Alkoholintoxikation: ein nüchterner Blick auf das aktuelle Problem

Ein Betrunkener sieht immer hässlich aus, und das alles, weil er sein Verhalten nicht vollständig unter Kontrolle hat. Aufgrund der narkotischen Wirkung von Ethanol (dem Wirkstoff aller alkoholischen Getränke) kann das ZNS nicht mehr angemessen und rechtzeitig auf die Phänomene der umgebenden Welt reagieren, sodass das Verhalten eines Betrunkenen meist nicht der Situation entspricht. Ein identisches Bild lässt sich bei psychischen Störungen beobachten. Es ist nicht überraschend, dass eine vom Alkohol betäubte Person oft mit einem Verrückten verglichen wird. Daher kann Alkoholismus zusammen mit einigen anderen Süchten (Spielsucht, Drogensucht, Drogenabhängigkeit) als neuropsychiatrische Erkrankung angesehen werden. Aus dieser Sicht kann eine Alkoholintoxikation als Syndrom interpretiert werden, d. h. als ein Komplex pathologischer Symptome, die aus dem Konsum alkoholischer Getränke resultieren. Darüber hinaus tritt dieses Syndrom nicht nur bei kranken Menschen (Alkoholikern) auf, sondern auch bei vollkommen gesunden Männern und Frauen.

Ein bisschen über Alkohol

_C2H5OH ist eine Alkoholformel, die wir aus dem Chemieunterricht in der Schule kennen. Als Erwachsene versuchen viele jedoch immer wieder, sie zu Hause nachzubilden. Der Geschmack dieser Substanz ist der überwiegenden Mehrheit der über 18-Jährigen und einer erschreckend großen Zahl von Jugendlichen vertraut.

Genauer gesagt ist _C2H5OH nicht die Formel aller alkoholischen Getränke ausnahmslos, sondern ihres Wirkstoffs – Ethanol, dessen Gehalt variieren kann. Die geringsten Mengen Ethanol sind in Kefir und natürlichem Brotkwas enthalten (von 0,5 bis 2,6 %), aber diese Konzentrationen gelten als völlig unbedenklich, da sie innerhalb einer halben bis einer Stunde aus dem Körper ausgeschieden werden.

Der Alkoholgehalt von Getränken verstärkt den Gärungsprozess, daher erhöht die Zugabe von Hefe und frischem Obst den Alkoholgehalt des fertigen Produkts.

Erfrischungsgetränke, Bier, Wein (normal und kohlensäurehaltig), Wodka, Schnaps usw. sind potenziell gefährliche Getränke, die eine Alkoholvergiftung verursachen können. Ethanol kann sich im Körper anreichern, daher hängt sein Blutgehalt von der getrunkenen Menge ab. Viele Menschen können durch den Genuss scheinbar harmloser Getränke mit niedrigem Alkoholgehalt oder Bier eine schwere Alkoholvergiftung erleiden. Im Prinzip hängt alles nicht nur von der Menge der getrunkenen alkoholischen Getränke ab, sondern auch von den Besonderheiten der Verdauungs-, Ausscheidungs- und anderer Körpersysteme.

Ethanol (Ethylalkohol) ist für unseren Körper jedoch kein Fremdstoff, vielleicht ist das der Grund, warum wir ihn so empfänglich finden. Es gibt so etwas wie endogenen Ethanol – ein Nebenprodukt des Glukosestoffwechsels. Der Gehalt dieses Alkohols im Blut ist jedoch sehr gering. Wissenschaftler schätzen, dass er nur 1/100 Prozent beträgt und keine Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem hat.

Die Wirkung von Ethanol auf den menschlichen Körper hängt von seiner Konzentration im Blut ab. In relativ geringen Konzentrationen verursacht es ähnliche Wirkungen wie Betäubungsmittel, obwohl es gesetzlich nicht als solche eingestuft ist. Hohe Ethanolkonzentrationen wirken toxisch auf den Menschen und können zum Tod führen. Es wird angenommen, dass bereits ein einmaliger Alkoholkonsum tödlich sein kann, wobei pro Kilogramm Körpergewicht des Trinkenden 4 bis 12 Gramm Ethylalkohol eingenommen werden. Eine Alkoholvergiftung ist also alles andere als ungefährlich.

Die Toxizität von Alkohol erhöht sich bei Verwendung von minderwertigem Alkohol oder anderen Alkoholarten (dieser Alkohol wird oft als „Palenka“ bezeichnet). Alkoholkonsum während der Einnahme von Medikamenten kann potenziell gefährliche chemische Reaktionen auslösen, die die Eigenschaften von Medikamenten, ihren Wirkmechanismus und ihre Toxizität verändern. Alkohol verringert grundsätzlich die Wirksamkeit der Pharmakotherapie, kann aber manchmal auch lebensbedrohliche Nebenwirkungen hervorrufen.

Alkohol selbst ist keine gefährliche Substanz und ist daher sogar in einigen Arzneimitteln enthalten. Ganz zu schweigen von seiner weit verbreiteten Verwendung als Antiseptikum, Lösungsmittel, Bestandteil von Parfüms und Kosmetika, Konservierungsmittel usw. Sein Hauptmetabolit Acetaldehyd (Methylformaldehyd), der in der Leber durch die Wechselwirkung von Ethanol mit Essigsäure mithilfe des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH) entsteht, ist für den Menschen gefährlich. Die Bildung dieses Metaboliten verleiht Alkohol toxische (verursacht Vergiftungen im Körper), krebserregende (beeinflusst das Zellverhalten und erhöht dadurch das Krebsrisiko) und mutagene (schädigt DNA-Moleküle, verändert die Erbinformation) Eigenschaften.

Das Interessanteste ist, dass unser Körper auch über einen Mechanismus zur Deaktivierung von Acetaldehyd verfügt. Während ADH für den Abbau von Ethanol in der Leber verantwortlich ist, steuert ein anderes Enzym, die Acetaldehyd-Dehydrogenase (ADH), die Neutralisierung des gefährlichen Metaboliten zu harmloser Essigsäure.

Die Geschwindigkeit der Vergiftung hängt also weitgehend von der Aktivität dieser Enzyme im Körper einer bestimmten Person ab. Je langsamer die Synthese und Aktivierung bestimmter Enzyme erfolgt, desto schneller tritt die Vergiftung ein.

Alkohol wirkt als narkotische psychoaktive Substanz, lindert Schmerzen (sowohl körperliche als auch seelische) und verschafft vorübergehende Linderung. Um diese Wirkung zu verlängern, betrinken sich viele Menschen aufgrund des Verlusts eines geliebten Menschen oder einer unheilbaren Krankheit. In diesem Fall sind die Verringerung der Schmerzempfindlichkeit und die eingebildete Linderung (die Beschwerden kehren zurück, sobald die Alkoholwirkung nachlässt) lediglich Ausdruck der spezifischen Wirkung von Acetaldehyd auf das zentrale Nervensystem, während diese Wirkung von Ethylalkohol und seinem aktiven Metaboliten nicht eingeschränkt ist. Bei längerem Alkoholkonsum führt dies zu einer allmählichen Zerstörung des Gehirns und anderer lebenswichtiger Organe: Leber, Nieren, Magen, Bauchspeicheldrüse usw.

