Antibiotika können eine allergische Reaktion hervorrufen

Europäische Wissenschaftler berichteten, dass Menschen, die Antibiotika einnehmen, ein doppelt so hohes Risiko haben, eine allergische Reaktion auf Medikamente zu entwickeln. Die Spezialisten konnten zudem den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Ekzemen und der Einnahme von Antibiotika nachweisen.

Ein Antibiotikum ist eine Substanz natürlichen oder (seltener) synthetischen Ursprungs, die das Wachstum lebender Zellen im Körper hemmen und verlangsamen kann. Antibiotika, die die Vermehrung und das Wachstum gesundheitsgefährdender Bakterien verlangsamen oder sogar stoppen können, werden üblicherweise als Arzneimittel eingesetzt. Eine der häufigsten Anwendungen in der modernen Medizin ist die Behandlung von Krebs. Es ist wichtig zu beachten, dass Antibiotika im Kampf gegen Viren machtlos sind.

Jüngste Studien westeuropäischer Wissenschaftler analysierten und untersuchten detailliert die Krankenakten von Kindern, die an Ekzemen litten und gleichzeitig Antibiotika einnahmen. Die Ärzte konnten feststellen, dass Ekzeme am häufigsten bei Kindern auftreten, die in den ersten Lebensjahren Antibiotika einnahmen. Darüber hinaus geben Ärzte an, dass jede Antibiotikabehandlung das Ekzemrisiko um 5–7 Prozent erhöht. Aktuelles Forschungsthema sind die möglichen Auswirkungen von Antibiotika auf Schwangere.

Vor einigen Monaten führte auch die Universität London (Großbritannien) Studien durch, die den möglichen Einfluss von Antibiotika auf die Darmflora untersuchten. Britische Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Antibiotikabehandlung die natürliche Darmflora negativ beeinflussen kann, was die Wahrscheinlichkeit von Nahrungsmittelallergien erhöht. Experten betonen, dass die Zahl der Menschen, die an Ekzemen und Nahrungsmittelallergien leiden, jährlich zunimmt.

Arzneimittelallergien können laut Wissenschaftlern aufgrund von Veränderungen der Darmflora und daraus resultierenden Störungen des Immunsystems auftreten. Frühe Studien berichteten über einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Allergien und der Einnahme von Medikamenten wie Paracetamol, Penicillin und anderen Antibiotika.

Es gibt eine andere Version, die den Zusammenhang zwischen Antibiotika und dem Auftreten von Ekzemen erklären kann: Einige Ärzte glauben, dass das Problem aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden sollte. Es ist nicht auszuschließen, dass Kinder mit Ekzemen kränker sind und häufiger eine Antibiotikabehandlung benötigen als andere. Experten gehen davon aus, dass die Medizin derzeit nicht genügend Fakten kennt, um die Wirkung von Antibiotika auf Allergien und das Auftreten von Ekzemen zu erklären. Deshalb sollte man eine Antibiotikabehandlung nicht vollständig ablehnen, aber natürlich ist es besser, auf eine häufige Anwendung zu verzichten.

Daten europäischer Wissenschaftler zeigen, dass mehr als 50 Prozent der Kinder, die vor dem dritten Lebensjahr Antibiotika einnahmen, später an Nahrungsmittelallergien litten. Ekzeme – eine neuroallergische Hauterkrankung – traten bei 30 Prozent der Säuglinge unmittelbar nach einer Antibiotikabehandlung auf.

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