Helicobacter

Helicobacter pylori wurde 1982 von B. Marshall und R. Warren bei einer Untersuchung von Magenschleimhautbiopsien entdeckt. Die Gattung Helicobacter umfasst derzeit mehr als 10 Arten, von denen einige zuvor zur Gattung Campylobacter gehörten.

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Morphologie von Helicobacter

H. pylori ist etwas größer als andere Arten (0,5–1,0 x 2,5–5 μm) und hat die Form eines Stäbchens, einer Spirale oder eines Ochsenbogens. Es ist lophotrich (bis zu 5 Flagellen) oder monotrich, manchmal sind beide Formen in der Population vorhanden. Auf Agarmedien ist es leicht mobil oder beweglich. Es wächst auf Medien für Campylobacter, wächst aber besser auf Schokoladenagar und bildet dort innerhalb von 2–7 Tagen Kolonien mit einem Durchmesser von 0,5–1,0 mm. Auf 10%igem Blutagar wird eine schwache α-Hämolyse beobachtet. Für das Wachstum sind mikroaerophile Bedingungen oder eine mit CO2 angereicherte Atmosphäre erforderlich. Die Bakterien wachsen weder unter aeroben noch unter anaeroben Bedingungen.

Biochemische Eigenschaften von Helicobacter

H. pylori ist oxidase- und katalasepositiv; bildet keinen Schwefelwasserstoff, hydrolysiert kein Hippurat und hat eine hohe Ureaseaktivität. Resistent gegen Triphenyltetrazoliumchlorid in einer Konzentration von 0,4–1,0 mg/ml; resistent gegen 0,1%ige Natriumselenitlösung, in geringerem Maße gegen 1%iges Glycin.

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Helicobacter-Pathogenitätsfaktoren

Die Virulenzfaktoren von H. pylori sind Motilität; Urease (neutralisiert HCl und schädigt Epithelzellen); Protein-Zytotoxin, das eine Vakuolisierung von Epithelzellen verursacht und interzelluläre Brücken schädigt; Lipopolysaccharid; Proteinase; Lipase; Katalase, Hämolysin usw.

Epidemiologie von Helicobacter pylori

Die Infektion des Menschen erfolgt höchstwahrscheinlich fäkal-oral. Der Erreger dringt über Muzin in die Submukosa des Magens ein, besiedelt Epithelzellen und dringt häufig in diese ein. Eine fortschreitende fokale Entzündung führt zur Entwicklung von Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Es kann sich ein Magenadenokarzinom oder -lymphom (Mucosa Associated Lymphoid Tissue Lymphoma) entwickeln.

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Behandlung von Helicobacteriose

Das wirksamste Medikament zur Behandlung von chronischer Gastritis und Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren ist DeNol (kolloidales Wismutsubcitrat), das selektiv nur auf H. pylori wirkt und zur Verstärkung der therapeutischen Wirkung mit Trichopolum (Metronidazol) und Amoxicillin (oder Clarithromycin) kombiniert wird.