Einstellungen zur Alkoholvergiftung

Alkoholvergiftung kann (im Gegensatz zu Alkoholismus) nicht als Krankheit angesehen werden. Vielmehr handelt es sich um eine vorübergehende Funktionsstörung, die von Alkoholkonsumenten in der Regel nicht als ungesund empfunden wird. Im Gegenteil, es ist dieses Gefühl der Euphorie und der Freiheit von der Gehirnkontrolle (Ethanol unterdrückt die nervöse Regulierung von Bewegungen, Gedanken, Sprache und Handlungen deutlich), das Menschen anzieht. Deshalb gibt es eine Tradition, sich Mut zu machen, indem man trinkt. Dabei geht es aber gar nicht um Mut, sondern um eine verminderte Ausprägung der inneren Kontrolle, eine Schwächung der Schutz- und Abwehrreflexe. Ein Betrunkener gleicht einem Tier, das auf der Ebene niedrigster unbedingter Reflexe und Instinkte handelt und unfähig ist, logisch zu denken und seine Wünsche mit ethischen Anforderungen in Einklang zu bringen.

Der Zustand einer Alkoholvergiftung ähnelt einer Drogenvergiftung, obwohl die Alkoholabhängigkeit nicht so schnell auftritt. Trotz der inhärenten Leichtigkeit in Kopf und Körper ist dieser Zustand sowohl für den Trinkenden selbst als auch für seine Umgebung ziemlich gefährlich. Selbst wenn man den Mangel an Taktgefühl im Verhalten des Betrunkenen außer Acht lässt, gibt es dennoch viele Momente, die als potenziell gefährlich angesehen werden können. Man denke nur an die Gefahr, die eine Person unter Alkoholeinfluss beim Autofahren für sich und andere darstellt, da ihre Konzentration und ihre Fähigkeit, in Notsituationen schnell zu reagieren, beeinträchtigt sind.

In der Kommunikation orientiert sich ein Betrunkener nicht besonders an den Anforderungen der Moral: Er kann sogar einen nahestehenden Menschen beleidigen, demütigen und schlagen, ganz zu schweigen von Fremden, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Gleichzeitig würden sich viele Menschen im nüchternen Zustand nicht erlauben, das zu tun, was sie im betrunkenen Zustand getan haben.

Natürlich ist das Verhalten verschiedener Menschen unter Alkoholeinfluss je nach kulturellem und moralischem Niveau unterschiedlich, aber in jedem Fall ist es sehr schwierig, im Zustand der Alkoholvergiftung die Kontrolle zu behalten, da es schwierig ist, Situationen zu analysieren und angemessene Schlussfolgerungen zu ziehen.

Das Alkoholintoxikationssyndrom ist durch das Auftreten psychischer, vegetativer und neurologischer Symptome gekennzeichnet. Ihre Kombination und Schwere hängen jedoch von der aufgenommenen Ethanolmenge pro Kilogramm Körpergewicht ab. Unabhängig von der getrunkenen Menge ist es jedoch sehr schwierig, den Alkoholkonsum zu verbergen. Selbst wenn eine Person nüchtern erscheint, weist ihre Atmung auf Alkohol im Körper hin.

Alkoholvergiftung am Arbeitsplatz gilt als inakzeptabel. Sie gilt nicht nur als Verstoß gegen die Arbeitsdisziplin, sondern oft auch als Schaffung einer potenziell gefährlichen Situation bei der Arbeit am Steuer, an einer Maschine, im Operationssaal usw. Das Verhalten und die Reaktionen einer Person können selbst bei niedrigem Blutalkoholgehalt nicht als normal angesehen werden. Daher betrachtet das Arbeitsrecht das Erscheinen im betrunkenen Zustand am Arbeitsplatz als schwerwiegenden Verstoß gegen die Arbeitsdisziplin, der insbesondere im Wiederholungsfall zur Entlassung führen kann.

Es ist klar, dass sich ein Manager zum ersten Mal auf einen Verweis oder einen Verweis beschränken kann, aber es gibt keine Strafe für einen Mitarbeiter, der während der Arbeitszeit unter Alkoholeinfluss im Unternehmen erscheint. Die Situation sollte nicht unbeachtet bleiben, da eine betrunkene Person ein schlechtes Beispiel für andere Mitarbeiter darstellt und es unter solchen Bedingungen sehr schwierig ist, die Arbeitsdisziplin aufrechtzuerhalten. Die Bestrafung einer Person dient anderen als Lektion.

Wenn jemand seine Lektion nicht gelernt hat und wiederholt betrunken zur Arbeit erscheint, ist dies in der Regel eine Kündigung. Das Problem liegt jedoch oft darin, dass sich das Erscheinen in unangemessenem Zustand zur Arbeit nur schwer beweisen lässt.

In manchen Unternehmen, in denen hohe Konzentration und die gleiche Verantwortung für das Handeln anderer (Lokführer, Autofahrer, Busfahrer, Obusfahrer, Chirurgen usw.) erforderlich sind, kann die Entlassung bereits für das bloße Erscheinen im betrunkenen Zustand zur Strafe werden. Die Entlassung wegen Alkoholvergiftung am Arbeitsplatz ist ein gesetzlich verankertes Strafmaß (Artikel 40 Absatz 7 Teil 1 des Arbeitsgesetzbuches der Ukraine).

Auch eine Alkoholvergiftung am Steuer ist streng strafbar. Der Fahrer wird mit einer Geldstrafe belegt, deren Höhe stetig steigt. Trunkenheit am Steuer gilt heute als Straftat, daher liegen die Geldstrafen zwischen 4 und 13 Mindestlöhnen. Darüber hinaus droht dem Fahrer ein Führerscheinentzug für drei Jahre. Es lohnt sich also, gründlich nachzudenken, bevor man sich betrunken oder mit „Schnaps“ ans Steuer setzt, was darauf hindeutet, dass der Alkohol noch nicht vollständig aus dem Körper ausgeschieden ist.

Bei einer Alkoholvergiftung während der Fahrt wird dem Fahrer ein leichter Artikel auferlegt. Solche Vergehen fallen unter Artikel 286-1 des ukrainischen Strafgesetzbuches „Fahren von Fahrzeugen unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Rauschmitteln oder unter dem Einfluss von Medikamenten, die die Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit verringern“.

Warum ist Alkoholkonsum vor oder während der Fahrt ein strafbares Vergehen? Denn Konzentrations- und Handlungsbeeinträchtigungen können zu Sachschäden, Verletzungen oder zum Tod führen. Und Mord gilt seit jeher als Straftat, unabhängig vom Bundesstaat, in dem er begangen wurde (nur die Strafe hängt davon ab).

