Karzinoid der Bauchspeicheldrüse - Symptome

Die Symptome eines Karzinoids werden hauptsächlich durch die vom Tumor sezernierten Produkte, vor allem Serotonin, verursacht. Die Hauptsymptome eines Pankreaskarzinoids sind Bauchschmerzen und wässriger Durchfall. Es ist bekannt, dass Serotonin eine intestinale Hypermotilität verursacht. Bei schwächendem Durchfall kommt es zu einem großen Verlust an Flüssigkeit, Protein und Elektrolyten. Daher können sich in schweren Fällen Hypovolämie, Elektrolytstörungen, Hypoproteinämie und Oligurie entwickeln.

Das komplette Karzinoidsyndrom – Hitzewallungen, Durchfall, Endokardfibrose, Asthmaanfälle – wird bei kaum jedem fünften Karzinoidpatienten beobachtet. Bei einem typischen Hitzewallungsanfall röten sich Gesicht, Hinterkopf, Nacken und Oberkörper, es kommt zu Hitzegefühl und Brennen in diesen Bereichen, Parästhesien, häufig - Bindehautinjektion, vermehrter Tränenfluss und Speichelfluss, periorbitales Ödem und Gesichtsödem, Tachykardie und Blutdruckabfall. Eine Hyperämie der Haut kann sich zu einer anhaltenden fleckigen Zyanose mit kalter Haut und manchmal erhöhtem Blutdruck entwickeln.

Zu Beginn der Erkrankung erleben viele Patienten Hitzewallungen, die mehrere Wochen oder sogar Monate andauern. Anschließend werden die Hitzewallungen häufiger und treten Dutzende Male (bis zu 30) pro Tag auf. Die Dauer eines Anfalls beträgt zwischen einer und zehn Minuten.

Hitzewallungen treten spontan oder nach emotionalem oder körperlichem Stress, dem Genuss von Alkohol, Fett, Fleisch, bestimmten Käsesorten (Cheddar), nach Druck auf einen Tumor oder der Gabe einer Reihe von Medikamenten (Reserpin, Histamin, Katecholamine) auf.

Hitzewallungen treten in der Regel nur bei Lebermetastasen auf, wenn der Stoffwechsel der vom Tumor und den Metastasen produzierten erhöhten Menge an Serotonin und anderen biologisch aktiven Substanzen gestört ist. Bei Hitzewallungen ist ein Anstieg der Serotoninkonzentration im Blut zu beobachten. Bei Patienten mit Hitzewallungen ist eine erhöhte tägliche Ausscheidung des Serotoninmetaboliten 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) im Urin zu beobachten.

Derzeit wird die Pathogenese von Hitzewallungen weniger durch die Wirkung von Serotonin als vielmehr durch den Einfluss anderer vasoaktiver Substanzen erklärt. In Lebermetastasen gebildetes Kallikreinogen kann in den Blutkreislauf gelangen, aktiviert werden und durch Beeinflussung des Chininsystems, die Erhöhung der Bildung von vasoaktivem Bradykinin, Hitzewallungen verursachen. Die Beteiligung anderer vasoaktiver Substanzen an der Entstehung vaskulärer Reaktionen beim Karzinoid-Syndrom ist nicht ausgeschlossen, wie z. B. Prostaglandine, Substanz P usw.

Etwa die Hälfte der Patienten mit Karzinoid-Syndrom entwickelt eine irreversible Endokardfibrose. Charakteristisch ist eine überwiegende Schädigung der rechten Herzhälfte. Möglich ist die Entwicklung einer Pulmonalstenose und einer Insuffizienz der rechten Atrioventrikularklappe (Trikuspidalklappe), die zu einer fortschreitenden, therapieresistenten Rechtsherzinsuffizienz führt.

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