Unglückliche Liebe führt zu schweren psychischen Störungen

Es ist seit langem bekannt, dass Frauen und Männer gescheiterte Beziehungen mit dem anderen Geschlecht unterschiedlich wahrnehmen, und nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche tun sich oft schwer mit unglücklicher Liebe. Wissenschaftler führten eine Studie mit mehr als fünftausend Schulkindern durch und fanden heraus, dass junge Mädchen gescheiterte Beziehungen deutlich schwerer ertragen als junge Männer.

Autor der neuen Studie war Brian Solyer, außerordentlicher Professor für Soziologie an einer Universität in New Mexico. Als Grundlage dienten Daten aus einer Umfrage unter Highschool-Schülern, in der Teenager über ihr Verständnis der „idealen Beziehung“ sprachen. Die Umfrage wurde mithilfe von Karten durchgeführt, die verschiedene Phasen einer Beziehung zwischen einem Mädchen und einem Jungen darstellten – vom Kuss bis zum Sex. Junge Männer und Frauen mussten die Karten in der Reihenfolge anordnen, in der sich ihrer Meinung nach die Beziehung entwickeln sollte.

Ein Jahr später wiederholten die Experten die Befragung, baten die Teilnehmerinnen jedoch, die Beziehungen mit denselben Karten wie im Vorjahr darzustellen. In beiden Fällen achteten die Wissenschaftler vor allem auf die psychische Gesundheit der Jugendlichen. Wie sich nach der erneuten Befragung herausstellte, waren die Folgen einer unglücklichen Liebe für junge Mädchen schwerwiegender als für junge Männer. Mädchen, die eine unglückliche Liebe erlebten, neigten zu psychischen Störungen, insbesondere zur Entwicklung schwerer Depressionen und Selbstmordtendenzen.

Laut der Studienautorin hängt diese Reaktion der Mädchen damit zusammen, dass ihnen romantische Beziehungen wichtiger sind als Jungen. Liebesbeziehungen und das Selbstwertgefühl eines Mädchens hängen eng zusammen, sodass eine misslungene Liebeserfahrung ihr emotionales Wohlbefinden zerstört. Gleichzeitig, so die Wissenschaftlerin, seien romantische Beziehungen für junge Männer nicht so wichtig, sodass sie eine misslungene Erfahrung leichter verkraften.

Darüber hinaus haben frühere Studien gezeigt, dass Mädchen, die viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringen, ein geringeres Selbstwertgefühl haben, insbesondere was ihr Aussehen betrifft. Wissenschaftler befragten mehr als 800 Studentinnen, von denen jede durchschnittlich etwas mehr als eine Stunde in sozialen Netzwerken verbrachte. Die übliche Aktivität der Mädchen während dieser Minuten bestand darin, sich die Aktivitätsfeeds ihrer Freunde und Fotos anderer Benutzer, insbesondere von Mädchen, anzusehen. Gleichzeitig fanden Wissenschaftler heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen sich mit anderen Frauen vergleichen, umso höher ist, je mehr Zeit ein Mädchen in einem sozialen Netzwerk verbrachte. Am häufigsten achteten die Mädchen auf ihr Gewicht. Alle Umfrageteilnehmerinnen wogen durchschnittlich etwa 67 kg, aber die meisten von ihnen wollten dieses Gewicht um mindestens 9 kg reduzieren. Laut Wissenschaftlern wünschten sich die Mädchen ein Gewicht von 55-58 kg auf der Waage. Das Selbstwertgefühl von Mädchen, die abnehmen wollten und verschiedene Diäten befolgten, litt besonders darunter. Mädchen, die ihr Gewicht als normal betrachteten, verspürten jedoch keine psychischen Beschwerden beim Betrachten von Fotos anderer Mädchen.