Die Statistiken über unter Alkoholeinfluss begangene Straftaten sind unerbittlich. Mindestens ein Drittel aller verwaltungs- oder strafrechtlich strafbaren Handlungen werden von Personen in unterschiedlich starkem Alkoholrausch oder unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln begangen. Ein abgestumpftes Angstgefühl und ein gesteigertes Gerechtigkeitsgefühl treiben Menschen zu Straftaten im Zusammenhang mit der Beschlagnahme fremden Eigentums. Darüber hinaus neigen viele Menschen (insbesondere Männer) im starken Rausch dazu, alles zu zerstören, was ihnen in die Hände fällt, und sowohl ihr eigenes als auch fremdes Eigentum zu beschädigen. Die meisten Straftaten im betrunkenen Zustand fallen in die Kategorie Diebstahl oder Raub.

Viele Morde, auch solche aus Leidenschaft, geschehen unter Alkoholeinfluss, denn bei einem stark betrunkenen Menschen ist die Reflexhemmung merklich geschwächt: Es fällt ihm nicht nur schwer, sich zurückzuhalten, sondern es ist auch fast unmöglich, seine Stärke (zum Beispiel die Kraft und Richtung des Schlags) zu berechnen.

Es versteht sich von selbst, dass nur wenige Fahrer mit professionellen Fahrkenntnissen unter Alkoholeinfluss sicher ihr Ziel erreichen. Der Rest ist in Verkehrsunfälle verwickelt, oft mit tödlichem Ausgang.

Was ist der Zustand des Rauschens?

Alkoholvergiftung kann als künstlich erzeugter illusorischer Zustand der Freiheit von der umgebenden Welt charakterisiert werden, der es Ihnen ermöglicht, die allgemein anerkannten Grenzen des Anstands zu ignorieren. Es ist diese "Freiheit", die einen Zustand der Euphorie verursacht.

Warum sehnen sich Menschen danach, diesen Zustand wiederzuerlangen? Weil es Ihnen ermöglicht, sich von Problemen zu lösen oder sie einfacher zu lösen (zum Beispiel mit Fäusten). Mit anderen Worten, es ist eine Art Flucht vor Problemen oder unbequemen Lösungen, denn „was kann man einem Betrunkenen schon abnehmen“?

Wenn ein Mensch ein wenig trinkt (es ist sinnlos, über bestimmte Dosen zu sprechen, da jeder seine eigene Norm hat), spürt er Leichtigkeit in seinen Gedanken und die Möglichkeit, sich zu entspannen, Spannungen abzubauen und sich von Problemen zu lösen. Mit zunehmender Alkoholmenge wird der Zustand der alkoholischen Entspannung jedoch durch eine erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems ersetzt. Dies ist besonders ausgeprägt bei Menschen, die vor dem Alkoholkonsum starke Emotionen (sowohl negative als auch positive) erlebt haben.

Es wird angenommen, dass Menschen, die kurz vor dem Trinken alkoholischer Getränke starke negative Emotionen erlebt haben, anfälliger für Aggression, Wut und erhöhte Reizbarkeit im betrunkenen Zustand sind.

Und doch erleben wir zunächst Ruhe und Entspannung, wenn unser Gehirn unter Alkoholeinfluss ruht. Und es ruht, weil es keine Aktivierungssignale von verschiedenen Analysatoren über Nervenimpulse empfängt. Die Übertragung von Nervenimpulsen wird durch spezielle biologisch aktive Substanzen – Neurotransmitter – beeinflusst. Diese sind eigentümliche Vermittler zwischen Rezeptoren und Gehirn, die im Körper einer Nervenzelle synthetisiert werden und für die Impulsübertragung zwischen Neuronen durch den synaptischen Spalt verantwortlich sind.

Es gibt zwei Arten von Neurotransmittern: Einige verursachen eine Hemmung im ZNS und werden als hemmend bezeichnet, während andere eine erregende Wirkung auf Neuronen haben (exzitatorische Neurotransmitter). Wissenschaftler haben festgestellt, dass Ethanol bei Einnahme die Rezeptoren von Gamma-Aminobuttersäure beeinflussen kann, einem der wichtigsten hemmenden Mediatoren. Die Wirkung von GABA besteht darin, die Erregbarkeit von Nervenzellen zu verringern. Je mehr Mediator freigesetzt wird, desto stärker manifestieren sich Symptome einer ZNS-Hemmung.

Die Stimulierung der Produktion hemmender Neurotransmitter erklärt den Zustand der Freiheit und Euphorie bei niedrigen Dosen sowie ungewöhnliche Schläfrigkeit, verminderte Aufmerksamkeit, Reaktionsgeschwindigkeit usw. bei höheren Dosen. Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit sind anderer Natur. Diese sind das Ergebnis einer Acetaldehydvergiftung des Körpers. So schenkt uns Ethanol selbst Freiheit, und sein aktiver Metabolit vergiftet den Körper.

Störungen der Bewegungskoordination werden durch den Einfluss des Alkohols auf das Kleinhirn und Störungen des Gleichgewichtssystems erklärt, während Gedächtnisprobleme auf eine Hemmung des Hippocampus zurückzuführen sind – des Teils des Gehirns, in dem das Langzeitgedächtnis auf der Grundlage von Informationen aus dem operativen (Kurzzeit-)Gedächtnis gebildet wird. Letzteres erklärt ungewöhnliche Gedächtnislücken. Ein Betrunkener kann sich zwar an alles erinnern, was vor dem Alkoholkonsum passiert ist, spätere Ereignisse werden jedoch einfach aus dem Gedächtnis gelöscht (so erinnert sich ein Mensch bei einem Kater oft nicht an die im Zustand der Alkoholvergiftung begangenen Taten und Vergehen).

Gedächtnisverlust kann als positives Phänomen angesehen werden, das das Gehirn vor einer Überfülle negativer Informationen schützt, da ein Mensch im nüchternen Zustand sein unschönes Verhalten (das können Beleidigungen, Schlägereien, Pogrome sein, und schließlich kann sich ein Betrunkener in der Öffentlichkeit „einnässen“ und sein Gesicht in seinem eigenen Erbrochenen ertränken) ganz anders betrachtet. Leider entbindet Sie die Tatsache, dass Sie sich aufgrund von Alkoholmissbrauch nicht an die Ereignisse des vergangenen Tages erinnern, nicht von Ihrer Verantwortung.

Erhöhter Alkoholkonsum belastet nicht nur das Verdauungssystem (insbesondere die Bauchspeicheldrüse) und die Leber, sondern auch das Gehirn stark. Die Umwandlung von Ethanol in Acetaldehyd und Essigsäure wird durch Nicotinamidadenindinukleotid erleichtert. Für dessen Synthese wird Milchsäure benötigt, die auch für die Glucogenese (Produktion von Glukose – der Hauptnahrung des Gehirns) benötigt wird. Mit anderen Worten: Der Ethylalkoholstoffwechsel geht zu Lasten der Glukoseproduktion, was eine der Ursachen für Hirnmangel, schnelle Ermüdung sowie vegetative und neurologische Symptome ist.

