Schweden wird Pflegeroboter haben

Die Schwedische Technische Universität hat einen Krankenpflegeroboter entwickelt, der den Zustand einer Person rund um die Uhr überwachen, ihr Essen oder Medikamente bringen und außerdem mit der Person sprechen kann, die er betreut, oder bei Bedarf einen Krankenwagen rufen kann.

Der Prototyp des Roboters wurde Hobbit genannt und Spezialisten aus Schweden, Wien und Griechenland arbeiteten an seiner Entwicklung. Der erste Pfleger des Roboters wird ein 89-jähriger Rentner aus Schweden sein.

Die Entwickler haben berechnet, dass die Kosten für die Budgetversion des Roboters bei etwa 12.000 Euro liegen werden. Modelle mit Zusatzfunktionen kosten bis zu 100.000 Euro. Hauptabnehmer des neuen Produkts könnte ein in Schweden tätiger Dienstleister für Haushaltshilfe für Rentner sein.

Die Frage der Rentnerbetreuung in Schweden ist äußerst akut. Laut Statistik waren im Jahr 2000 22 % der Einwohner des Landes über 60 Jahre alt, und Prognosen zufolge wird der Anteil der älteren Bevölkerung bis 2050 fast 40 % erreichen. Angesichts dieser Zahlen könnte es zu einem Fachkräftemangel kommen, der alle Bedürftigen versorgen könnte, und elektronische Pflegekräfte werden helfen, diese Lücke zu schließen.

Japanische Ingenieure sind seit langem führend auf dem Gebiet der Entwicklung von Roboterdiensten, da in diesem Land ein hoher Anteil älterer Menschen lebt. Aber auch Ingenieure aus Schweden konnten auf diesem Gebiet eine Reihe wertvoller und origineller Entwicklungen vorweisen.

Vor einigen Jahren entwickelte Stefan von Ramp ein Pflege- und Kommunikationssystem namens Giraffe, das ständig und überall mit der betreuten Person in Kontakt bleibt, sofern eine Internetverbindung besteht (schwedische Rentner haben damit keine Probleme). Bei Bedarf sendet das System eine Hilfeanfrage, und ein medizinischer Mitarbeiter wird zur Person geschickt. Die Kosten für ein solches System betragen etwa 1,5 Tausend Euro, was für schwedische Verhältnisse recht teuer ist. Es ist jedoch günstiger, als für einen Angehörigen einen Aufenthalt im Pflegeheim zu bezahlen.

Schwedische Spezialisten der Universität Mälardalen haben zudem spezielle Handschuhe entwickelt, die Menschen mit Handlähmungen helfen. Ausgestattet mit einem speziellen Elektroantrieb helfen die Handschuhe beim Aufnehmen und Tragen kleiner Gegenstände.

Letztes Jahr entwickelten Spezialisten derselben Universität einen Roboter in Katzenform, der schnurren kann (der künstliche Laut ist vom echten nicht zu unterscheiden). Experten behaupten, dass Schnurren eine beruhigende Wirkung auf den Menschen hat. In einem Pflegeheim in der finnischen Hauptstadt leben übrigens künstliche Robbenbabys, die verschiedene Geräusche machen und auf Berührungen reagieren können. Solche Roboterrobben wurden von Spezialisten aus Japan speziell entwickelt, um die mangelnde Kommunikationsfähigkeit alleinlebender älterer Menschen auszugleichen. Ärzte behaupten, dass sich der Zustand des älteren Menschen nach der „Kommunikation“ mit einer künstlichen Robbe sowohl emotional als auch körperlich verbessert. Japanische Experten bezeichneten ihren Roboter als therapeutisch.

Es ist erwähnenswert, dass künstliche elektronische Tiere auch von jungen, gesunden Menschen gekauft werden, die kein lebendes Haustier halten können (aufgrund von Allergien, Zeitmangel für die Pflege usw.).

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