Nackenschmerzen

Ein typisches Schmerzsyndrom in der Rheumatologie und Traumatologie sind Nackenschmerzen. Etwa 30 % der Bevölkerung in Industrieländern leiden unter chronischen Nackenschmerzen. Die Zahl dieser Patienten hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, und es werden enorme Summen für Behandlungs- und Rehabilitationsmaßnahmen ausgegeben.

Mehr als 80 % der Menschen unterschiedlichen Alters (in der Regel zwischen 30 und 60 Jahren) leiden mindestens einmal im Leben an Nackenschmerzen. 90 % der Patienten, die zum ersten Mal Nackenschmerzen verspüren, benötigen keine ärztliche Behandlung. Bei 40–50 % der Patienten treten diese innerhalb einer Woche, bei 50–80 % innerhalb eines Monats und bei 92 % innerhalb von zwei Monaten auf. Nur 2–10 % der Patienten leiden unter stärkeren Schmerzen im linken Rücken.

Der Lebensstil spielt bei der Entstehung des Nackenschmerzsyndroms eine große Rolle.

Kleinere Verletzungen bei der Arbeit oder beim Sport sind die häufigste Ursache für Nackenschmerzen. In diesen Fällen verschwinden die Schmerzen jedoch von selbst oder nach der Einnahme lokaler (systemischer) Schmerzmittel.

Halsuntersuchung. Es ist notwendig, auf die allgemeine Position des Halses und die Schmerzen seiner Knochenformationen zu achten. Es ist wichtig, die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu untersuchen: Beugung und Streckung (hauptsächlich im Atlantookzipitalgelenk), Rotation (Atlantoaxialgelenk) und Lateralflexion (abhängig von der gesamten Halswirbelsäule). Die Rotation ist am häufigsten beeinträchtigt. Eine Untersuchung der oberen Gliedmaßen wird durchgeführt, um Muskelschwächen in Abhängigkeit von der Schädigung der Nervenwurzeln festzustellen [Schulterabduktion - C5; Ellenbogenflexion - C5-6; Ellenbogenextension - C6-7; Handgelenksstreckung - C6-7, Handgelenksflexion - C7-8, Ballen der Hand zur Faust und Spreizen (Abduktion der Finger mit Widerstand) - Th1. Reflexe werden untersucht: vom Bizeps - C5-6, vom Supinator - C5-6; vom Trizeps - C7. Bei Verdacht auf eine Rückenmarkkompression sollten die unteren Extremitäten untersucht werden, um die entsprechenden Symptome zu identifizieren.

Die Hauptursachen für Nackenschmerzen sind:

Spasmodischer Schiefhals. Bei Erwachsenen kann sich ein spasmodischer Schiefhals plötzlich entwickeln. Es treten stechende Schmerzen im Nacken auf, der in einer bestimmten Position fixiert ist. Dies wird durch einen Krampf des Trapezmuskels oder des Musculus sternocleidomastoideus verursacht. Normalerweise verschwindet dieser Zustand von selbst, aber Wärme, sanfte Manipulation des Nackens, das Tragen einer Halskrause, Muskelrelaxantien und Schmerzmittel können Linderung verschaffen.

Schiefhals bei Säuglingen. Diese Erkrankung entsteht durch eine Schädigung des Musculus sternocleidomastoideus während der Geburt. Bei Kleinkindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren äußert sich die Erkrankung in einer seitlichen Kopfneigung (auf der betroffenen Seite befindet sich das Ohr näher an der Schulter). Auf der betroffenen Seite verlangsamt sich das Gesichtswachstum, was zu einer gewissen Gesichtsasymmetrie führt. Im Frühstadium findet sich im Bereich des betroffenen Muskels eine tumorartige Formation. Halten diese Symptome hartnäckig an, können physiotherapeutische Maßnahmen zur Verlängerung des betroffenen Muskels wirksam sein. In der späteren Behandlung wird der Muskel am unteren Ende präpariert (durchtrennt).

Warum tut mein Nacken weh?

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