Wie lange muss man warten, bis man von der „grünen Schlange“ befreit ist?

Alkohol gelangt oral, d. h. durch den Mund, in den Körper und legt einen langen Weg zurück, wobei seine Dämpfe in der Ausatemluft nachgewiesen werden können. Die Aufnahme von Ethanol erfolgt bereits in der Mundhöhle (bis zu 5 %), etwa 20 % des Ethanols gelangen in Blut und Magen, der Rest wird im Darmlumen absorbiert. Diese Zahlen sind sehr durchschnittlich, da die Geschwindigkeit der Alkoholausscheidung aus dem Körper von vielen Faktoren abhängt: Alter, Gewicht, Geschlecht, Gesundheitszustand, Stoffwechsel, Art und Menge der Nahrung, die vor und nach dem Alkoholkonsum aufgenommen wurde, die getrunkene Menge, die Stärke der alkoholischen Getränke.

Dieselben Faktoren werden auch bei der Bestimmung der Rauschgeschwindigkeit berücksichtigt. Aber in diesem Fall spielt die Praxis eine große Rolle. Eine Person, die keine Erfahrung mit dem Konsum von Alkohol hat, zeichnet sich durch eine langsame Absorption aus. Sie wird später betrunken, sodass sie auf der Suche nach Euphorie leicht die Dosis überschreiten kann.

Spezielle Enzyme tragen zur Alkoholverwertung bei. Ihr Vorhandensein wird durch das Vorhandensein von endogenem Alkohol bedingt. So wird Alkoholdehydrogenase in verschiedenen Organen synthetisiert: Magen-Darm-Organen, Bauchspeicheldrüse, Herz, Lunge und Leber (führend in der Produktion von ALDH). Die Aktivität des Enzyms ist jedoch bei verschiedenen Menschen unterschiedlich, und der Zeitpunkt der Alkoholverwertung ist unterschiedlich.

Einige psychoaktive Medikamente, Tonic-Drinks (z. B. Kaffee) Medikamente verlangsamen normalerweise die Ausscheidung von Alkohol, während Tonic-Drinks diesen Prozess im Gegenteil beschleunigen.

Es lässt sich nicht eindeutig sagen, wie lange eine Alkoholvergiftung anhält. Diese Zeit ist rein individuell. Dennoch haben Wissenschaftler einige Muster entdeckt, die helfen, auf der Ebene der Annahmen eine Antwort auf die gewünschte Frage zu erhalten.

Die maximale Ethanolkonzentration im Blut wird durchschnittlich innerhalb von 30–90 Minuten erreicht. Bei einem gesunden Menschen folgt die Alkoholausscheidung aus dem Blut der Formel: Pro Stunde werden 100 mg Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht ausgeschieden. Bei einem 60 kg schweren Menschen werden stündlich 6 g Alkohol (rein) aus dem Körper ausgeschieden. Somit ist nach etwa 3 Stunden keine Spur von Wodka mehr im Körper vorhanden. Mit steigender Alkoholkonzentration verlängert sich die Ausscheidungszeit proportional.

Diese Zahlen gelten für gesunde Erwachsene. Da dieses Phänomen jedoch seltener auftritt, kann der Fehler recht groß sein. Darüber hinaus sind die obigen Berechnungen eher für Männer geeignet. Im Körper von Frauen bleibt Alkohol etwa 20 % länger erhalten, d. h. die Menge an Alkohol, die ein Mann innerhalb einer Stunde ausscheidet, benötigt bei einer Frau etwa 1 Stunde und 12 Minuten.

Komplikationen und Konsequenzen

Im Gespräch über die verschiedenen Grade der Alkoholvergiftung haben wir bereits kurz die möglichen Folgen angesprochen. Diese sind minimal, wenn sich eine Person in einem leichten Rauschzustand befindet, d. h. der Blutalkoholgehalt relativ niedrig ist. Wenn sich eine Person zu Hause unter Freunden „ausruht“ und nicht fährt, ist die Wahrscheinlichkeit, „in eine Situation zu geraten“, relativ gering (obwohl ein Schwein immer einen Sumpf findet). Mit steigender Alkoholkonzentration im Blut steigt die Gefahr, sowohl den Betrunkenen als auch die umliegenden Menschen zu traumatisieren.

Das Unangenehmste ist jedoch, dass Alkohol neben der Stimmung oft auch die sexuelle Aktivität steigert. Und wer beschäftigt sich im Zustand der Alkoholvergiftung mit Fragen: Wo, mit wem, gibt es Verhütungsmittel und welche Folgen hat das? Sex ist spontan und dient nicht der Fortpflanzung (wer denkt schon an „beschwipst“?!). Daher ist eine Empfängnis im Alkoholrausch ungeplant und in den meisten Fällen ungewollt, insbesondere wenn beide Partner betrunken waren.

Nicht nur, dass die werdenden Eltern nicht von Nachwuchs geträumt haben, auch Ärzte haben Angst vor möglichen Missbildungen des Kindes. Statistiken zeigen jedoch, dass die meisten in den Ferien gezeugten Kinder gesund zur Welt kommen. Selbst wenn beide Elternteile am Tisch etwas getrunken haben, kann dies keine Folgen haben. Anders sieht es aus, wenn beide stark betrunken waren, zuvor Alkohol missbraucht hatten oder die Schwangere nie von ihrer Sucht losgekommen ist.

Am häufigsten treten fetale Anomalien auf, wenn mindestens ein Elternteil über einen längeren Zeitraum Alkohol missbraucht. Ethanol beeinträchtigt sowohl die Qualität des Fortpflanzungsmaterials als auch die Entwicklung des Fötus im Mutterleib, daher die psychischen und physischen Anomalien, die unter dem Oberbegriff „fetales Entzugssyndrom“ zusammengefasst werden. Defizite in Größe und Gewicht gelten in diesem Fall als das geringste Übel. Das Kind kann mit geistiger Behinderung (Oligophrenie unterschiedlichen Grades) geboren werden, neurologische Symptome, Verhaltens- und emotional-willkürliche Störungen sowie sichtbare Defekte aufweisen.

Zu den Schädelanomalien zählen abnorme Augen (schmale und kurze Augenschlitze), breiter Nasenrücken, glatte Lippenfurche, kleines Gehirn und abgeflachter Schädel, großer, rauer, hervorstehender Kiefer und Gaumenspalte (Hasenscharte, Wolfsmaul). Kinder können Probleme mit Gelenken, Hör- und Sehvermögen, Herz-Kreislauf- und Sexualsystemen (angeborene Fehlbildungen), Sprache und Motorik haben. Oft gibt es Schwierigkeiten bei der Kontrolle ihres Verhaltens, eine Neigung zu antisozialen Handlungen und Verbrechen, pathologische Vererbung (sie entwickeln schneller als gewöhnlich eine Alkoholabhängigkeit).

