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Die Gehirne von Psychopathen weisen Unterschiede in Struktur und Funktion auf
Zuletzt überprüft: 01.07.2025
Die Gehirnstruktur von Menschen mit diagnostizierter Psychopathie unterscheidet sich deutlich von der Gehirnstruktur gesunder Menschen. Dies geht aus einer neuen Studie von Wissenschaftlern der University of Wisconsin-Madison (USA) hervor.
Die Studie, die in Zusammenarbeit dreier Labore in einem Hochsicherheitsgefängnis in Wisconsin durchgeführt wurde, ist einzigartig. Die Ergebnisse könnten helfen, das antisoziale und impulsive Verhalten mancher Psychopathen zu erklären.
In ihrer Studie verglichen die Forscher MRT-Bilder der Gehirne von 20 Häftlingen, bei denen Psychopathie diagnostiziert worden war, mit Bildern der Gehirne von 20 anderen gesunden Häftlingen, die ähnliche Verbrechen begangen hatten.
In der Studie stellten die Forscher fest, dass Psychopathen eine reduzierte Verbindung zwischen dem ventromedialen präfrontalen Kortex (vmPFC), einem Teil des Gehirns, der für Gefühle wie Empathie und Schuld zuständig ist, und der Amygdala, die für Angstgefühle verantwortlich ist, aufwiesen. Mithilfe von Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) stellten die Forscher eine reduzierte strukturelle Integrität der weißen Substanzfasern fest, die diese Bereiche verbinden. Mithilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) stellten sie eine weniger kohärente Aktivität zwischen vmPFC und Amygdala fest.
„Dies ist die erste Studie, die strukturelle und funktionelle Unterschiede im Gehirn von Menschen mit diagnostizierter Psychopathie aufzeigt“, sagt Michael Koenigs, Assistenzprofessor für Psychiatrie an der Universität von Wisconsin. „Die beiden Gehirnstrukturen, die Emotionen und Sozialverhalten regulieren, scheinen voneinander getrennt zu sein.“
„Die Kombination aus strukturellen und funktionellen Anomalien liefert überzeugende Beweise dafür, dass die in diesem sozio-emotionalen Kreislauf beobachtete Funktionsstörung ein charakteristisches Merkmal psychopathischer Straftäter ist“, sagt Studien-Co-Autor Newman. „Ich bin zuversichtlich, dass unsere Forschung mehr Licht auf die Ursache dieser Funktionsstörung werfen und dazu beitragen wird, wirksame Behandlungsstrategien für Psychopathie zu entwickeln.“