Socken verwandeln Urin in Strom

Experten für Bioenergetik haben eine ganz spezielle Methode zum Aufladen mobiler Geräte vorgeschlagen, für die lediglich ein Paar Socken und … Urin erforderlich sind.

In einem Forschungszentrum in Westengland hat ein Team von Spezialisten bereits mit Experimenten begonnen. Sie nutzen ein Paar Socken, Urin und kleine mikrobielle Brennstoffzellen (MFCs) zur Stromerzeugung. Erste Ergebnisse zeichnen sich bereits ab: Ein ungewöhnliches System sendet über einen Sender drahtlose Signale an einen Desktop-PC.

Brennstoffzellen, die auf der Basis von Mikroorganismen arbeiten und Energie erzeugen können, sind erst seit relativ kurzer Zeit bekannt, und die Forschergruppe um Ioannis Ieropoulos ist nicht die erste, die derartige Forschungen betreibt. Vor einigen Jahren lud das Team von Professor Ieropoulos ein Mobiltelefon mithilfe von mikrobieller Brennstoffzelle und Urin auf. Damals wurden die Experimente allerdings auf einem Schreibtisch durchgeführt. Nun erklärten die Wissenschaftler, ihre Innovation sei das erste „autarke System“, das auf mikrobieller Brennstoffzellentechnologie als Energiequelle basiert.

Kernstück des spezifischen Stromversorgungssystems ist die MFC, in der aus verschiedenen organischen Substanzen Strom erzeugt wird. Darin platzierten die Forscher eine Mischung von Bakterien, die ohne Sauerstoff auskommen können. Sobald Nährstoffe zugeführt wurden, begannen die Mikroorganismen mit der Stromerzeugung.

Ieropoulos‘ Team arbeitete lange – etwa 30 Jahre – an der Technologie, vor allem mit dem Ziel, große Energiemengen bereitzustellen. Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass durch die Verbindung mehrerer kleiner MFCs ein praktikables Leistungsniveau erreicht wird.

Bioenergetiker verwendeten ein normales Paar Socken und bauten weiche MFCs in ein speziell entwickeltes Armband ein, das an den Füßen getragen wird. In die Ferse der Socken ist eine Pumpe eingebaut, die wie das Herz eines primitiven Fisches funktioniert. Wie die Wissenschaftler erklärten, ist eine solche Struktur notwendig, um das normale Funktionieren von Mikroben zu gewährleisten.

Das Funktionsprinzip der spezifischen Energiequelle ist wie folgt: Wenn Urin durch die mikrobielle Brennstoffzelle fließt, wird Strom erzeugt. Anders ausgedrückt: Sobald Nahrung (Urin) zugeführt wird, beginnen die Mikroben, Energie zu reproduzieren. Laut Wissenschaftlern ist ihr System in der Lage, genügend Energie zu produzieren, um nach kurzer Zeit ein Signal an das computergesteuerte Empfangsmodul zu senden. Übrigens setzt normales Gehen den Urin in Bewegung.

Nach Aussage der Experten selbst eröffnen ihre Arbeiten neue Möglichkeiten der Abfallverwertung.

In diesem Fall kann Urin zur Stromversorgung mobiler Elektronik verwendet werden. Professor Ieropoulos stellte außerdem fest, dass die Forschung auf diesem Gebiet gezeigt hat, dass MFCs durchaus die Grundlage eines Stromversorgungssystems bilden können. Darüber hinaus wurden solche Elemente verwendet, um ein System zur Übertragung menschlicher Koordinaten in Notsituationen zu schaffen, und wie Experimente gezeigt haben, erwies sich das System als recht effektiv.

Bei der Neuentwicklung der Ieropoulos-Gruppe funktioniert das System jedoch erst, wenn die Brennstoffzelle die für die Mikroben notwendige Nahrung, nämlich Urin, erhält. Das bedeutet, dass Sie zum Aufladen Ihres Geräts in Ihre Socken pinkeln müssen.