Wenn die Empfängnis im Zustand einer Alkoholvergiftung erfolgte, lohnt es sich nicht, die Schwangerschaft überstürzt abzubrechen. Hauptsache, die Frau verzichtet bis zur Geburt auf Alkohol und versucht, Infektionen sowie die Einnahme synthetischer Drogen, giftiger Kräuter und mit „Chemie“ gesättigter Lebensmittel zu vermeiden. Die Empfängnis ist kein so schneller Prozess, daher hat Alkohol Zeit, seinen biologischen Schutzraum zu verlassen, bevor er irreparablen Schaden anrichten kann.

Bei Frauen, die ihren Alkoholmissbrauch fortsetzen, ist das Risiko einer Frühgeburt und fetaler Missbildungen deutlich höher.

Alkoholvergiftung ist ein Risikofaktor für die Verschlechterung von Beziehungen. Geschwächte Kontrolle über Gedanken und Handlungen, kombiniert mit Promiskuität von Sprache und Händen, kann die stärksten Bindungen zerstören. Ein betrunkener Mensch ohne Rücksicht auf Verluste kann seinen Lieben schwere psychische Traumata zufügen, ganz zu schweigen von körperlichen Verletzungen. Betrunkene Worte können sowohl Karriere als auch Familienleben (insbesondere in Kombination mit Verrat, der durch Alkohol nur schwer zu rechtfertigen ist) und eine wolkenlose Zukunft zerstören. Wenn Sie also gemeinsam mit Ihrer Frau (Ihrem Mann), Freunden oder Kollegen zu einer Veranstaltung gehen, müssen Sie sich hundertmal daran erinnern, wie wichtig es ist, die Regeln einzuhalten.

Bevor Sie ein oder zwei Drinks zu sich nehmen, sollten Sie darüber nachdenken, welche Schäden Alkohol Ihrem Körper zufügen kann. Wir haben bereits erwähnt, dass hohe Dosen Ethylalkohol eine Person ins Koma versetzen, Atemstillstand und Herzklopfen verursachen können, d. h. zum Tod des Opfers.

Langfristiger Alkoholmissbrauch beeinträchtigt das Gehirn und die höheren mentalen Funktionen eines Menschen (Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Denken, Wahrnehmung, Sprache) erheblich. Diese Veränderungen ähneln einer langsam fortschreitenden Demenz. Vereinfacht ausgedrückt degeneriert ein Mensch in allen Belangen: Charakter, Verhalten, Einstellung, Sprache und der Umgang mit anderen Menschen verändern sich. Der Mensch sinkt allmählich auf den Grund, zu seinem animalischen Ursprung, und kann sich, selbst wenn er dies erkennt, nicht so leicht aus den Fängen der Alkoholsucht befreien.

Auch die inneren Organe des menschlichen Körpers werden durch Ethanol beeinflusst. Alkohol reizt Magen und Bauchspeicheldrüse, stimuliert die aktive Produktion von Verdauungsenzymen und führt zu Organermüdung. Die Bauchspeicheldrüse baut keinen Alkohol ab, da die Enzyme dieses Organs für den Abbau von fett-, kohlenhydrat- und proteinhaltigen Nahrungsmitteln zuständig sind (die entsprechenden Enzyme heißen Lipase, Amylase und Trypsin). Man kann sich vorstellen, wie aggressiv diese Substanzen sein können, wenn die letzten beiden in der Bauchspeicheldrüse in inaktiver Form produziert werden (die Aktivierung erfolgt im Zwölffingerdarm).

Eine übermäßige Stimulation der Bauchspeicheldrüse und die toxische Wirkung von Alkohol auf ihre Zellen führen zu einer Abnahme der Resistenz der organeigenen Zellen gegen die von ihr produzierten Enzyme. Ein Nebenprodukt des Fettabbaus direkt in der Bauchspeicheldrüse ist eine Reaktion, die mit Zelltod und der Freisetzung spezifischer Substanzen einhergeht, die andere Enzyme aktivieren. Dies geschieht noch bevor sie in das Lumen des Zwölffingerdarms ausgeschieden werden. Und diese Enzymmischung beginnt, das Organ, das sie produziert, zu korrodieren.

Es ist klar, dass die Nekrose des Pankreasgewebes unter solchen Bedingungen mit starken Schmerzen einhergeht, die charakteristisch für eine akute Pankreatitis sind, die als Erkrankung von Alkoholikern gilt.

Darüber hinaus führt Ethanol zur Bildung von kalziumspeichernden Proteinsteinen in der Bauchspeicheldrüse, die sowohl die Gänge der Drüse selbst als auch die Gallenwege verstopfen können.

Die Leber ist das Organ, das die negativen Auswirkungen von Alkohol stärker spürt als jedes andere. Sie filtert das Blut und ist für den Stoffwechsel des darin enthaltenen Ethanols verantwortlich. Sie spürt alle negativen Auswirkungen des Giftes. Unter ihrem Einfluss kommt es zu einer Verfettung der Leberparenchymzellen (Hepatozyten) (Fetthepatose), Störungen des Proteinstoffwechsels im Organ, die eine Vergrößerung der Leber (alkoholische Hepatomegalie), eine schwere Entzündung des Organs (Hepatitis) und die Nekrose seiner Zellen (Zirrhose) verursachen.

Es ist klar, dass sich diese Krankheiten schleichend entwickeln. Sie sollten nicht als eigenständige Erkrankungen betrachtet werden, sondern als aufeinanderfolgende Stadien der „alkoholischen“ Transformation der Leber, die in 10 % der Fälle in einer Onkologie endet. Normalerweise dauert es einige Zeit, bis die Krankheitssymptome auftreten (normalerweise spricht man von einer „alkoholischen“ Erfahrung von mindestens 5 Jahren). Diese Langzeitfolgen sind jedoch so schwerwiegend, dass sie die Lebenserwartung des Patienten deutlich verkürzen können. Gleichzeitig unterscheidet sich die Höhe der gefährlichen Dosen für Frauen und Männer deutlich. Für eine Frau reicht es aus, 20 g Alkohol pro Tag zu sich zu nehmen (bezogen auf 100 % reines Ethanol), ein gesunder Mann benötigt das Dreifache.

Eine Komplikation des Alkoholmissbrauchs kann als Kater angesehen werden, der mit Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Hyperthermie auftritt. Die Gründe für das Auftreten von Kopfschmerzen nach Alkoholkonsum sind nicht endgültig geklärt, was nicht über die Ursachen von Fieber nach Alkoholvergiftung gesagt werden kann. Es kann mehrere davon geben:

• Ein vorübergehender leichter Temperaturanstieg kann auf die Fähigkeit des Alkohols zurückzuführen sein, die Blutgefäße zu erweitern (und es wird eine Hauthyperämie festgestellt).
• Als schwerwiegendere Ursache für Hyperthermie kann eine allergische Reaktion auf exogenes Ethanol angesehen werden (Allergien können erblich bedingt und erworben sein).
• Fieber ist auch vor dem Hintergrund verschiedener entzündlicher Erkrankungen, einschließlich alkoholischer Hepatitis, möglich. Bei Magengeschwüren kann Fieber auf eine Perforation hinweisen. In diesem Fall kommt es zu Hautrötungen, starker Schwäche, Übelkeit und blutigem Erbrechen.

