"Intelligente Fäden sind die Zukunft der Diagnostik

Wissenschaftler aus den USA und Indien haben gemeinsam ein einzigartiges Gerät entwickelt, das Gewebe durchdringen und diagnostische Untersuchungen durchführen kann. Die Spezialisten entwickelten spezielle Fäden zum Nähen geschädigten Gewebes, in die sie Nanosensoren einbetteten und diese mit einem drahtlosen Stromkreis verbanden. Die Fäden reagierten zudem unterschiedlich empfindlich auf verschiedene chemische und physikalische Verbindungen. Laut der Forschergruppe wird ihre Erfindung dazu beitragen, den Heilungsprozess von Wunden und postoperativen Nähten zu kontrollieren und den Allgemeinzustand des Patienten zu überwachen.

In einem Forschungszentrum haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Fäden eine hervorragende Grundlage für diagnostische Implantate bilden. Die Studien wurden an Labornagern durchgeführt. So konnten die Wissenschaftler den Gesundheitszustand der Tiere anhand von Daten zu Faserspannung, Druck, Temperatur usw. beurteilen. Alle Daten wurden über einen drahtlosen Datenübertragungskanal auf einem Computer und einem mobilen Gerät empfangen. Spezielle leitfähige Fäden, die mit den notwendigen Komponenten behandelt wurden, wurden in den Körper von Ratten eingenäht. Nach der Analyse der gewonnenen Daten bewerteten die Wissenschaftler den Wundheilungsprozess, das Infektionsrisiko und identifizierten auch Störungen des biochemischen Gleichgewichts des Körpers.

Mithilfe von Fäden gewannen Wissenschaftler Daten über den Blutzuckerspiegel, den Säure-Basen-Haushalt, den Blutdruck usw. Spezielle kleine Geräte sind in der Lage, nicht nur Weichteile, sondern auch komplexe Organstrukturen und orthopädische Implantate zu durchdringen.

Ob solche Fäden in naher Zukunft in der medizinischen Praxis zum Einsatz kommen werden, lässt sich derzeit nur schwer sagen, da die Wissenschaft auf diesem Gebiet noch viel Forschungsarbeit leisten muss. Doch den vorläufigen Daten zufolge werden „intelligente Fäden“ dazu beitragen, die Behandlung eines einzelnen Patienten zu optimieren.

Derzeit gibt es keine diagnostischen Geräte, die in Gewebe oder Organe eingenäht werden können. Fäden könnten hier einen echten Durchbruch bedeuten. Speziell behandelte Fäden könnten nicht nur die Grundlage für chirurgische Implantate bilden, sondern auch in Textilien wie Verbände eingenäht werden, um den Heilungsprozess postoperativer Nähte zu überwachen, und in der Gesundheitsdiagnostik eingesetzt werden.

Bei allen derzeit verfügbaren diagnostischen Implantatbasen handelt es sich um zweidimensionale Vorrichtungen, deren praktische Anwendbarkeit in flachen Geweben begrenzt ist.

Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass mithilfe von „intelligenten Fäden“ intelligentes Material entwickelt werden kann, das in Gewebe eingenäht werden kann. Möglicherweise werden die Fäden in den menschlichen Körper implantiert und werden für Ärzte zu unverzichtbaren Hilfsmitteln bei der Diagnose von Patienten.

Das Forschungsteam stellte außerdem fest, dass die Material- und Verarbeitungskosten recht hoch sind, während die fertigen Materialien relativ preiswert und multifunktional sind. Einer ihrer Hauptvorteile ist die Fähigkeit, komplexe Gewebestrukturen zu durchdringen und die vom Körper benötigten Verbindungen mithilfe eines Flüssigkeitsstroms zuzuführen.