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Die California Medical Association hat die Regierung aufgefordert, Marihuana zu legalisieren
Zuletzt überprüft: 30.06.2025
Die California Medical Association hat die Legalisierung von Marihuana gefordert. Die California Medical Association, die rund 35.000 Ärzte vertritt, ist die erste Organisation in den Vereinigten Staaten, die einen solchen Vorschlag gemacht hat.
Das neue Konzept wurde vom Arzt Donald Lyman aus Sacramento unterstützt. Er sagte, die Forderung sei auf die Frustration über die derzeitige Gesetzgebung zur medizinischen Verwendung von Marihuana zurückzuführen, die Ärzte dazu zwinge, die auf Bundesebene illegale Droge ständig zu hinterfragen.
In Kalifornien ist seit 1996 ein Gesetz in Kraft, das den medizinischen Gebrauch von Marihuana erlaubt. Und im Jahr 2010 verabschiedete der Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, ein Gesetz, das den Besitz von weniger als einer Unze (ungefähr 29 Gramm) Marihuana zu einem Vergehen macht.
Laut Lyman bringt diese Situation Ärzte in eine schwierige Lage. Patienten kommen zu ihnen, um Marihuana-Rezepte zu erhalten, obwohl die Indikationen für den Konsum und die langfristigen Nebenwirkungen nicht klar definiert sind. Laut der CMA sind Cannabisprodukte derzeit kaum mehr als „Volksmedizin“.
In diesem Zusammenhang forderte der Verband die Legalisierung des Marihuanakonsums ohne ärztliche Empfehlung und die Regulierung seines Verkaufs wie bei Tabak und Alkohol. Kalifornische Ärzte räumen zwar ein, dass regelmäßiger Cannabiskonsum gesundheitliche Risiken birgt, sind aber überzeugt, dass die Folgen einer Kriminalisierung von Marihuana gefährlicher sind als dieses Risiko.
Lyman nannte insbesondere unerwünschte Folgen der Kriminalisierung wie höhere Haftkosten, negative Folgen für die Familien der Insassen und rassistische Unterschiede bei der Strafzumessung. Die Legalisierung würde seiner Meinung nach die medizinische Forschung zu Marihuana erleichtern und dazu beitragen, statistische Daten über die positiven und negativen Auswirkungen seines Konsums zu sammeln.
Der Vorschlag der CMA, der auf der Jahresversammlung der Vereinigung in Anaheim angenommen wurde, stieß sowohl bei den Strafverfolgungsbehörden als auch bei den Mitarbeitern des Gesundheitswesens auf scharfe Kritik.
John Lovell, ein Sprecher der kalifornischen Polizeichefvereinigung, kommentierte die Initiative der Ärzte: „Es ist interessant, dass sie rauchen. Angesichts all dessen, was wir über die physiologischen Auswirkungen des Marihuanakonsums wissen – wie er das Gehirn von Teenagern beeinflusst und mit wie vielen Autounfällen er in Verbindung gebracht wird – ist dies eine unglaublich verantwortungslose Haltung.“
Robert DuPont, Psychiatrieprofessor an der Georgetown Medical School, bezeichnete die Forderung nach einer Legalisierung als „eine unverantwortliche Missachtung der öffentlichen Gesundheit“, da sie zu einem starken Anstieg des Cannabiskonsums führen würde.
Igor Grant, Leiter des Center for Medical Marijuana an der University of California in San Diego, sagte, dass trotz der Behauptung der CMA, die Anwendungsgebiete von Marihuana seien unsicher, dessen Nutzen für die Behandlung einer Reihe von Patienten experimentell nachgewiesen worden sei.
Die American Medical Association, deren Mitglied die CMA ist, hat sich bisher nicht zum Vorschlag zur Legalisierung von Cannabis geäußert. Sie hatte sich jedoch zuvor für die Aufhebung einiger Beschränkungen der Marihuanaforschung ausgesprochen.