Hyperthermie ist eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf Fremdstoffe und Giftstoffe in seiner Zusammensetzung. Es lohnt sich jedoch nicht, alles auf das Immunsystem zu schieben, da sich dahinter schwerwiegendere Erkrankungen verbergen können, die nicht mehr als physiologisch bedingt bezeichnet werden können. Die Erweiterung der Blutgefäße, die in manchen Fällen nützlich sein kann, ist nicht so sicher.

Ein schwaches Herz (eine natürliche Entwicklung bei Alkoholikern) kann einem solchen Blutdruck möglicherweise nicht standhalten, daher kommt es häufig zu Herzinfarkten in jungen Jahren (oft vor dem 40. Lebensjahr). Die Erweiterung der Hirngefäße ist mit Hirnblutungen (Schlaganfall) behaftet, und die alkoholbedingte Verklebung der roten Blutkörperchen kann zu Thrombosen des Herzens und der Blutgefäße führen.

Das Letzte, worauf ich eingehen möchte, ist die Tendenz betrunkener Menschen zu „Heldentaten“, die man im nüchternen Zustand sehr bereuen kann. Diebstahl, Schlägereien im betrunkenen Zustand, Beziehungsstreitigkeiten mit Verletzungen, Sturzverletzungen mit Gleichgewichts- und Bewegungskoordinationsstörungen, Verkehrsunfälle mit betrunkenen Fahrern (oft tödlich), Arbeitsunfälle, Selbstmorde – dies ist keine vollständige Liste der möglichen Folgen einer Alkoholvergiftung, die unterschiedliche Menschen unterschiedlich betrifft.

Wie man es auch dreht und wendet: Die Vorteile des Alkoholkonsums sind nicht vergleichbar mit den Schäden, die Ethanol bei regelmäßigem oder übermäßigem Konsum verursachen kann. Ist das nicht ein Grund zum Nachdenken?

Alkohol im Haushalt

Die Einstellung zum Alkohol in unserem Land unterscheidet sich deutlich, wenn wir dieses Thema aus der Sicht der Alkoholtrinker und derjenigen betrachten, die die Ordnung im Land überwachen. Einerseits verurteilen wir das Trinken auf jede erdenkliche Weise, andererseits trinkt fast jeder, der gesund ist, darunter Jugendliche, Schwangere und ältere Menschen. Sowohl normale Menschen trinken als auch Vertreter der Behörden, die den Alkoholkonsum öffentlich verurteilen.

Diese Inkonsistenz hat Konsequenzen, denen die Regierung gesetzlich entgegenwirken will. Niemand verbietet Alkoholkonsum zu Hause oder in spezialisierten Lokalen, und solange es nicht zu asozialem Verhalten und Straftaten kommt, wird es auch nicht bestraft. Eine andere Sache ist der Alkoholkonsum auf der Straße oder an öffentlichen Orten, wo Kinder, die noch nicht verstehen, was gut und was schlecht ist, zuschauen. Ist das nicht Propaganda für einen alkoholisierten Lebensstil?

Das offizielle Verbot des Konsums alkoholischer Getränke an öffentlichen Orten, einschließlich Straßen, Parks, Sport- und Bildungseinrichtungen, Geschäften, Theatern und anderen Orten mit freiem Zugang, ist in Artikel 15-2 des Gesetzes Nr. 481/95-VR vom 19. Dezember 1995 verankert. Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, Aufzugsräume, Münzfernsprecher, Umgänge und unterirdische Gänge gehören ebenfalls zu den öffentlichen Orten. Dies gilt für alle alkoholhaltigen Getränke, mit Ausnahme von Medikamenten, Kwas und Kefir.

Artikel 178 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten sieht eine Geldstrafe für den Alkoholkonsum an den oben genannten Orten vor. Der Wortlaut ist jedoch etwas vage, da die Strafe nur verhängt wird, wenn die Person „in der Öffentlichkeit“ auf eine Weise auftritt, die „die Menschenwürde und die öffentliche Moral verletzt“.

Es stellt sich heraus, dass der bloße Alkoholkonsum an einem ungeeigneten Ort kein ausreichender Grund für eine Bestrafung ist. Die Polizei kann nur Personen, deren Verhalten unter die Definition von Artikel 178 fällt, maßregeln und Dokumente verlangen. Sie kann den Täter nur dann für drei Stunden festnehmen, wenn er auf der Straße oder unter Alkoholeinfluss Alkohol trinkt und keine Dokumente zur Identitätsfeststellung vorliegen.

Derselbe Artikel 178 des Verwaltungsgesetzbuches bestimmt die Höhe der Geldbußen für erstmalige und wiederholte Verstöße. Die Beträge für das erste und zweite Vergehen innerhalb eines Jahres liegen zwischen 17 und 119 Griwna, was bei unseren Preisen nicht sehr schwer zu bezahlen ist. Schon das dritte Vergehen innerhalb eines Jahres kostet diejenigen, die gerne „in der Öffentlichkeit“ trinken, bis zu 136 Griwna, obwohl auch andere Strafen möglich sind: 15 Tage Haft oder Besserungsarbeit bis zu 2 Monaten. Wird eine Person zum dritten Mal wegen Alkoholkonsums an öffentlichen Orten festgenommen, wird das Strafmaß vom Gericht und nicht von dem Polizeibeamten bestimmt, der den Gesetzesverstoß aufgedeckt hat. Und wie hoch die Strafe ausfällt, hängt weitgehend vom Verhalten des Festgenommenen und den möglichen Folgen des Verstoßes ab.

Wenn der Betrunkene nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft nach Hause zu gehen, muss ihm gemäß dem ukrainischen Gesetz „Über die Nationalpolizei“ die tapfere Polizei dabei helfen, dorthin oder in eine spezielle medizinische Einrichtung zu gelangen.

Alkoholkonsum Minderjähriger ist eine weitere Folge des Fehlens einer klaren staatlichen Politik zur Bekämpfung des Alkoholismus. Hier liegt die größte Gefahr. Selbst ein Erwachsener unter dem Einfluss von Alkohol, der den Verstand trübt, kann seine Dosis nicht immer berechnen und einhalten, ganz zu schweigen von Jugendlichen.

Jugend und Pubertät sind besonders sensible Phasen im Leben eines Menschen, in denen äußere Einflüsse besonders stark spürbar sind. Alkohol verstärkt die negativen Seiten eines Teenagers und treibt ihn zu asozialem Verhalten, Kriminalität und Selbstmord. Ein großer Teil der jungen Menschen landet mit einer Überdosis im Krankenhaus und erlebt die Folgen jahrelang.

