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Das menschliche Gedächtnis passt sich dem Internet an
Zuletzt überprüft: 30.06.2025
US-Experten haben herausgefunden, dass Menschen Internet und Computer als ihr eigenes Gedächtnis nutzen. Die Studie wurde von einer Gruppe von Wissenschaftlern um Betsy Sparrow von der Columbia University durchgeführt.
Die Studie umfasste mehrere Versuchsreihen mit Freiwilligen. Im ersten Experiment wurden ihnen Fragen zum Allgemeinwissen gestellt. Anschließend absolvierten die Teilnehmer eine Modifikation des Stroop-Tests*. Die Wissenschaftler zeigten den Probanden verschiedene Wörter in roter oder blauer Schrift und maßen die Zeit, die sie brauchten, um die Farbe der Schrift zu benennen.
Wie das Experiment zeigte, brauchten die Probanden etwas länger, um die Farbe von Wörtern zu benennen, die mit dem Internet in Verbindung stehen (Namen von Suchmaschinen). Die zunehmende Reaktionszeit auf solche Wörter deutet indirekt darauf hin, dass der Teilnehmer an „Suchmaschinen“ dachte, als er im Wissenstest Schwierigkeiten hatte, die Farbe zu benennen.
In einem weiteren Experiment wurden die Probanden gebeten, verschiedene Sätze zu lesen und abzutippen. Der Hälfte wurde mitgeteilt, dass die Datei mit dem getippten Text in einem bestimmten Ordner gespeichert werde. Der anderen Hälfte wurde mitgeteilt, dass die Informationen gelöscht würden. Anschließend wurden die Probanden gebeten, einen Gedächtnistest zu absolvieren. Die Forscher stellten fest, dass sich die Probanden der ersten Gruppe nicht an die in Form von Sätzen präsentierten Informationen erinnerten, sondern an den Speicherort auf der Festplatte des Computers. Die Teilnehmer der zweiten Gruppe hingegen erinnerten sich besser an die Sätze selbst.
Forscher gehen davon aus, dass sich die menschliche Fähigkeit, sich Informationen zu merken, mit der Entwicklung der Computertechnologie und des Internets nicht verschlechtern wird. Ihrer Ansicht nach verändert sich das Gedächtnis lediglich und passt sich an die zunehmende Menge verfügbarer Daten an.
*Der Test basiert auf den Unterschieden in der visuellen und logischen Wahrnehmung von Farben (die reale Farbe und ihr Name werden gegenübergestellt). Er dient der Untersuchung verbaler Prozesse.
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