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Serotoninmangel treibt Menschen zu Gewalt
Zuletzt überprüft: 30.06.2025
Reizbare Menschen wären deutlich ruhiger, wenn sie mehr vom Neurotransmitter Serotonin hätten.
Forscher setzten 19 gesunde Freiwillige auf eine Diät, die den Serotoninspiegel senkte, und untersuchten anschließend deren Gehirne. Sie fanden heraus, dass die Diät die Verbindung zwischen der Amygdala, die Angst verarbeitet, und dem präfrontalen Kortex, der sie moderiert, störte. Diese Spaltung der Gehirnfunktionen kann eine unverhältnismäßige Reaktion auf eine relativ geringe Bedrohung auslösen.
Der Effekt wurde entdeckt, indem Freiwilligen mit Serotoninmangel während funktioneller MRT-Untersuchungen Fotos von traurigen, wütenden und neutralen Gesichtern gezeigt wurden. Die Teilnehmer wurden außerdem gebeten, zu identifizieren, ob die Gesichter auf den Bildern männlich oder weiblich waren. Das war ein Trick: Die Wissenschaftler interessierten sich vor allem dafür, wie das Gehirn auf die Bedrohung durch das wütende Gesicht reagierte.
Die schwerwiegendsten Störungen der Verbindung zwischen Amygdala und präfrontalem Kortex wurden bei Personen festgestellt, die während der Befragung Gewalttaten zugaben. „Es war, als ob die vermittelnde Stimme der Vernunft verloren gegangen wäre“, sagt der Leiter der Gruppe, Luca Passamonti von der Universität Catanzaro (Italien).