Es wird angenommen, dass Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren nicht für ihre Handlungen verantwortlich gemacht werden können, d. h. sie sind nicht für den Alkoholkonsum verantwortlich. Im Alter von 16 bis 18 Jahren ist die Strafe dafür bereits vorgesehen, allerdings eher milde. Meistens beschränkt sich der Fall auf eine Verwarnung, einen Verweis oder die Übergabe des minderjährigen Ordnungswidrigen an autorisierte Erwachsene (Erziehungsberechtigte, Eltern, Lehrer). Wenn ein Jugendlicher im betrunkenen Zustand jemanden beleidigt hat, kann er zur Strafe aufgefordert werden, sich öffentlich zu entschuldigen.

Affekt bei Alkoholintoxikation

Eine Alkoholvergiftung gilt im Falle einer Straftat, insbesondere wenn durch die Handlungen einer betrunkenen Person jemand zu Schaden gekommen ist, immer als straferschwerender Umstand.

Es gibt aber auch den Begriff „Affekt“. Er bezeichnet einen Zustand übermäßiger Erregung, der explosiver Natur ist. Ein solcher kurzfristiger Gefühlsausbruch ist durch große Wucht gekennzeichnet, die oft dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Dennoch werden im Affekt begangene Verbrechen nicht so streng bestraft wie solche mit anderen Ursachen und Erscheinungsformen.

Alkohol kann die subjektive Wahrnehmung und das Verständnis einer Situation und damit die Reaktion, d. h. das menschliche Verhalten, beeinflussen. Bei leichter Intoxikation kann Affekt als physiologisch bedingter Prozess betrachtet werden, obwohl Wissenschaftler sich nicht einig sind, ob Affekt in diesem Fall physiologisch oder abnormal ist. Die Diagnose von Affekt ist jedoch genau der Faktor, der die Strafe für die Begehung einer Straftat im Zustand der Alkoholintoxikation mildern kann.

Es stimmt, dass Affekt nur bei einer einfachen (typischen) Form der Alkoholvergiftung diagnostiziert werden kann. Atypische und psychotische Formen deuten auf eine psychische Erkrankung hin. Ähnliches gilt für Delikte bei mittelschwerer und schwerer Alkoholvergiftung, wenn schwere, durch Alkohol verursachte psychische Störungen auftreten.

Die Differentialdiagnose ermöglicht in diesem Fall nicht nur die Einstufung der Taten als im Affekt begangen, sondern auch die Bestimmung der Ursache für diesen Zustand. Tatsächlich ähnelt das Verhalten einer betrunkenen Person im Allgemeinen dem Verhalten einer Person unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und psychotropen Substanzen. Bewusstseinstrübung und unangemessenes Verhalten können durch psychische Störungen verursacht werden oder sich als Manifestationen somatischer Erkrankungen erweisen. In diesem Fall steht die Person nicht unbedingt unter Alkoholeinfluss, obwohl sie einem Betrunkenen ähnelt.

Verhütung

Der Entzug von Alkoholvergiftungen und die Bekämpfung der Manifestationen des Katersyndroms sind Maßnahmen, die nachträglich angewendet werden. Sie beseitigen nicht die Notwendigkeit, Leiden zu ertragen, da sie nicht sofort wirken können. Wer diesen Albtraum namens Kater mindestens einmal erlebt hat, weiß, dass man handeln muss, bis der Donner grollt. Prävention ist nach wie vor eindeutig die beste Methode, um Leiden zu vermeiden oder zumindest die Intensität pathologischer Symptome deutlich zu reduzieren.

Es ist allgemein anerkannt, dass die beste Vorbeugung gegen eine schnelle und schwere Vergiftung eine reichhaltige, fettreiche Mahlzeit ist. Dem kann man widersprechen. Solche Lebensmittel, die am Vortag oder während eines Festmahls gegessen werden, belasten das Verdauungssystem stark. Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse leiden darunter, und sie müssen zusätzlich noch mit Alkohol kommunizieren. Aber nicht nur fetthaltige Lebensmittel haben eine einhüllende Wirkung. Reisbrühe, Haferflocken oder Leinsamenabkochung bewältigen diese Aufgabe sogar besser als Öle und Fette, ohne den Magen-Darm-Trakt zu belasten. Und jedes Lebensmittel kann die Aufnahme von Alkohol verlangsamen. Trinken Sie daher vor dem Trinken alkoholischer Getränke nur Alkohol auf nüchternen Magen.

Beeilen Sie sich nicht, einen Shot nach dem anderen zu verschütten (schließlich wird Ihnen niemand mit Gewalt einschenken). Langsam getrunkener Alkohol führt zu einem allmählichen Rausch und wird leichter vom Körper vertragen. Normalerweise hilft diese Vorsicht, Kater zu vermeiden, und die Veranstaltung selbst macht mehr Spaß (macht es Spaß, nach dem zweiten Glas in einer Schüssel Salat einzuschlafen?).

Am häufigsten tritt ein schwerer Kater bei Personen auf, die wahllos Getränke und deren Kombinationen zu sich nehmen. Minderwertige alkoholische Getränke, der Zusatz von Duft- und Farbstoffen zum Alkohol, das Mischen von Alkohol mit Fruchtsäften und süßen Limonaden sowie süße Fruchtsnacks – all das sind Faktoren, die den Beginn eines Kater-Syndroms begünstigen. Um die Folgen zu vermeiden, lohnt es sich, einem Getränk den Vorzug zu geben. Wodka gilt als das sicherste Mittel gegen einen Kater. Wein, Cognac, alkoholarme Getränke und Champagner sollten jedoch nur in geringen Mengen konsumiert und nicht miteinander und erst recht nicht mit Wodka gemischt werden.

Nach dem Festmahl, wenn es Zeit zum Schlafen ist, empfiehlt es sich, viel zu trinken (Wasser, schwachen Tee, Fruchtsaft, Glukose- oder Honigsirup). Wasser senkt die Alkoholkonzentration im Blut, und Glukose beschleunigt die Ausscheidung. Man muss keine Angst haben, nachts viel zu trinken. Es ist besser, schnell auf die Toilette zu gehen, als mit Kopfschmerzen, Durst und Übelkeit aufzuwachen.

Eine gute Option ist die Einnahme von Absorptionsmitteln am Vorabend einer alkoholischen Mahlzeit. Einige empfehlen, 1-2 Stunden vor dem Festmahl eine Standarddosis Aktivkohle einzunehmen und den Vorgang 2,5-3 Stunden später zu wiederholen. Andere raten, zunächst 4 Tabletten einzunehmen, eine Stunde später weitere 2 und dann die gleiche Dosis (bis zur dem Gewicht entsprechenden Norm).

"Polysorb" sollte zur Vorbeugung dreimal eingenommen werden. Zuerst am Vorabend eines Festes, dann vor dem Schlafengehen und schließlich morgens nach dem Aufwachen. Die Dosierung beträgt weiterhin 3-6 Gramm.

