Bergleute werden für die Verbreitung der Tuberkulose in Afrika verantwortlich gemacht

Die Entwicklung des Bergbaus in afrikanischen Ländern trägt zur Verbreitung von Tuberkulose bei. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe von Forschern aus den USA und Großbritannien unter der Leitung von David Stuckler von der Universität Oxford. Ein Bericht über ihre Arbeit wurde im American Journal of Public Health veröffentlicht. Die Forscher untersuchten die Entwicklung des Bergbaus in 44 Ländern Zentral- und Südafrikas für den Zeitraum von 2001 bis 2005. Anschließend verglichen sie die erhaltenen Daten mit der Tuberkulose-Inzidenz unter den Einwohnern dieser Länder. Was ist Tuberkulose? Wissenschaftler stellten fest, dass Bergleute aufgrund der schädlichen Arbeitsbedingungen ein höheres Risiko haben, an Tuberkulose zu erkranken, als in anderen Berufen. Gleichzeitig kommt fast die Hälfte der afrikanischen Bergleute aus dem Ausland, um in Länder mit entwickeltem Edelstein- und Metallabbau zu arbeiten. Dadurch steigt das Risiko einer Tuberkulose-Ausbreitung auf dem Kontinent. Nach Berechnungen von Wissenschaftlern könnte die zunehmende Entwicklung des Bergbaus in Zentral- und Südafrika mit bis zu 760.000 neuen Tuberkulosefällen pro Jahr verbunden sein. Die Tuberkulose-Inzidenz in afrikanischen Ländern hat in den letzten 20 Jahren stetig zugenommen. Insbesondere zwischen 1900 und 2007 verdoppelte sich dieser Indikator fast von 173 auf 351 Fälle pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Im Jahr 2008 starben weltweit etwa 1,8 Millionen Menschen an Tuberkulose.