Die Handschrift wird zur Identifizierung von Gehirn- und ZNS-Krankheiten verwendet

Weltweit leiden zahlreiche Menschen an Erkrankungen des zentralen Nervensystems und des Gehirns. Spezialisten versuchen, nicht nur neue wirksame Medikamente zu entwickeln, die die Krankheit, wenn nicht vollständig heilen, so doch zumindest verlangsamen und die Lebensqualität des Patienten verbessern können, sondern auch diagnostische Methoden zur Früherkennung der Krankheit, da jeder weiß, dass die Krankheit im Frühstadium leichter zu behandeln ist.

In einem Forschungszentrum der Universität Cambridge hat ein Team von Spezialisten eine einzigartige neue Methode zur Erkennung der Krankheit entwickelt.

In der Forschungsabteilung für künstliche Intelligenz haben Wissenschaftler vorgeschlagen, einen speziellen digitalen Stift zur Diagnostik einzusetzen, der die Symptome der frühen Entwicklung einer bestimmten Krankheit feststellen soll – für die Diagnostik muss der Patient lediglich einen beliebigen Text mit einem digitalen Stift schreiben.

Es ist erwähnenswert, dass Wissenschaftler die bereits verwendete Methode als Grundlage genommen und verbessert haben. Jetzt wird Patienten mit Verdacht auf Gehirn- oder ZNS-Erkrankungen angeboten, sich einem bestimmten Test zu unterziehen, der die Aufgabe beinhaltet, ein Bild zu zeichnen, beispielsweise eine Uhr mit kreisförmig angeordneten Zahlen.

Anhand der Zeichnung bestimmten die Spezialisten die Position der Hand mit dem Stift während des Zeichnens und beurteilten die Verzerrung der Linien. All dies ermöglichte es ihnen, das Vorhandensein versteckter kognitiver Störungen anzunehmen. Leider haben solche Tests jedoch einen erheblichen Nachteil: Sie sind wenig empfindlich und können subtile neurologische Veränderungen nicht erkennen, was in den frühen Stadien der Krankheit äußerst wichtig ist.

Die Spezialisten beschlossen, das Problem zu beheben, und setzten den bereits auf dem Markt erhältlichen Anoto Live Pen mit einer speziellen Videokamera ein, die die Position des Stifts und des Blattes Papier ermittelte. Die Kamera filmt mit einer Frequenz von 80 Bildern pro Sekunde. Der Stift ist außerdem mit einer speziellen Software ausgestattet, die selbst kleinste Anzeichen für die Entwicklung schwerwiegender Störungen der Gehirn- oder Zentralnervenfunktion, die bereits im Anfangsstadium auftreten, sofort erkennt. Das Testmodell des Diagnosestifts enthält einen speziellen digitalen Stift, der die Handbewegungen des Patienten verfolgt, kleinste Details der Zeichnung kontrolliert, die Anzahl der Striche und die Denkzeit ermittelt sowie den Fertigstellungsgrad der Zeichnung sowie etwaige Unterbrechungen oder andere Unregelmäßigkeiten feststellt.

Für den ersten Test wurden die Ergebnisse von über 2.000 Tests verwendet und die Wissenschaftler konnten den Beginn einer kognitiven Beeinträchtigung genau bestimmen.

Die endgültige Diagnose wird jedoch in jedem Fall von einem Spezialisten gestellt, Ärzte haben jedoch bereits ihre Meinung zum digitalen Stift geäußert. Experten stellten fest, dass diese Diagnosemethode sehr effektiv und genau ist.

Derzeit schließt eine Gruppe von Spezialisten die Arbeit an der Software ab und erstellt eine vereinfachte Version des Testmodells. Schon bald können Neurologen aus verschiedenen medizinischen Zentren und Krankenhäusern den Diagnosestift verwenden.

Durch die Diagnose von Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer im Frühstadium können Patienten rechtzeitig geholfen und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Dadurch verbessert sich die Lebensqualität von Menschen mit einer solchen Diagnose in der Zukunft.

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