen Schulkindern kann nur eines es vermeiden, täglich Internetseiten zu besuchen. Ist das eine moderne Notwendigkeit oder eine neue Art von Sucht? Experten neigen zu dieser zweiten Meinung.

Symptome der neuen Krankheit finden sich bei den meisten Jugendlichen der jüngeren Generation. Kinder, die durch den fehlenden Internetzugang Stress erlebt haben, beschreiben ein Gefühl völliger Leere und Angst. Psychologen zufolge sind solche Angstattacken vergleichbar mit Entzugserscheinungen bei Drogenabhängigen und Alkoholikern. Die statistischen Ergebnisse des Goreschyn-Instituts sind enttäuschend: Über 70 % der ukrainischen Jugendlichen können sich ein Leben ohne das Internet nicht vorstellen, und bei fast der Hälfte der Teenager wurde eine schmerzhafte Sucht nach Online-Kommunikation diagnostiziert.

Das manische Bedürfnis, in der virtuellen Welt zu sein, ist eine Krankheit der Zukunft, die globale Ausmaße annimmt. Die offizielle Medizin betrachtet diesen Trend als Abweichung von der Norm. Einige Länder, wie China und die USA, stufen diese Art der Sucht als psychische Störung ein und schaffen bereits spezielle medizinische Einrichtungen.

In der Adoleszenz ist die Krankheit besonders schwer zu bekämpfen. Die ersten Anzeichen der Krankheit bei jungen Menschen sind mit dem Auftreten von Angstzuständen verbunden, wenn E-Mails, Chats usw. 15 Minuten lang nicht abgerufen wurden. Psychologen unterstützen die Symptome mit einem sitzenden Lebensstil, verminderten schulischen Leistungen, mangelndem Kontakt außerhalb des Netzwerks, der die körperliche Verfassung zu verschlechtern droht, sowie der Entwicklung schwerer psychischer Störungen.

Wie erklären Schulkinder ihre Internetsucht? Soziale Netzwerke, Online-Spiele, die Suche nach Informationen für die Schule, das Herunterladen von Musik und Filmen – das ist die häufigste Liste der „dringenden Bedürfnisse“. Die Zeit, die sie vor dem Bildschirm verbringen, variiert von mehreren Stunden bis hin zum ganzen Tag.

Was passiert mit Teenagern, wenn sie keinen Internetzugang mehr haben? Sie leiden unter regelrechten Entzugserscheinungen. Ein Psychologe aus St. Petersburg führte unabhängige Tests durch. Jugendlichen (12–18 Jahre) wurden acht Stunden lang die „Gaben“ der Zivilisation entzogen – Fernsehen, Mobilfunk, Radio und Computer. Die Ergebnisse des Experiments waren schockierend – nur 4 % der Freiwilligengruppe schafften es, diese Einschränkung unbeschadet zu überstehen. Die übrigen Teenager litten unter Schwindel, Schweißausbrüchen, Erstickungsanfällen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Panikattacken.

Das Ersetzen des realen Lebens durch das virtuelle Leben bringt eine Reihe von Problemen mit sich. Selbst mit Fremden online zu kommunizieren, ist sehr einfach. Versuchen Sie dasselbe, wenn Sie draußen sind. Sie werden wahrscheinlich sprachlos sein. Vor dem Monitor sitzend, halten sich Kinder nicht mehr an grundlegende Hygieneregeln und haben keine Zeit, richtig zu essen. Keine Zeit – ein weiteres spannendes Eintauchen erwartet Sie.

Der Begriff der Internetsucht (Internetsuchtstörung) wurde 1995 von Ivan Goldberg eingeführt und mit den Problemen der Drogensucht und des Alkoholismus gleichgesetzt.

Es scheint, dass Internetsucht nicht so gefährlich ist wie Drogen- und Alkoholsucht. Solche Störungen basieren jedoch auf dem gleichen Prinzip: sich in einem komfortablen, illusorischen Raum wiederzufinden, nur die Mittel sind unterschiedlich. Das Leben im Internet erfordert keine Wahrheit, man kann jeder sein und so viel lügen, wie man will. All dies erzeugt ein Gefühl grenzenloser Freiheit, Freude und Euphorie. Ist es nicht eine neue Droge?

Natürlich hilft die Fähigkeit, das Internet zu nutzen, beim Lernen, eröffnet Horizonte für die Suche nach einem neuen Job oder den Erwerb notwendiger Fähigkeiten. Psychologen befürchten mögliche Angriffe grundloser Aggression und Reizbarkeit. Nur Augenmaß, eine gewisse goldene Mitte, die die Eltern kontrollieren sollten, kann zu einer harmonischen Entwicklung einer jungen Persönlichkeit führen.

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