Bad und Sauna: Welche gesundheitlichen Vorteile gibt es?

Bäder gelten als eine der Methoden der Hydrotherapie. Der Kern der Methode liegt in der Einwirkung hoher Temperaturen auf die Körperoberfläche und die Atmungsorgane. Die Wirkung der Bäder zielt darauf ab, Funktionsstörungen im Körper zu beseitigen (insbesondere die Reserven des kardiorespiratorischen Systems, der Mikrozirkulation und der Immunreaktivität zu erhöhen).

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Arten von Bädern

• Russisches Bad. Die Luft im Dampfbad ist mit Wasserdampf gesättigt, wodurch Nebel entsteht; die Lufttemperatur beträgt 40–50 °C.
• Die Beheizung des römischen Bades erfolgt durch trockene Warmluft, die dem Fußboden oder Öffnungen in den Wänden zugeführt wird.
• Türkisches (arabisches) Bad. Die Lufttemperatur im Dampfbad beträgt 40–50 °C, die Luftfeuchtigkeit wird durch Erhitzen des Wassers in Kesseln reguliert.
• Finnisches Bad (Sauna). Die Lufttemperatur beträgt 70–100 °C, der Temperaturunterschied zwischen Boden und Decke beträgt 60 °C, die relative Luftfeuchtigkeit 10–15 %.

Durch dosierte Kontrastwirkungen hyperthermischer und kalter Reizstoffe wird die Aktivität thermoregulatorischer Mechanismen stimuliert, wodurch die Anpassung des Körpers an Veränderungen der Außentemperatur verbessert wird.

Bei mäßiger Hyperthermie kommt es zu starkem Schwitzen (200–2100 ml). Mit dem Schweiß werden Kalium-, Natrium-, Chlor-, Magnesium- und Eisenionen ausgeschieden. Der Verlust von Wasser, Ionen, Milchsäure, Harnstoff und Aminosäuren ist individuell.

Gewichtsverlust durch Saunaeinwirkung, hauptsächlich verbunden mit Flüssigkeitsverlust, wird zur Dehydration des Körpers bei Wassersucht, Fettleibigkeit und zur Gewichtsreduktion bei Sportlern eingesetzt. Ein einziger Saunagang erhöht den Grundumsatz um durchschnittlich 20 %, dieser Effekt hält 60 Minuten an.

Die abwechselnde Wirkung von Wärme und Kälte trainiert das autonome Nervensystem. Zu Beginn des Verfahrens erhöht sich der Tonus des parasympathischen Teils und mit steigender Körpertemperatur der des sympathischen Teils. Nach dem Abkühlen beginnt nach einiger Zeit erneut die trophotrope Phase, d. h. das Überwiegen des Tonus des parasympathischen Nervensystems. Dadurch werden beide Teile des autonomen Nervensystems aktiviert, was letztendlich die Anpassungsfähigkeit des Körpers verbessert. Die stimulierende Wirkung der Sauna auf die endokrinen Drüsen ist allgemein anerkannt: Nach der Sauna kommt es zu Veränderungen des Gehalts des adrenocorticotropen Hormons, die Spiegel des somatotropen und luteinisierenden Hormons steigen an, der Gehalt des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons ändert sich jedoch nicht. Bei gesunden Menschen erhöht sich nach der Sauna die Aktivität von Plasmarenin, Angiotensin II, Aldosteron, Wachstumshormon und Androstendion.

Veränderungen der Herz-Kreislauf-Funktion gelten als Reaktion auf Hitzestress. Die hohe Temperatur der Sauna führt zu einer Erweiterung der Hautarteriolen, arteriovenösen Anastomosen und einer Abnahme des gesamten peripheren Gefäßwiderstands. Der systolische Druck steigt in einigen Fällen, insbesondere bei älteren Menschen, an, ändert sich manchmal nicht oder sinkt. Der diastolische Druck sinkt immer.

Gesundheitliche Wirkung der Sauna

Die Anti-Stress- und beruhigende Wirkung der Sauna wird hervorgehoben. Das Hauptmotiv für den Saunabesuch ist für 86 % der Menschen emotionale und mentale Entspannung. Die Sauna sorgt für ein Gefühl von geistigem Wohlbefinden, Entspannung, verringerter Erregbarkeit und verbessertem Schlaf. Während der Nachtruhe zeigte das EEG eine Verlängerung der Tiefschlafphase um bis zu 45 %, eine Verkürzung der Einschlafzeit. Die Reduzierung von psychischem Stress geht mit einer Abnahme der Muskelspannung einher, was für die Rehabilitation von Patienten mit Borderline-Störungen wichtig ist.