Oberschenkelknochen

Das Femur ist der längste Röhrenknochen des menschlichen Körpers. Es besteht aus einem Körper und zwei Enden. Am oberen (proximalen) Ende befindet sich der Femurkopf (Caput femoris), der die Verbindung mit dem Beckenknochen herstellt. Die Gelenkfläche des Kopfes ist medial und nach oben gerichtet. In ihrer Mitte befindet sich die Fovea capitis ossis femoris, die Ansatzstelle des gleichnamigen Bandes. Der Schenkelhals (Collum femoris) verbindet den Kopf mit dem Körper und bildet mit diesem einen Winkel von etwa 130°. An der Grenze zwischen Hals und Körper befinden sich zwei kräftige knöcherne Ausstülpungen, die Trochanteren. Der große Rollhügel (Trochanter major) liegt oberhalb und seitlich. An seiner medialen, dem Hals zugewandten Oberfläche befindet sich die Trochantergrube (Fossa trochanterica). Der kleine Rollhügel (Trochanter minor) liegt medial und dahinter. Vorne sind beide Trochanteren durch die Intertrochanterlinie (Linea intertrochanterica) und hinten durch die Intertrochanterkante (Crista intertrochanterica) verbunden.

Der Körper des Oberschenkelknochens (Corpus femoris) ist nach vorne hin konvex gekrümmt und gewissermaßen um die Längsachse gedreht. Auf der Rückseite des Körpers befindet sich eine raue Linie (Linea aspera), die in die medialen und lateralen Lippen (Labium mediale et Labium laterale) unterteilt ist. In der Mitte des Oberschenkelknochens liegen die Lippen eng beieinander und divergieren nach oben und unten. Nach oben zeigen sie in Richtung des großen und kleinen Rollhügels des Oberschenkelknochens. Die laterale Lippe erweitert und verdickt sich und bildet den Gesäßhöcker (Tuberositas glutea) – die Ansatzstelle des Musculus gluteus maximus. Manchmal verdickt sich der Gesäßhöcker und bildet den dritten Rollhügel (Trochanter tertius). Die mediale Lippe geht in die Linea pectinea über. Am unteren Ende des Femurs entfernen sich die beiden Lippen allmählich voneinander und begrenzen so die dreieckige Kniekehlenfläche (Facies poplitea).

Das untere (distale) Ende des Femurs ist verbreitert und bildet zwei große, abgerundete Kondylen unterschiedlicher Größe. Der mediale Kondylus (Condylus medialis) ist größer als der laterale (Condylus lateralis). Beide Kondylen sind hinten durch eine tiefe Fossa intercondylaris (Fossa intercondylaris) voneinander getrennt. Oberhalb des medialen Kondylus befindet sich der mediale Epikondylus (Epicondylus medialis), lateral der kleinere laterale Epikondylus (Epicondylus lateralis). Vorne gehen die Gelenkflächen der Kondylen ineinander über und bilden eine konkave Patellafläche (Facies patellaris), an die sich die Patella mit ihrer Rückseite anschließt.

Die Kniescheibe (Patella) ist ein großes Sesambein, eingebettet in die Sehne des Musculus quadriceps femoris. Sie besitzt eine nach oben gerichtete Basis (Basis patellae) und eine nach unten gerichtete Spitze (Apex patellae). Die hintere Gelenkfläche (Facies articularis) der Kniescheibe artikuliert mit der Patellafläche des Femurs, während die vordere Fläche (Facies anterior) durch die Haut leicht tastbar ist.

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