Mittel gegen Allergien: Was sind sie?

Allergiemittel gibt es seit der Antike, beginnend mit der Zeit des Hippokrates. Seine Beobachtungen ungewöhnlicher Schwellungen bei Patienten adeliger Herkunft legten den Grundstein für die Untersuchung der Reaktion des Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel. Hippokrates behandelte seine Patienten mit ähnlichen Symptomen – Juckreiz, Schwellungen, banales Fasten – erfolgreich und äußerte sich sogar recht aggressiv über Lebensmittel mit dem Satz: „Der Mensch wird gesund geboren, aber alle Krankheiten kommen mit der Nahrung zu ihm.“

Die Geschichte hat viele zuverlässige Informationen über berühmte Allergiker der Vergangenheit bewahrt. Schon vor dem berühmten griechischen Arzt Hippokrates wurden Allergien in ägyptischen Schriftrollen erwähnt, die den Tod eines Pharaos beschrieben, der offenbar an einem anaphylaktischen Schock starb. Der Tod wurde durch einen Insektenstich ausgelöst. Der Papyrus Ebers enthält eine detaillierte Beschreibung der Symptome von Asthma allergischer Ätiologie. Richard III. Plantagenet litt zeitlebens an einer allergischen Reaktion auf einfache Erdbeeren. Seine gesamte Behandlung bestand darin, diese Delikatesse abzulehnen. Früher wurde das, was in seinen Symptomen den heutigen Allergien ähnelte, als Idiosynkrasie bezeichnet und auf einfache Weise behandelt – durch die Eliminierung des Kontakts mit dem auslösenden Erreger. Übrigens litten vor allem reiche und edle Leute unter Idiosynkrasie. Diejenigen, die einfache, ballaststoffreiche, vitamin- und spurenelementreiche Nahrung zu sich nahmen, suchten entweder keine medizinische Hilfe oder wussten nicht einmal, was eine Allergie war. Die Geschichte schweigt jedenfalls über solche Fälle, ebenso wie über Medikamente für Arme.

Die moderne Medizin hat gelernt, Antigene zu identifizieren, die allergische Reaktionen auslösen, daher gibt es auch Mittel gegen Allergien. Es ist zu beachten, dass das Allergen nicht immer genau bestimmt werden kann. In solchen Fällen wird eine symptomatische Therapie verordnet, d. h. eine Therapie, die den Zustand des Patienten lindert und alle Anzeichen einer Allergie zumindest für eine gewisse Zeit minimiert. Die Wirkung von Antihistaminika beruht auf ihrer Fähigkeit, Histamin, den Stoff zu blockieren, der eine Entzündungsreaktion verursacht. Diese Medikamente behandeln nicht, sondern neutralisieren Rezeptoren nur vorübergehend. Histamin kann zwei Arten von Rezeptoren aktivieren und die Wahl der Therapie hängt direkt von ihrem Typ ab. Der H1-Rezeptor verursacht Schwellungen, Rötungen, Juckreiz und Kurzatmigkeit. Kommt Histamin mit dem H2-Rezeptor in Kontakt, entwickelt eine Person eine Magenreaktion - Sodbrennen, übermäßige Magensaftsekretion. Histamin löst häufig Asthmaanfälle und sogar einen anaphylaktischen Schock aus, der nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern auch das Leben ernsthaft bedroht.

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Allergiemittel: Arzneimittelkategorien

Allergiemedikamente können in zwei Kategorien unterteilt werden: Medikamente, die auf H1-Rezeptoren wirken, und Medikamente gegen H2-Rezeptoren. Sogenannte H2-Histaminblocker zielen darauf ab, die Sekretion von histaminabhängiger Salzsäure zu hemmen. Am beliebtesten sind Antihistaminika mit H1-Wirkung. Dazu gehören Diphenhydramin (eines der ersten Antihistaminika), Cetirizin, Allergodil, Loratadin, Claritin und viele andere H1-Histaminblocker. Die Hemmung der H1-Rezeptoren beugt Bronchospasmen vor, verringert das Risiko einer Hyperämie, reduziert Schwellungen und beseitigt Hautjucken. Indikationen für die Verschreibung von H1-Histaminblockern können alle Erkrankungen sein, die mit allen allergischen Reaktionen des Typs I einhergehen – von der Urtikaria bis zum anaphylaktischen Schock. Antihistaminika, die H1-Rezeptoren hemmen, werden auch bei allergischer Rhinitis, Angioödem, Ekzemen, Reaktionen auf Spenderbluttransfusionen und Medikamentenallergien verschrieben. Aufgrund ihrer beruhigenden Eigenschaften können diese Medikamente als Schlafmittel, gegen Übelkeit und Erbrechen sowie Kinetose (Seekrankheit) eingesetzt werden. Einige Medikamente dieser Gruppe können eine leicht anästhetische Wirkung haben (Diphenhydramin und Promethazin). Eine Überdosis Antihistaminika, die H1-Rezeptoren hemmen, kann schwerwiegende Folgen haben, darunter Krampfanfälle. Anzeichen einer Überdosis können übermäßige Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Muskeldystonie und in Einzelfällen erhöhte Erregbarkeit und Schlaflosigkeit sein. Weitere häufige Symptome einer Überdosis sind Darmbeschwerden, Tachykardie und erhöhter Augeninnendruck. In schweren Fällen verursacht die Intoxikation Halluzinationen und sogar Koma. Aus diesem Grund sollten einige Antihistaminika trotz aktiver Werbung nur nach Anweisung eines Allergologen eingenommen und die Dosierung und das Behandlungsschema eingehalten werden.

Antiallergika, die H1-Rezeptoren blockieren, gibt es in verschiedenen Generationen – der 1., 2. und 3. Generation. Dies deutet auf eine ständige Verbesserung der antiallergischen Pharmaka hin. Mit jeder neuen Generation werden die Medikamente sicherer und weisen weniger Kontraindikationen auf.

Die Medikamente werden nach der Art der Anwendung unterteilt:

1. Orale H-Histaminblocker. Medikamente zur symptomatischen Behandlung lindern die ersten Symptome einer allergischen Reaktion wirksam, sind jedoch bei Bronchialspasmen oder starkem Blutdruckabfall unwirksam. Die Wirkung setzt relativ schnell ein, die Wirkung tritt nach 10–15 Minuten ein, die Hauptwirkung nach einer Stunde. Die Blockade der H1-Rezeptoren hält 4 bis 6 Stunden an.
2. Intranasale Medikamente. Als symptomatische Therapie bei allergischer Rhinitis und Konjunktivitis sind diese Medikamente sehr wirksam. Sie werden oft in Kombination mit oralen Medikamenten angewendet.
3. Externe Präparate, Salben. In der Regel handelt es sich dabei um Glukokortikoide, die Juckreiz lindern, Schwellungen und Hyperämie beseitigen.

Antiallergische Medikamente können neben den oben genannten auch homöopathische sein. Im Antiallergiekomplex können auch Sorbentien, physiotherapeutische Verfahren und Phytotherapie verschrieben werden. Alles hängt von der Form der Krankheit, den individuellen Merkmalen und den damit verbundenen Pathologien ab. Die Hauptsache ist, rechtzeitig einen Allergologen zu konsultieren. Dann kann die Allergie nicht nur gestoppt, sondern auch verhindert werden.