In Zukunft wird es möglich sein, beschädigtes Knochengewebe zu reparieren

Spezialisten der Universität London ist ein Durchbruch in der regenerativen Medizin gelungen. Die heute weit verbreiteten Implantate könnten so allmählich der Vergangenheit angehören. Wissenschaftler planen, Verletzungen und Erkrankungen des Skeletts und der Knochen künftig mit einer biologisch aktiven Membran zu behandeln, die in den Körper transplantiert wird und dort das Wachstum des körpereigenen Knochengewebes anregt.

Dank der Arbeit von Spezialisten können bislang fantastische Ideen, erkrankte Organe durch neue und gesunde zu ersetzen, Wirklichkeit werden. Die Regenerative Medizin erforscht diesen Bereich. Die Grundidee dieses Zweiges der Medizin besteht darin, ein beschädigtes Organ mithilfe körpereigener Reserven wiederherzustellen.

Zur regenerativen Medizin gehören Zelltherapie und Tissue Engineering.

Bei der Zelltherapie geht es darum, beschädigte menschliche Gewebezellen durch neue zu ersetzen ( Transplantation von Stammzellen in den Körper, die beschädigte Zellen ersetzen sollen).

Der nächste Schritt ist das Tissue Engineering, mit dem Spezialisten Gewebe oder ganze Organe ersetzen können.

Experten der Queen Mary University of London ist es kürzlich gelungen, auf dem Gebiet des vollständigen Gewebeersatzes einen Schritt weiterzugehen. Bioingenieuren gelang es, eine Membran zu konstruieren, die ein bestimmtes Protein enthält. Nach der Transplantation löst dieses Protein einen Mechanismus zur Knochenregeneration aus. Bisher haben die Wissenschaftler lediglich an Laborratten geforscht. Die Weiterentwicklung der Methode könnte jedoch Hunderten von Patienten mit Knochenbrüchigkeit und anderen Erkrankungen, die die Dichte und Struktur des Knochengewebes beeinträchtigen, helfen.

Um eine bioaktive Membran zu erzeugen, verwendete eine Forschergruppe Segmente verschiedener Proteine. Dadurch konnten die Wissenschaftler herausfinden, welches Protein für die Aktivierung des Erholungsmechanismus im Körper und die Regeneration des Knochengewebes verantwortlich ist.

Bei der Arbeit mit Ratten konnten die Spezialisten feststellen, dass das Protein Statherin die Bildung von neuem Knochengewebe stimuliert. Wie Esther Tejeda-Montes, eine der Autorinnen des Forschungsprojekts, feststellte, liegt der Vorteil einer solchen Membran darin, dass sie biologisch aktiv ist und sich leicht in verletzte Knochenbereiche einbringen lässt.

Ihrer Ansicht nach wird die Arbeit der Wissenschaftler es ihnen ermöglichen, ein synthetisches Transplantat zu entwickeln, das so individuell angepasst werden kann, dass es einen natürlichen Genesungsprozess auslöst, der mit den meisten synthetischen Analoga nicht erreicht werden kann.

Die Regeneration wird durch ein spezielles Segment des Proteins Statherin stimuliert, das die Kristallisation von Mineralien, einschließlich der Bildung von Calciumphosphat-Sedimenten im Speichel, verhindert. Dieses Segment ist auch im Zahnschmelz vorhanden. Co-Autor des Forschungsprojekts, Alvaro Mata, betont, dass die Studie einerseits wirklich erstaunlich und andererseits inspirierend sei, da es Wissenschaftlern gelungen sei, ein Molekül zu finden, das die Bildung von neuem Knochengewebe im Körper aktiviert.

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