Enterosgel kann auch helfen, Kater zu vermeiden, wenn es richtig, d. h. im Voraus, eingenommen wird. Stehen Sie nach einer alkoholischen Mahlzeit vom Tisch auf – trinken Sie je nach Gewicht 1-2 Löffel Gel. Übergewichtige Menschen können sich 3 Esslöffel des Medikaments leisten, was ihnen nur Vorteile bringt. Gefällt Ihnen der Geschmack des Medikaments nicht? Sie können es mit Wasser oder Saft verdünnen.

Morgens nach dem Aufwachen nehmen Sie Ihre individuelle Dosis erneut ein und wiederholen nach 4 Stunden die Einnahme des Sorptionsmittels, halbieren dabei jedoch die Dosierung.

Viele Anwender weisen auf die hohe Wirksamkeit dieses Arzneimittels im Kampf gegen den Kater hin, sowohl hinsichtlich der Vorbeugung des Auftretens unangenehmer Symptome und Folgen einer Alkoholvergiftung als auch hinsichtlich der Verringerung ihrer Schwere (je nachdem, nach welchem Schema das Arzneimittel eingenommen wurde).

Die Popularität von Aspirin als Katerprävention beruht eher auf dem Placeboeffekt als auf tatsächlichen Vorteilen. Acetylsalicylsäure kann zwar die Verklebung von Erythrozyten verhindern, beeinflusst aber wahrscheinlich nicht den Ethanolstoffwechsel, sodass kein großer Nutzen zu erwarten ist. Darüber hinaus ist die Kombination von NSAR mit Alkohol nicht ratsam. Es ist besser, der präventiven Anwendung von Sorbentien den Vorzug zu geben.

Es sollte gesagt werden, dass nichts so effektiv hilft, ein Kater-Syndrom zu vermeiden wie Augenmaß. Die Einhaltung individueller Normen ist der zuverlässigste Weg, sich gut auszuruhen, ohne sich schmutzig zu machen und ohne die Auswirkungen einer Alkoholvergiftung zu spüren. Mit einer moderaten Dosis Alkohol kann der Körper selbstständig zurechtkommen, ohne Gesundheit und Wohlbefinden zu beeinträchtigen. Es ist nur nicht nötig, ihn zu übermäßiger Arbeit zu zwingen.

Prävention von Straftaten

Alkoholintoxikation ist ein pathologischer Zustand des Organismus mit eingeschränkter Funktionalität des ZNS. Vereinfacht ausgedrückt: Der Mensch hält sich für ein überlegenes Wesen mit großer Macht, doch in seinem Verhalten ähnelt er Tieren, handelt instinktiv und nicht immer angemessen. Eine verminderte Selbstkontrolle ist ein schwerer Schlag für die emotionale und willentliche Sphäre: Die Emotionen sprudeln über, und der Wille fehlt oder ist in die falsche Richtung gelenkt (besser wäre es, wenn er fehlte).

Nicht alle Menschen unter Alkoholeinfluss sind strafbar. Doch viele, die nüchtern nicht in der Lage sind, einem anderen Menschen Schaden zuzufügen, tun dies unter Alkoholeinfluss unerwartet leicht. Späte Reue ist zwar ein Fortschritt, kann aber selbst im halbbewussten Zustand nicht immer das Geschehene wiedergutmachen. Und niemand hat dich zum Trinken gezwungen.

Egal wie viele Menschen die Folgen von Alkohol nicht erklären, es ist unwahrscheinlich, dass er ihr Verhalten nach dem Trinken beeinflusst. Nüchtern verstehen und verurteilen wir alles und sind nach ein oder zwei Drinks bereit, uns wieder in den Kampf mit einem imaginären oder realen Feind zu stürzen. Erklärungen über die individuelle Norm und deren Einhaltung sind ebenso wirkungslos wie Alkoholverbote. Die Menschen haben schon früher getrunken und werden es auch in Zukunft tun und Tricks finden, um selbst die strengsten offiziellen Gesetze zu umgehen.

Die Gesetze zum Vertrieb alkoholischer Getränke müssen verschärft werden. Nicht nur wer dieses Gift an Jugendliche verkauft, sondern auch wer Kindern beim Kauf hilft, sollte streng bestraft werden. Erwachsene, die Jugendliche mit alkoholischen Getränken an offiziellen und inoffiziellen Veranstaltungen beteiligen, sollten ebenso streng bestraft werden. Es wäre viel richtiger, auf die Gesundheit künftiger Generationen zu setzen und sie an sportlichen Aktivitäten zu beteiligen, die mit Alkoholkonsum unvereinbar sind.

Jede Alkoholwerbung, auch versteckt, ist eine Aufforderung zum Kauf und Konsum alkoholischer Getränke. Wenn Erwachsene sie so wörtlich verstehen, was können wir dann über die jüngere Generation sagen? Werbung sollte einen gesunden Lebensstil fördern, nicht die Möglichkeit, die eigene Gesundheit und die anderer zu gefährden.

Das Verhalten eines Menschen im Zustand der Alkoholvergiftung vorherzusagen, ist eine leere Angelegenheit, da er selbst nicht weiß, was ihm im nächsten Moment in den Sinn kommen könnte, und nicht jeder in der Lage ist, sich in einem solchen Zustand zurückzuhalten. Es ist einfacher, die Möglichkeit eines Katers vorherzusagen, als zu verstehen, was das Trinken für alle anderen bedeuten kann. Und darin lauert eine versteckte Gefahr, denn sonst „hättest du gewusst, wohin du fällst, hättest du das Gras gelegt“.

Dies sollte in Schulen und Hochschulen betont werden, indem man konkrete Beispiele dafür gibt, wozu Alkohol führen kann, welche Auswirkungen er auf einen Menschen hat und welche schlimmen Folgen es haben kann, wenn man betrunken oder alkoholisiert Auto fährt.

Ein echter Schritt zur Reduzierung der Zahl der Unfälle mit betrunkenen Fahrern kann die Verschärfung der Gesetze gegen Trunkenheit am Steuer sein. Leider schrecken selbst die deutlich höheren Bußgelder nicht alle ab, sondern nur Menschen mit bescheidenem Einkommen. Geld entscheidet in unserem Land immer noch alles: Man kann damit eine Geldstrafe bezahlen oder sich durch die Knebelung der Opfer die Freiheit erkaufen. Gesetze werden erst dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn es uns gelingt, die Korruption zu beseitigen und das Selbstbewusstsein der Menschen zu stärken – noch nicht.

Und wenn sie überhaupt jemandem vermittelt werden sollen, dann Kindern und Jugendlichen, die alles wie ein Schwamm aufsaugen, Gutes wie Schlechtes. Der beste Weg, eine bewusste Generation zu erziehen und dadurch die Kriminalitätsrate zu senken, deren Ursache Alkoholvergiftung ist, ist das Beispiel der Eltern. Wenn Sie selbst nicht auf Alkohol verzichten können, tun Sie es Ihren Kindern und ihrer Zukunft zuliebe. Versetzen Sie sich in die Lage der Eltern, deren Kinder unter den Rädern betrunkener Autofahrer ums Leben kamen, oder in die der Behinderten, die durch Alkoholismus und Spaß zu solchen wurden.