Die Magie der Hautregeneration

Meistens hoffen Frauen beim Kauf einer teuren Anti-Falten-Creme oder beim Besuch eines Schönheitssalons auf ein Wunder. Trotz aller Argumente glauben die meisten, dass es ein Heilmittel gibt, mit dem sich die Haut wieder in Ordnung bringen lässt, so wie ein Uhrmacher eine kaputte Uhr repariert. Wenn die Creme oder die kosmetische Behandlung nicht den gewünschten Effekt erzielt, bedeutet dies, dass das Mittel falsch gewählt wurde und man nur noch ein anderes, perfekteres finden muss. Patienten, die zum Arzt gehen, und Ärzte, die sich mit der Behandlung von Krankheiten befassen, denken ähnlich. Die Hauptsache ist, ein magisches Heilmittel zu finden, das den Siegeszug der Krankheit stoppt. Viele Menschen, wie Humpty Dumpty auf der Mauer, hoffen, im Katastrophenfall „die ganze Kavallerie und alle Männer des Königs“ um Hilfe rufen zu können, die ihren zerstörten Organismus Stück für Stück einsammeln können.

Dieser Glaube ist sowohl für Hersteller und Verkäufer von Kosmetika als auch für Kosmetikerinnen sehr nützlich. Aufgrund dieser Überzeugung sind Frauen bereit, Unsummen für Kosmetika auszugeben und Stunden in Schönheitssalons zu verbringen. Genau auf diese Überzeugung konzentriert sich die Werbung und genau aus diesem Grund werden „magische Inhaltsstoffe“ in Kosmetika eingeführt. Werbung überzeugt – egal wie strapaziert Ihre Haut ist, egal was in ihr vorgeht, Sie finden ein Produkt, das alle Probleme löst – Falten und Altersflecken beseitigt, trockene Haut mit Feuchtigkeit versorgt, ihre Elastizität erhöht, ihr die Weichheit einer Kinderhaut und die Farbe eines Apfelblattes verleiht. In Wirklichkeit ist alles viel komplizierter. Analysiert man die Wirkmechanismen modernster und wissenschaftlich erprobter Kosmetika im Detail, wird deutlich, dass Kosmetika, selbst „magische“, nur einen kleinen Teil der Arbeit leisten können und die Hauptmagie in den Tiefen der Haut liegt. Alle Wundermittel zur Verjüngung, alle Zaubermittel und „Jungbrunnen“ sind gezielt auf die regenerierenden und schützenden Kräfte der Haut abgestimmt.

Kosmetika, die die Hauterneuerung anregen, wirken beispielsweise nicht allein, sondern nutzen die Regenerationsfähigkeit und das Vitalpotenzial der Haut und des gesamten Körpers. Wenn also zwei Kosmetika gleichzeitig die Erneuerungsreaktion aktivieren, ist das Produkt im Vorteil, das weniger zellfunktionshemmende Substanzen enthält. Wenn sich zwei Frauen der gleichen Behandlung mit denselben Kosmetika unterziehen, ist das Ergebnis bei derjenigen besser, deren Regenerationssystem in einem besseren Zustand ist.

Es ist verständlich, dass sich jeder ein Wunder wünscht. Deshalb konzentrieren sich Damen, die Kosmetikprodukte oder eine Kosmetikerin suchen, gerade darauf, ob es möglich oder unmöglich ist, mit Kosmetikprodukten ein magisches Ergebnis zu erzielen. Und doch lohnt es sich, auf etwas viel Erstaunlicheres zu achten, das täglich und ständig geschieht – die Arbeit der Hautzellen, die das Gleichgewicht der physiologischen Prozesse aufrechterhalten, trotz zahlreicher Faktoren, die dieses Gleichgewicht stören. Ist es nicht ein Wunder, dass die Haut, umgeben von Mikroorganismen und Giftstoffen und vielen anderen pathogenen Faktoren, so langsam verschleißt? Wir sehen ständig Beispiele für die Kraft der körpereigenen Heilkraft – bei der Heilung von Wunden, Schürfwunden, Sonnenbränden und Infektionen.

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen des Körpers, bei denen seine Regenerationsfähigkeit geschwächt ist. Die Schwächung der Schutz- und Regenerationssysteme der Haut führt dazu, dass sie ihrer Hauptaufgabe – der Barrierefunktion – schlechter nachkommt. Dies führt sowohl zu einer Schädigung der eigenen Zellen als auch zu einer Störung der lebenswichtigen Funktionen des gesamten Körpers.

So können wir einen neuen Ansatz für die Kosmetikauswahl entwickeln, der auf dem Verständnis der Bedürfnisse und Fähigkeiten der Haut basiert und die Regenerationskräfte der Haut unterstützt. Voraussetzung für diesen Ansatz ist natürlich die Kenntnis der Hautstruktur, ihres inneren Lebens und der Mechanismen ihrer Regenerations- und Schutzsysteme sowie der Wirkungsmechanismen der wichtigsten schädlichen Faktoren. Dieser Ansatz betrachtet die Haut nicht als passives Ziel von Kosmetika, sondern als aktiven Teilnehmer am Regenerationsprozess.