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Abwasserverschmutzung von Flüssen führt zu Zwittertum bei Fischen
Zuletzt überprüft: 30.06.2025
Aufgrund von Abwässern, die in Flüsse eingeleitet werden, weist ein großer Teil der Fischpopulationen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale auf, berichtet Elena Dusi in einem Artikel in der Zeitung La Repubblica.
„Hormone, Kokain, Antibiotika: Nachdem sie den menschlichen Körper verlassen und ins Flusswasser gelangen, nehmen sie ihre Wirkung im Körper von Fischen wieder auf. So verloren beispielsweise Karauschen im französischen Abschnitt des Flusses Dora Riparia, die mit Verhütungsmitteln getränkt wurden, ihre sexuelle Identität“, heißt es in der Veröffentlichung.
„Im Tal des Dorfes Vertolee, wo sich das Sanofi-Werk befindet, sind 60 Prozent der Fischpopulation Hermaphroditen. Oberhalb des Standorts des Pharmawerks haben, wie französische Wissenschaftler festgestellt haben, nur fünf Prozent der Fische sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale“, schreibt der Autor des Artikels.
„In Fischen, die im Po leben, wurden Kokainabbauprodukte gefunden, die mit dem Abwasser in den Fluss gelangen. Einer Studie aus dem Jahr 2005 zufolge gelangen täglich vier Kilogramm Kokainabbauprodukte – also Moleküle, die sich nur geringfügig von der echten Droge unterscheiden, sich aber auf ihrem Weg durch den menschlichen Körper verändert haben – in Italiens größten Fluss“, schreibt der Autor des Artikels.
„Eine ähnliche Studie wurde im Auftrag des Büros für nationale Drogenkontrolle des Weißen Hauses am Potomac River durchgeführt, während die Studien am Po auf Amphetamin, Ecstasy, Morphin, Heroin und Cannabis ausgeweitet wurden. Sowohl im Potomac als auch im Po wurden viel höhere Drogenwerte festgestellt als aufgrund von Polizeidaten oder Drogenkonsumenten vorhergesagt“, bemerkt Elena Dusi.
„Und es sind nicht einmal an Kokain gewöhnte Fische, die eine Gefahr für den Menschen darstellen. In Indien wurde auf dem Gelände einer Pharmafabrik eine große Anzahl antibiotikaresistenter Bakterien entdeckt. Mikroorganismen, die unter dem Einfluss solcher Medikamente nicht absterben, vermehren sich und bilden Kolonien, die gegen die Wirkung resistent sind. Und früher oder später landen sie im menschlichen Körper“, schreibt der Autor des Artikels.
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