Männliche Hormone beeinflussen das Auftreten väterlicher Sorge

Amerikanische Wissenschaftler wollten im Zuge ihrer Forschung herausfinden, ob ein hoher Testosteronspiegel im Körper eines Mannes tatsächlich den Wunsch beeinflusst, an der Erziehung seiner eigenen Kinder mitzuwirken.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Theorie aufgestellt, dass Väter und Mütter gleichermaßen zur Erziehung ihrer Kinder beitragen sollten. Doch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts änderte sich die Einstellung der Männer zur Erziehung ihrer eigenen Kinder – sie begannen, ihr weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Wissenschaftler interessierten sich für die Frage, warum Männer sich nicht an der Kindererziehung beteiligen wollen. Forscher entwickelten eine interessante Theorie: Ein hoher Testosteronspiegel im Blut erhöht die Neigung zur Polygamie; ist ein Mann verheiratet, steigt das Risiko, eine Familie zu zerstören, um ein Vielfaches. Ein niedriger Testosteronspiegel verringert die Aggressivität und schwächt das sexuelle Verlangen. Infolgedessen entwickeln solche Männer den Wunsch, sich um Kinder zu kümmern, und gehen emotionaler mit ihnen um.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern beschloss, Experimente durchzuführen und die Zuverlässigkeit der vorgeschlagenen Theorie zu beweisen. Ziel der Experten war es herauszufinden, wie der Wunsch eines Mannes, sich um seine Kinder zu kümmern, mit dem männlichen Hormonspiegel im Körper sowie der Größe der Hoden zusammenhängt, die die quantitative und qualitative Zusammensetzung der Spermien maßgeblich beeinflusst. Es sollte aber auch geklärt werden, ob ihre Größe mit der Manifestation väterlicher Gefühle und dem Wunsch, sich um Kinder zu kümmern, zusammenhängt. An den Studien nahmen 70 Männer teil, deren Durchschnittsalter bei etwa 33 Jahren lag, 65 Personen waren verheiratet und alle Versuchsteilnehmer hatten Kinder im Alter zwischen einem und zwei Jahren.

Zunächst mussten die Wissenschaftler herausfinden, ob der Wunsch des Vaters, an der Erziehung teilzunehmen, tatsächlich in umgekehrter Beziehung zum Spiegel des wichtigsten männlichen Hormons und zur Größe seiner Hoden steht. Der Grad der väterlichen Fürsorge wurde anhand von Tests (die von Mann und Frau verfasst wurden) beurteilt. Fragen wie: Wer badet das Kind, wer steht nachts zu ihm auf, wer besucht die Klinik? Diese Fragen mussten auf einer fünfstufigen Skala bewertet werden, wobei 1 die Mutter und 5 der Vater ist. Die Antworten der Paare waren nahezu identisch. Der Fragebogen enthielt auch Fragen zum Wunsch des Vaters, mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, um Ungenauigkeiten auszuschließen, die durch einen Anstieg des männlichen Hormonspiegels aufgrund von Stress oder äußeren Faktoren entstehen könnten.

Die Aktivität im entsprechenden Gehirnbereich ist beim Weinen oder beim Fotografieren eines Kindes bei der Mutter stärker und nimmt insbesondere nach der Geburt des Babys zu.

Allen Männern, die am Experiment teilnahmen, wurden mehrere Fotos eines unbekannten Erwachsenen, eines fremden Kindes und ihrer eigenen Kinder gezeigt. Der emotionale Zustand der auf den Fotos abgebildeten Personen war derselbe. Die Reaktion des entsprechenden Gehirnbereichs auf das Foto ihres Kindes war bei Männern, die fürsorglicher mit ihren Kindern umgingen, aktiver.

Was den Zusammenhang zwischen väterlicher Fürsorge und Hodengröße betrifft, so konnte die Theorie nur teilweise bestätigt werden, allerdings hatte der Spiegel männlicher Hormone im Körper keinen Einfluss auf den Kinderwunsch.

Obwohl die Ergebnisse des Experiments recht genau waren, versichert Projektleiterin Jennifer Mascaro, dass die Forschung in diesem Bereich nicht eingestellt werden sollte. Während der Experimente könnten aufgrund des physiologischen Zustands des Mannes aufgrund äußerer Faktoren Ungenauigkeiten aufgetreten sein.

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