Wer ist am ehesten von Asthma betroffen?

Skandinavische Wissenschaftler führen seit zwanzig Jahren eine groß angelegte Studie durch, deren Ziel es war, den Zusammenhang zwischen einer Krankheit wie Asthma bronchiale und der beruflichen Tätigkeit der Patienten zu ermitteln. Die Zahl der Menschen, die an dieser Krankheit leiden, steigt jedes Jahr, und Forscher haben vermutet, dass einige Berufe zur Entstehung von Asthma beitragen und sogar zu einer beschleunigten Entwicklung der chronischen Form der Krankheit führen können.

Die Studie umfasste die Beobachtung von rund 12.000 Menschen in Skandinavien und den baltischen Ländern durch Mediziner der Universität Göteborg (Schweden) über zwanzig Jahre hinweg. Die Ärzte wählten zunächst gesunde Personen aus, die keine Neigung zu Asthma hatten. 1980 begann das Experiment, und zwanzig Jahre später begannen die Wissenschaftler mit einer eingehenden Analyse der Fragebogendaten. Hauptziel war es, den Zusammenhang zwischen dem gewählten Beruf der Probanden und den über zwanzig Jahre erworbenen Erkrankungen, insbesondere Asthma bronchiale, zu ermitteln.

Asthma ist eine akute chronische Erkrankung der Atemwege. Sie geht oft mit allergischen Anfällen einher. Die Hauptsymptome von Asthma sind: starker Husten ohne Erkältung, kurzzeitige Erstickungsanfälle, Kurzatmigkeit und das Gefühl ständig unterbrochener Sprache. Schon nach geringer körperlicher Anstrengung leiden Asthmatiker unter Keuchen und starkem Husten.

Von den 13.000 untersuchten Männern und Frauen litten nach 20 Jahren mehr als 400 an Asthma. Nach Erhalt der Ergebnisse untersuchten die Wissenschaftler die spezifischen beruflichen Tätigkeiten der Patienten in den letzten 20 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass bei 7 % der Frauen die Bedingungen am Arbeitsplatz die Ursache für Asthma waren, bei den Männern sank dieser Wert auf 4 %.

Menschen mit Allergien sind besonders anfällig für Asthma und gehören zu einer besonderen Risikogruppe. Wenn wir über die Ursachen der Krankheit sprechen, sind die Bedingungen am Arbeitsplatz eine der wichtigsten. Die Studie zeigte, dass Menschen, die berufsbedingt mit schädlichen Chemikalien oder Dämpfen in Berührung kamen, häufiger erkrankten als andere.

Ein wichtiger Punkt ist, dass sich Menschen bei der Berufswahl nicht immer die möglichen Folgen vorstellen. Die Autoren der Studie behaupten, solche Ergebnisse hätten vermieden werden können, wenn man frühzeitig auf die Schädlichkeit der Medikamente hingewiesen hätte, mit denen gearbeitet wird. So hätten sie Arbeitnehmer mit Allergien gegen bestimmte Substanzen aussortieren und alle anderen auf die Risiken des gewählten Berufs aufmerksam machen können.

Menschen, die im Baugewerbe arbeiten, haben das höchste Risiko, an Asthma zu erkranken. Maler, Stuckateure, Reinigungskräfte: Sie müssen täglich mit Farben, Lacken und verschiedenen Reinigungsmitteln umgehen, die schädliche Chemikalien enthalten. Unter den „Frauenberufen“ ist der Beruf der Friseurin oder Kosmetikerin der gefährlichste: Sie müssen täglich Dämpfe von Haarfärbemitteln, professioneller Kosmetik und Nagellack einatmen.